Erklärung für:

Matthäusevangelium

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Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

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{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Diese sind die, deren Gewissen sie nicht wegen einer Sünde verurteilt. Der heilige Herr wird durch ein lautereres Herz wahrgenommen; der Tempel Gottes bleibt unbefleckt und unverunreinigt."},{"author-name":"Athanasius der Große","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c889457b66f7fc274d1066_Athanasius%20the%20Great.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Wer sein Herz von jeder leidenschaftlichen Neigung gereinigt hat, erkennt in seiner eigenen Gestalt das Abbild der göttlichen Natur. Die Reinheit der Seele ermöglicht es, Gott in sich selbst wie in einem Spiegel widerzuspiegeln. Auch wenn im Buch Hiob gesagt wird: \\"Keiner ist rein von Unreinheit, auch wenn er nur einen Tag lebt\\" (Hiob 14,4-5), ist den Irrlehrern nicht bewusst, dass hier die natürliche Unreinheit gemeint ist, die ein Neugeborenes aus dem Mutterleib mitbringt. Daher erklärt auch Mose, der Gesetzgeber, dass eine gebärende Frau unrein ist; beim Gebären eines männlichen Kindes ist sie vierzig Tage unrein, beim Gebären eines weiblichen Kindes jedoch achtzig Tage, aufgrund der größeren Belastung durch die Natur (Levitikus 12,2-5). Wäre es nicht so, wie im Gesetz des Mose beschrieben, würde die natürliche Ordnung klar widersprochen. Welche Sünde kann ein Neugeborenes, das lediglich einen Tag lebt, begehen? Ehebruch? Gewiss nicht; denn es hat noch nicht die Kraft der sinnlichen Begierde. Unzucht? Auch nicht; denn solch ein Verlangen ist ihm völlig fremd. Mord? Aber es ist unfähig, ein tödliches Werkzeug zu ergreifen. Meineid? Aber es ist noch nicht in der Lage zu sprechen. Raub? Es hat kein Verständnis von fremdem oder eigenem Eigentum. Im Gegensatz dazu kann man sagen, dass Neugeborene mit einer unaussprechlichen Neigung zur Bosheit erfüllt sind; denn bis sie heranwachsen, weinen sie, wenn sie geschlagen werden, und wehren sich nicht, wenn sie verfolgt werden. Darum hat der Herr auch zu seinen Gläubigen gesagt: \\"Es sei denn, dass ihr euch bekehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen\\" (Matthäus 18,3). Da Neugeborene nicht diesen Sünden unterworfen sind, welche Sünde hat ein Kind am ersten Tag nach der Geburt, außer der körperlichen Unreinheit, wie wir bereits dargelegt haben? Deshalb steht nicht: \\"Niemand ist rein von Sünde\\" (ἀπὸ ἁμαρτίας), sondern: \\"von Verunreinigung\\" (ἀπὸ ῥύπου)."},{"author-name":"Gregor von Nyssa","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88c197597540c9caa3754_Gregory%20of%20Nyssa.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Der Blick von einem hohen Gipfel auf ein weites Meer vermittelt ein Gefühl, das auch mein Geist erfahren hat; er streckt sich, ähnlich wie von einer Bergspitze, nach den unergründlichen Tiefen des Geistes aus, berührt von dem erhabenen Wort des Herrn. Entlang vieler Küsten sieht man oft einen Berg, der in gerader Linie bis zum Grund geschnitten erscheint, während sein oberer Teil in den Abgrund hinabführt. So wie es dem Seelenzustand eines Wächters widerfährt, der von großer Höhe auf die Tiefe des Meeres schaut, so wird meine Seele jetzt verwirrt durch dieses bedeutende Wort des Herrn: „Selig sind die reinen Herzens; denn sie werden Gott schauen.“ Gott wird jenen offenbart, die ihr Herz gereinigt haben. Doch wie der große Johannes sagt, hat niemand Gott je gesehen (Johannes 1,18). Auch Paulus, der von himmlischer Einsicht ist, betont dies mit den Worten: „Aber niemand hat ihn gesehen, noch kann ihn sehen“ (1. Tim. 6,16). Hier stützt sich eine besorgniserregende Frage auf den unbegreiflichen Felsen, der jede Aufstiegsmöglichkeit des Gedankens verweigert. Mose spricht darüber, indem er sagt, dass es unmöglich sei, das Angesicht des Herrn zu sehen und zu leben (Ex. 33,20). Gott zu sehen bedeutet ewiges Leben, und Johannes, Paulus und Mose erkennen dies als unerreichbar für den menschlichen Geist an. \\n\\nKönntest du den Strudel wahrnehmen, der die Seele hinabzieht, wenn sie dem Göttlichen begegnet? Wenn Gott das Leben selbst ist, dann hat derjenige, der Ihn nicht sieht, keinen Zugang zum Leben. Viele gottesfürchtige Propheten und Apostel bezeugen, dass es unmöglich ist, Gott zu erblicken. Wo kann also menschliche Hoffnung verankert sein? Doch der Herr belebt die wankende Hoffnung, so wie er es mit Petrus tat, als er ihn, der im Wasser zu versinken drohte, wieder auf festem Grund positionierte. Wenn das Wort uns die Hand reicht und those, die in ihrem Denken wankend sind, zu einer festen Überzeugung führt, können wir ohne Furcht sein und uns an das Wort anlehnen, das uns leitet. Denn es steht geschrieben: „Selig sind die reinen Herzens; denn sie werden Gott schauen.“ Diese Verheißung ist so groß, dass sie selbst alle Freude übersteigt. Wer möchte nach einem solchen Gut noch etwas anderes suchen, wenn er alles hat? Denn „sehen“ hat in der Schrift die gleiche Bedeutung wie „haben“. Wenn die Schrift etwa sagt: „Siehe die Güter Jerusalems“ (Psalm 127,6), meint es: „Du wirst sie finden.“ Und wenn der Prophet ausruft: „Der Gottlose wird nicht leben, um die Herrlichkeit Gottes zu sehen“ (Psalm 26,10), bringt er zum Ausdruck, dass er keinen Teil daran haben wird. Wer also Gott sieht, hat bereits all jene Segnungen: unendliches Leben, ewige Unvergänglichkeit, unbegrenzte Glückseligkeit und ununterbrochene Freude. Diese Verheißung der Seligkeit bietet Hoffnung, die alles übersteigt. Doch um den Herrn zu schauen, wurde der Weg vorgezeichnet: das Herz muss rein sein. Dieser Gedanke macht meinen Verstand wieder müde, denn ist diese Herzreinheit wirklich erreichbar und entspricht sie unserer Natur? Wenn Gott nicht gesehen werden kann und weder Mose noch Paulus ihn sahen, scheint die in den Seligpreisungen gegebene Verheißung unerreichbar. Was bringt uns das Wissen um die die Schau Gottes, wenn es keine Möglichkeit gibt, ihn zu erfassen? Das wäre so, als würde man den Himmel als glückselig beschreiben, ohne jemals die in diesem Leben unsichtbaren Dinge zu sehen. \\n\\nWäre ein Weg beschrieben worden, den Himmel zu erreichen, wäre es nützlich zu wissen, dass der Himmel selig ist. Da wir aber nicht zu ihm aufsteigen können, was nützt die Erkenntnis um die himmlische Seligkeit, die nur Trauer bringt über das, was uns versagt bleibt? Fordert der Herr das, was über unsere Natur hinausgeht und übersteigt? Das ist unmöglich. Denn er befiehlt nicht, dass die, die nicht fliegen können, zu Vögeln werden, noch verlangt er, dass jene, die in dieser Welt leben, unter Wasser atmen. Wo das Gesetz in allem anderen der menschlichen Kraft entspricht und nichts Übernatürliches aufgezwungen wird, müssen wir erkennen, dass die in der Seligkeit enthaltene Hoffnung nicht vergeblich ist. Johannes, Paulus und Mose sind nicht ausgeschlossen von dieser hohen Glückseligkeit, die vor Gott besteht. Es ist auch nicht jener, der sagt: „Die Krone der Gerechtigkeit ist mir vorbehalten“ (2. Tim 4,8) und von denen, die das Wort der göttlichen Stimme empfingen. Wenn also unbestreitbar ist, dass die Verkündigen, dass das Verständnis Gottes über die menschliche Kraft hinausgeht, gesegnet sind und dass die Seligkeit darin besteht, Gott zu sehen, und dass das Sehen den Reinen des Herzens zukommt, so bedeutet dies, dass die Reinheit des Herzens nicht unerreichbar ist und somit die Seligkeit erreichbar bleibt. \\n\\nWie kann man dann sagen, dass die, die behaupten, das Erkennen Gottes sei über unsere Möglichkeiten hinaus, in der Wahrheit sind, und dass sie mit den Worten des Herrn nicht im Widerspruch stehen, die uns versprechen, dass die Reinen im Herzen Gott sehen werden? Ich hielte es für nützlich, eingangs eine kurze Überlegung zu dem Gesagten anzustellen, um es geordnet zu prüfen. Gott ist in seinem Wesen über alles begreifende Denken erhaben und bleibt in seiner Essenz unerreichbar; es bleibt unentdeckt, wie der Mensch das Unbegreifliche begreifen kann. Darum sagt der große Apostel, Gottes Wege sind unerforschlich (Röm 11,33) und damit meint er, dass auf dem Pfad, der zur Erkenntnis Gottes führt, menschliche Gedanken nicht aufsteigen können, sodass kaum jemand, der dies Leben vor uns durchlebt hat, Spuren begreifen kann. \\n\\nDoch der Unsichtbare kann in anderer Weise gesehen und verstanden werden. Die Wege der Erkenntnis sind vielfältig. Denn selbst durch die sichtbare Weisheit der Schöpfung kann der Schöpfer in Weisheit erahnt werden. Wenn in menschlichen Werken atmende Kunst zu einem Werk wird, wird auf diese Weise der Schöpfer sichtbar, doch sein Wesen bleibt verborgen. So erhaschen wir in der Schönheit der Schöpfung einen Eindruck, jedoch nicht des Wesens, sondern der Weisheit dessen, der alles geschaffen hat. Wenn wir uns überlegen, dass Gott nicht aus Mangel, sondern fromm geschaffen hat, so erkennen wir, dass wir Gott auf diese Weise wahrnehmen, indem wir nicht das Wesen begreifen, sondern das Gute. Auf diese Weise führen uns auch viele Dinge zu höherem Verständnis, da jeder erhabene Gedanke uns Gott vor Augen stellt. Seine Macht, Reinheit, Unveränderlichkeit und Unbescholtenheit beziehen sich auf die göttliche Einsicht. \\n\\nSomit ist der Herr wahrhaftig, der sagt, dass die Reinen im Herzen Gott sehen werden; und Paulus lügt nicht, wenn er versichert, dass kein Mensch Gott je gesehen hat oder sehen kann. Der Unsichtbare wird durch die Handlungen sichtbar, die in all dem zu sehen sind, was um ihn herum geschieht. Doch die Bedeutung des Seligpreisungen geht über das hinaus, dass wir aus den Handlungen Rückschlüsse auf den Handelnden ziehen. Selbst die Weisen dieser Zeit haben die Möglichkeit, entsprechend den Umständen der Welt zu ergründen, was die höchste Weisheit und Macht betrifft. Dennoch vermittelt die Größe dieser Seligkeit dem, der bereit ist, solche Dinge zu empfangen, andere Faktoren, um das ersehnten Ziel zu sehen. Ich möchte diesen Gedanken mit Beispielen untermauern. Im irdischen Leben ist Gesundheit ein erstrebenswertes Gut, aber es ist glückselig, nicht nur Gesundheit zu wissen, sondern auch gesund zu leben. Wenn jemand jedoch, während er Gesundheit lobt, Nahrung zu sich nimmt, die schädlich ist, was nützt ihm dann sein Lob? So erkennen wir, dass der Herr, der das göttliche Wesen in sich trägt, es Seligkeit nennt, denn selig sind die reinen Herzens; denn sie werden Gott schauen. Es scheint, dass Gott nicht denjenigen dargeboten wird, die das Auge des Herzens gereinigt haben, sondern das hohe WORT offenbart uns, dass „das Reich Gottes inwendig in euch ist“ (Lk 17,21). Daraus können wir lernen, dass die, die ihr Herz von der Welt und von leidenschaftlichen Neigungen gereinigt haben, in sich das Bild des göttlichen Wesens sehen. \\n\\nDas Wort gibt in dem wenigen, das gesagt worden ist, einen klaren Ratschlag: Ihr Menschen, die ihr nur das Verlangen nach dem Guten hegt, fallt nicht in Hoffnungslosigkeit, denn die Herrlichkeit Gottes ist größer als der Himmel und unbegreiflich in ihrer Schönheit. In dir ist das Maß des Begreifens Gottes, der dich so erschuf; in deiner Natur hat er die Züge seines eigenen Seins eingeprägt, als wären sie in Wachs geritzt. Das Laster hingegen, das das Göttliche verunreinigt hat, hat das Gute unbrauchbar gemacht. Wenn jedoch ein achtsames Leben die Unreinheit des Herzens abwäscht, wird die göttliche Schönheit in dir wieder strahlen. Ähnlich dem Eisen, das vom Rost befreit wird und im Sonnenlicht strahlt, so wird der innere Mensch, von dem der Herr spricht, wenn die Unreinheit entfernt ist, das ursprüngliche Bild zurückgewinnen. Die Tugend ist zweifellos gut. So sieht der Mensch in sich selbst das, was er sucht. Daher sind die reinen Herzen gesegnet, weil sie in ihrer eigenen Reinheit das ursprüngliche Bild sehen. Denn wie jene, die die Sonne im Spiegel betrachten, das Licht derselben sehen, so wird auch gesagt, dass der Herr jeden sehen wird, der an die Gnade des Bildes erinnert wird, welches ihm zu Anfang vermittelt wurde. Die Reinheit, die Enthaltung von allem Bösen sind Ausdruck der Göttlichkeit. Seid ihr so rein von allen Laster, dann habt ihr ohne Zweifel Gott in euch, denn rein ist euer Geist. Ihr seid gesegnet durch den scharfen Blick, denn nach eurer Läuterung habt ihr die Unsichtbaren gesehen, während andere in der Dunkelheit bleiben; mit klarem Herzen könnt ihr das Licht Gottes erblicken. Was bedeutet dies? Reinheit, Heiligkeit, Einfachheit und all die strahlenden Eigenschaften der göttlichen Natur, in denen Gott sichtbar wird. Dass dies der Fall ist, können wir nicht bezweifeln.\\n\\nDoch das ursprüngliche Wort, welches uns daran hinderte, bleibt auch heute noch ein Hindernis. Wenn alle anerkennen, dass der, der im Himmel ist, an den himmlischen Wundern teilhat, bringt es keinen Nutzen, dass dies bekannt ist, da der Aufstieg dorthin unmöglch bleibt. Es steht fest, dass der Mensch selig ist, wenn sein Herz gereinigt wird; doch auf welche Weise soll er von der Verunreinigung befreit werden? Das ist beinahe so, als würde man versuchen, in den Himmel zu kommen. Gibt es eine Jakobsleiter oder einen feurigen Wagen, wie der, der den Propheten Elia in den Himmel hob, auf dem unser Herz, nachdem es zur Herrlichkeit der Berge aufstiegt, die irdischen Lasten ablegen könnte? Wer sich die Leiden der Seele vorstellt, wird es kaum schaffen, sich von den Begleiterscheinungen zu lösen. Schon unsere Geburt beginnt mit Leiden, und unser ganzes Leben hindurch begleiten uns Mühen, die letztendlich das Böse der Natur offenbaren. Wie das Leben der Geschöpfe nach dem Gesetz der Natur strukturiert ist, so erfüllen auch die Menschen das, aus dem sie stammen; ein Mensch bringt einen Menschen hervor, aus dem Leidenschaftlichen folgt der Leidenschaftliche, und ein Sünder wird ein Sünder geboren. In diesem Sinne ist jedem Neugeborenen die Sünde in gewisser Weise innewohnt, sie ist angelegt und wächst bis zum Lebensende. \\n\\nDass es schwierig ist, Tugend zu erreichen, erfordert viel Mühe, Schweiß und Anstrengung, ist aus vielen Stellen der Heiligen Schrift zu entnehmen. Der Weg zum Reich ist eng und schmal, während der Weg zur Verdammnis breit und viele gehen ihn. Dennoch bekräftigt die Schrift, dass ein erhabenes Leben nicht gänzlich unerreichbar ist, da sie uns von den wunderbaren Taten so vieler heiligen Menschen erzählt. Da die Verheißung, Gott zu sehen, eine doppelte Bedeutung hat, die erste bezieht sich auf die Überwindung des Unbegreiflichen, die zweite auf die Vereinigung mit ih durch reines Leben: die erste Form des Verstehens ist laut den Heiligen als unmöglich anerkannt, während die andere den Menschen im Lehren des Herrn versprochen wird, indem es heißt: „Selig sind die reinen Herzen; denn sie werden Gott sehen.“ Die Wege zur Reinheit werden in den Lehren deutlich gemacht. Der Herr hat die Laster in zwei Kategorien unterteilt: die sichtbaren Taten und die inneren Gedanken. Die offensichtliche Ungerechtigkeit wurde gemäß dem alten Gesetz bestraft. Er wandte nun das Gesetz an, um die verborgene Sünde zu heilen, indem er nicht das böse Tun bestraft, vielmehr den Ursprung davon beseitigt. Denn es ist weitaus wichtiger, das Laster am Willen selbst zu entfernen, als es nur zum Ausdruck zu bringen. \\n\\nDa das Laster mannigfaltig ist, wurden für jedes seiner verbotenen Werke spezielle Heilmittel in den Geboten festgelegt. Da der Zorn die häufigste und offensichtlichste Sünde ist, lehrt er zunächst Zornlosigkeit und sagt, dass das alte Gesetz lehrt: „Du sollst nicht töten“, doch nun sollt ihr den Zorn gegen euren Mitmenschen aus eurer Seele verbannen (Matthäus 5,21-22). Der Herr hat den Zorn nicht vollständig verboten, da er manchmal zu einem guten Zweck verwendet werden kann; doch die ungegründete aufgebrachte Verdammnis soll er durch sein Gebot beseitigen. Wenn das Wort „vergeblich“ hinzugefügt wird, zeigt dies, dass die Zornregung über die Sünde erregt werden kann. Ein solcher Zorn war etwa in Pinehas, wie die Schrift bezeugt, als er durch die Bestrafung der Gesetzlosen den Zorn Gottes, der über das Volk kam, besänftigte. Danach behandelt der Herr die Sünden der Unzucht und entfernt die unangebrachten Wünsche aus dem Herzen. Im Folgenden stellt er weitere Gesetze gegen andere Lastersünden auf und verbietet den ungerechten Händen, sich gegen sich selbst zu wehren. Zudem heilt er das Verlangen und gebietet dem, dem Kleidung genommen wurde, das Übrige hinzuzufügen. Er sagt, man solle sich vor der Angst des Todes nicht fürchten. insgesamt wirst du erinnern, dass in jedem Gebot der Herr schlechte angelegte Wurzeln des Herzens aus dem Boden reißt, um das Böse zu beseitigen. Beide Taten sind der Natur förderlich: sie gebieten das Gute und lehren uns der gegenwärtigen Anliegen. \\n\\nWenn dir die Lehre des Guten schwer fallt, vergleiche sie mit ihrem Gegenteil, und du wirst vom Lasters dringend erkennen, wie viel beschwerlicher das ist. Denn jene, die schon über die Hölle gehört haben, werden nicht mehr um Mühe und Fleiss ringen, sich von ihren sündigen Vergnügungen zu trennen; vielmehr genügt die Furcht vor der Strafe, um sie zur Befreiung zu führen. Das wird jene stärken, welche die Lehre verstanden haben, und sie beziehen auch das innere Verlangen auf das Ersehnte. Denn die Reinen im Herzen sind gesegnet, die Unreinen aber sind unglücklich, weil sie den Antagonisten erblicken. Wenn die Tugend als Abbildgottes in uns geprägt wird, so wird es evident, dass das lasterhafte Leben das Abbild des Gegners darstellt. Wenn Gott mit dem Licht, dem Leben und dem Unveräußerlichen gleichgesetzt wird, so wird das Gegenteil als der Ursprung des Lasters, der Dunkelheit und des Todes verstanden. \\n\\nNachdem wir nun gelernt haben, woraus das Laster und das tugendhafte Leben in uns geformt werden und das beides in der Freiheit unseres Willens liegt, so lasst uns das Bild des Teufels meiden, lasst uns diese böse Gestalt verleugnen und lasst uns das Bild Gottes annehmen. Lasst uns reine Herzen anlegen, so werden wir gesegnet und das göttliche Abbild in uns durch ein geläutertes Leben annehmen. In Christus Jesus, unserem Herrn. Ihm sei Ehre und Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen."},{"author-name":"Ephraem der Syrer","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88b589fc3e99eb7bb1839_Ephraem%20the%20Syrian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Selig sind die, die ein reines Herz besitzen, denn sie werden Gott schauen. So bat der Prophet in seinem Gebet: „Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott“ (vgl. Ps 50,12). Das Herz der Gerechten ist rein, und sie werden, ähnlich wie Mose (vgl. Exodus 33,18-23), das Angesicht Gottes sehen. Selig sind die, die reine Herzen haben, denn das Herz ist das Lebensorgan und schlägt unermüdlich, solange der Mensch lebt. Ist das Herz heilig, so überträgt es seine Heiligkeit auf den gesamten Körper. „Im Herzen“ befinden sich, wie er erklärt, alle bösen Gedanken“ (vgl. Mk 7,21; Mt 15,18)."},{"author-name":"Apollinaris von Laodicea","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":4,"exegesis-text":"Sie werden Gott sehen. Wie ist es dann möglich, dass bisher niemand Gott geschaut hat (vgl. Joh. 1,18)? Darauf antworten wir, dass er durch den Verstand wahrgenommen und erfasst werden kann. Tatsächlich erkennen wir in der Heiligen Schrift Gott mit den Augen des Glaubens. Durch die Vernunft, die sich im Universum offenbart, können wir den Schöpfer ableiten, ähnlich wie wir in den Werken menschlicher Hände den Schöpfer des jeweiligen Gegenstandes durch den Verstand begreifen. Dabei erkennen wir nicht die Essenz des Schöpfers, sondern lediglich die Kunstfertigkeit seines Werkes. In ähnlicher Weise erblickt derjenige, der Gott in der Schöpfung wahrnimmt, nicht das Wesen, sondern die Weisheit des Schöpfers aller Dinge (vgl. Prem 7,21). Dies wird auch vom Herrn bekräftigt, wenn er verspricht, dass die reinen Herzens sind, Gott schauen werden. Auch die Heilige Schrift steht dem nicht entgegen, wenn sie erklärt, dass niemand Gott gesehen hat oder sehen kann."},{"author-name":"Augustinus von Hippo","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88950a5c988a4fc06c7ae_Augustine%20of%20Hippo.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Wie bedauerlich ist es, dass viele nach Gott mit bloßem Blick streben, während er doch im Herzen wahrgenommen werden kann! An einer anderen Stelle heißt es: „Und sucht ihn in Einfalt des Herzens. Denn ein reines Herz ist ein ungeteiltes Herz; und ebenso wie man das Licht nur mit klaren Augen erkennen kann, so kann auch Gott nur mit einem reinen Herzen erblickt werden. Selig sind die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ Dies ist der Maßstab unserer Liebe, der Punkt, an dem wir die Vollkommenheit erreichen, nicht die Zerstörung. Jegliche Speise hat ihre Grenze, ebenso die Kleidung: die Nahrung wird beim Verzehr vergänglich, die Kleidung vollendet sich, wenn sie gewebt wird. Beide weisen eine Grenze auf, doch während das eine zur Zerstörung führt, bringt das andere zur Vollkommenheit. Was auch immer wir tun und wie gut wir es auch ausführen, welche hohen Ideale wir anstreben oder welche Tugenden wir empfinden – sobald wir die Gemeinschaft mit Gott erfahren haben, bedarf es nichts Weiteren. Denn was könnte mehr gewünscht werden von dem, in dem Gott gegenwärtig ist? Oder was könnte dem genügen, in dem Gott nicht ausreicht? Wir verlangen danach, Gott zu schauen; wir sehnen uns danach, ihm zu begegnen; unser Verlangen, ihn zu sehen, ist brennend. Und wer könnte davon ausgeschlossen sein? Doch es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass gesagt wird: „Selig sind die reinen Herzens, denn sie werden Gott schauen.“ Bereitet die Wege, durch die ihr ihn schauen könnt. Um ein einfaches Bild zu benutzen: Wie könnt ihr den Sonnenaufgang mit verletzten Augen bestaunen? Wenn die Augen gesund sind, wird das Licht Freude bereiten, doch bei ungesunden Augen wird es zur Qual. Denn dir ist es nicht möglich, mit einem unreinen Herzen das zu betrachten, was nur mit einem reinen Herzen gesehen werden kann."},{"author-name":"Hesychius von Jerusalem","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ca04ac3836441d1cf62_Hesychius%20of%20Jerusalem.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Demut und das Durchleben von Leiden, wie zum Beispiel bewusste körperliche Entbehrungen, befreien den Menschen von jeglicher Sünde – sowohl der Sünde der Seele, da sie die Leidenschaften beschnitten werden, als auch der des Leibes. Aus diesem Grund erklärt der Herr: \\"Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen\\" (Mt. 5,8). Sie werden sich selbst und die Schätze in ihm erkennen, wenn Liebe und Enthaltsamkeit angesichts ihrer Reinheit zunehmen – und zwar in umso größerem Maß, je mehr sie ihre eigene Reinigung vertiefen."},{"author-name":"Chromatius von Aquileia","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88a3df6d7a747a33b4f4a_Chromatius%20of%20Aquileia.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Er spricht von denjenigen, die ein reines Herz besitzen und den Schmutz der Sünde abgelehnt haben; sie haben sich von aller Unreinheit des Fleisches gereinigt und sind durch Taten des Glaubens und der Gerechtigkeit vor Gott wohlgefällig geworden. Wie es im Psalm heißt: Wer wird auf den Berg des Herrn hinaufsteigen? Wer wird an seiner heiligen Stätte stehen? Das ist derjenige, der unschuldig in seinen Händen ist und dessen Herz rein ist, der seine Seele nicht vergeblich empfängt (Psalm 24,3-4). Deswegen bittet auch David, der erkennt, dass man Gott nur mit einem reinen Herzen begegnen kann, in diesem Psalm: Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen festen Geist in mir (Psalm 51,10). So offenbart Gott den Seligen, dass sie ein reines Herz haben, die im Glauben an Gott mit einem klaren Geist und reinem Gewissen leben. Im zukünftigen Himmelreich werden sie den Gott der Herrlichkeit nicht mehr durch einen trüben Spiegel sehen, sondern von Angesicht zu Angesicht, wie der Apostel erklärt (1 Korinther 13,12).\\n\\nHier wird die sechste Stufe beschrieben: \\"Selig sind die reinen Herzens, denn sie werden Gott sehen.\\" Es sind insbesondere jene, die arm im Geiste sind, sanftmütig, über ihre Sünden weinen, mit der Wahrheit erfüllt, barmherzig sind und deren Augen so rein und klar sind, dass selbst ihre Feinde sie nicht daran hindern können, den unerreichbaren Glanz Gottes wahrzunehmen. Denn die Reinheit des Herzens und die Klarheit des Gewissens können durch keinen Schleier des Übels getrübt werden, der sie daran hindert, Gott zu erkennen."},{"author-name":"Symeon der Neue Theologe","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c897eec143c131d21207b3_Symeon%20the%20New%20Theologian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":10,"exegesis-text":"Wenn die Seele erleuchtet ist und ihren Herrn und Gott umfassend erkennt, beginnt sie mit großem Eifer, in sich selbst und in anderen die Früchte der Tugenden für Ihn und Christus, den Herrn, hervorzubringen. Es ist von Vorteil, dass sie dies tut. Denn wenn sie ständig durch Tränen gestärkt wird, tilgt sie den Zorn in sich vollständig und wird sanftmütig sowie unempfindlich gegenüber Zorn. Sie empfindet ein starkes Verlangen, die Gerechtigkeiten Gottes zu erkennen und daran teilzuhaben, wodurch sie barmherzig und mitfühlend wird. All dies führt dazu, dass ihr Herz rein wird und sie in der Lage ist, Gott zu betrachten und seine Herrlichkeit klar zu erkennen, gemäß seiner Verheißung: \\"Wer Gott sieht, wird ihn sehen.\\" Was denkst du darüber? Ich weiß jedoch bereits, was ihr antworten werdet. Ihr werdet sagen: \\"Ja, wer reinen Herzens ist, wird Gott sehen, aber nicht hier, sondern in der zukünftigen Zeit.\\" Da du nicht an die Gaben glaubst, die Gott uns im gegenwärtigen Leben gewährt, und kein starkes Verlangen hast, sie zu empfangen, ziehst du den Gedanken an ein künftiges Zeitalter vor. Doch sage mir, Geliebter, der du danach strebst, Gott im kommenden Zeitalter zu sehen: Wie kann das, worüber du sprichst, möglich sein? Wenn Christus gesagt hat, dass wir mit einem reinen Herzen Gott sehen werden, folgt daraus klar, dass jeder, der sein Herz reinigt, auch Gott sehen kann, sobald er dies tut. Du selbst wirst, wenn du je dein Herz reinigst, Gott gewiss sehen und die Wahrheit meiner Worte erkennen. Aber da du nie daran gedacht hast, dies zu tun, und nicht geglaubt hast, dass es wahr ist, dass die reinen Herzen Gott sehen, hast du versäumt, dein Herz zu läutern, und bist daher unfähig, Gott zu sehen. Ist es möglich, dass das Herz in diesem Leben rein wird? Wenn dies der Fall ist, folgt daraus, dass jeder, der reinen Herzens ist, Gott in diesem Leben sehen wird. Wenn du behauptest, dass Gott erst nach dem Tod gesehen wird, dann muss ich sagen, dass die Reinheit des Herzens ebenfalls erst nach dem Tod erlangt wird. So könnte es dir passieren, dass du Gott weder in diesem noch in dem kommenden Zeitalter sehen wirst. Denn nach dem Tod werdet ihr keine Gelegenheit mehr haben, gottgefällige Werke zu tun, die euer Herz reinigen könnten. \\n\\nEin reines Herz ist das eines Menschen, das nicht nur von Leidenschaften ungestört bleibt, sondern auch nicht an etwas Unrechtes oder Weltliches denkt, selbst wenn der Wunsch danach besteht. Es bewahrt das Gedenken an Gott mit unbändiger Liebe. Das Auge der Seele, der Verstand, sieht, wenn nichts seine Betrachtung hindert, Gott in reinem Licht.\\n\\nDas Herz wird als rein betrachtet, wenn es keine Gedanken an weltliche Dinge hegt, sondern alles auf Gott ausrichtet und so mit Ihm vereint ist, dass es sich an nichts Weltlichem erinnert, weder an Trauer noch an Freude. Vielmehr übersteigt es die irdischen Gedanken und erhebt sich zum dritten Himmel, zum Paradies, und schaut auf die von Gott den Heiligen verheißenen Wohltaten, durch die es, soweit es in der menschlichen Schwäche möglich ist, auch die ewigen Gaben betrachtet. Dies wird als Zeichen der Reinheit des Herzens angesehen und ist ein sicheres Zeichen, durch das jeder sein Maß an Reinheit erkennen und sich selbst wie in einem Spiegel betrachten kann. \\n\\nGesegnet sind die reinen Herzen; denn sie werden Gott sehen. Reine Herzen finden nicht durch eine, nicht durch zwei, nicht durch zehn Tugenden ihre Reinheit, sondern durch die Vereinigung aller Tugenden zu einer einzigen, die den höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht hat. Selbst in solch einem Fall können die Tugenden allein kein reines Herz bewirken, wenn nicht der Heilige Geist wirkt. Denn wie ein geschickter Schmied ohne das Feuer nichts vollbringen kann, so kann der Mensch, so fleißig er auch ist, nichts zur Reinigung seines Herzens erreichen, ohne das Wirken des Heiligen Geistes. Er mag die Tugenden als Werkzeuge nutzen, aber ohne das Feuer des Geistes bleibt alles, was er tut, kraftlos und nutzlos, weil es allein nicht die Unreinheit und den Schmutz der Seele reinigen kann. \\n\\nChristus sagt: \\"Verachtet keinen von diesen Kleinen; denn ich sage euch, dass ihre Engel im Himmel allezeit das Angesicht meines Vaters sehen.\\" Und weiter: \\"Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.\\" Wie können Engel und Heilige, die die Herrlichkeit des Geistes sehen, Gott nicht erkennen? Sie sehen die göttliche Herrlichkeit wie das Licht, während die Sünden und unreinen Gedanken eine Mauer bilden, die uns von Gott trennt. Denn unsere Unreinheiten sind eine große Kluft und trennen uns von Gott. Wer also von diesen Dingen betroffen ist, bleibt seelisch tot und ist Teilhaber des ewigen Feuers und der ewigen Finsternis."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Viele Menschen begehen kein Unrecht und zeigen Mitgefühl, doch in anderer Hinsicht leben sie in Unreinheit durch Unzucht. Aus diesem Grund lehrt Christus, dass wir neben anderen Tugenden auch Reinheit oder Keuschheit bewahren sollen, sowohl im Körper als auch im Herzen; denn ohne Heiligkeit wird niemand den Herrn sehen. Wie ein klarer Spiegel nur dann Bilder wiedergibt, wenn er rein ist, so ist auch die Erkenntnis Gottes und das Verständnis der Heiligen Schrift nur einer reinen Seele möglich."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Ein reines Herz bezieht sich auf einen Menschen, der frei von Täuschung ist oder dessen Herz unbefleckt vor sündhaften Begierden bleibt. Der heilige Paulus spricht von Heiligkeit, wenn er sagt: \\"Habt Frieden und Heiligkeit mit allen, denn ohne sie wird niemand den Herrn sehen\\" (Hebräer 12,14). Diese Seligpreisung folgt auf die Verheißung für die, die Almosen geben, denn viele werden, wenn sie zur Gerechtigkeit streben und Wohltaten leisten, von ihren Leidenschaften überwältigt. Deshalb verdeutlicht er, dass diese Tugenden allein nicht ausreichend sind. Die reinen Herzen sind die Keuschen, die Heiligkeit verkörpern; ohne diese wird niemand den Herrn sehen (Hebräer 12,14). Wie ein klarer Spiegel Bilder reflektiert, so erkennt nur eine reine Seele das Abbild Gottes."},{"author-name":"Petros von Damaskus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":12,"exegesis-text":"Um der Gerechtigkeit willen wird der Asket durch das sechste Gebot geehrt, wie der Herr verkündet: Selig sind die, die reinen Herzens sind, das sind jene, die alle Tugenden praktiziert haben, mit heiligen Gedanken, und die in der Lage sind, die Dinge gemäß ihrer wahren Natur zu erkennen; so erlangt der Asket inneren Frieden."},{"author-name":"Peter von Kiew","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896ddde144a394c69d270_Peter%20of%20Kiev.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":17,"exegesis-text":"Wie lautet die sechste Seligpreisung? Die Antwort darauf ist: \\"Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen\\" (Mt 5,8). Was vermittelt uns diese Seligpreisung? Sie hebt die Reinheit hervor. Wer den Wunsch hat, Gott zu schauen, sollte in Körper und Geist sowie in seinen Gedanken rein sein. Unreine Gedanken trüben das göttliche Abbild und vertreiben die himmlische Gnade aus der Seele."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Reinheit im Herzen. Jene, deren Taten, Gedanken, Absichten und moralischen Maßstäbe unbefleckt, selbstlos und wahrhaftig sind – im Allgemeinen Menschen, die geistige Reinheit pflegen, „die sich vollkommene Tugend angeeignet haben und sich keiner Arglist bewusst sind, oder diejenigen, die in keuscher Lebensweise wandeln; denn um Gott zu schauen, erfordert es nichts so sehr wie diese Tugend“ (Chrysostomus). Gott wird offenbar werden. Nicht nur durch geistliche Betrachtung, sondern auch mit ihren leiblichen Augen in seinen Offenbarungen (Joh 14,21-23), und nicht nur in der zukünftigen Zeit, wenn sie zusammen mit allen Heiligen den Anblick Gottes erleben, sondern auch im gegenwärtigen Moment, wenn sie durch die Reinheit ihrer Herzen fähiger sind als andere, „nach ihrer Fasson“ (Athanasius der Große) Gott zu erblicken und Gemeinschaft mit ihm zu haben. „Wie ein klarer Spiegel Bilder reflektiert, so kann nur eine reine Seele Gott betrachten und die Heiligen Schriften verstehen“ (Theophylakt; vgl. Athanasius der Große). Diese Verheißung widerspricht nicht den Schriftstellen, die von der Unmöglichkeit sprechen, dass der Mensch Gott sehen kann (Ex 33,20; Joh 1,18; Joh 6,46; 1 Tim 6,16 usw.); denn diese letztgenannten Stellen beziehen sich auf die vollumfängliche Schau oder Erkenntnis Gottes in seinem Wesen, die tatsächlich unerreichbar ist, wohl aber auf die göttliche Offenbarung an den Menschen, „soweit es möglich ist“ (Chrysostomus), denn von dieser wird in der Schrift häufig gesprochen, da Gott sich dem Menschen in ihm zugänglichen Bildern offenbart, selbst wenn er in seinem Wesen der reinste Geist ist."},{"author-name":"Philaret von Moskau (Drosdow)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896ffb7a2ebaf99e46539_Philaret%20of%20Moscow%20(Drosdow).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Wie lautet das sechste Gebot des Herrn, um wahres Glück zu erlangen? Wer wahres Glück sucht, muss ein reines Herz haben. Was bedeutet Reinheit des Herzens? Diese ist nicht einfach ein äußeres Reinheitszeichen. Reinheit des Herzens – das ist die Aufrichtigkeit, wenn jemand seine innere gute Absicht nicht nur zeigt, sondern sie auch mit Bescheidenheit in seinen Taten ausdrückt. Das ist lediglich der erste Schritt zur wahren Reinheit des Herzens. Diese erlangt man durch ständige Selbstüberwachung, indem man ungesetzliche Begierden und Gedanken sowie Abhängigkeiten von materiellem Besitz aus dem Herzen verbannt und treu das Andenken an unseren Herrn Jesus Christus bewahrt. Was verspricht der Herr den Reinen im Herzen? Er verheißt ihnen, dass sie Gott schauen werden. Wie ist das Versprechen, Gott zu sehen, zu verstehen? Das Wort Gottes öffnet dem inneren Menschen die Augen und ermuntert die Gläubigen, „die Augen ihres Herzens“ zu erleuchten (Eph 1,18). So wie ein gesundes Auge Licht wahrnehmen kann, so ist ein reines Herz fähig, Gott zu erblicken. Da die Schau Gottes die Quelle ewiger Glückseligkeit ist, ist das Versprechen, Ihn zu sehen, ein Versprechen höchsten Glücks. \\n\\nWenn die Begegnung mit einem irdischen König bereits große Freude bereitet und diese direkt und nicht zufällig geschieht, was für eine Seligkeit ist es dann, den himmlischen König zu sehen, der nur durch Seine Gnade erfahrbar ist! Was kann derjenige sehen, der den König sieht? Herrlichkeit, Macht, Weisheit und Güte – all diese Dinge in begrenztem Maße. Was sind die Folgen dieser Erkenntnis? Staunen, Liebe, Hoffnung, Sicherheit und vielleicht etwas Herrlichkeit, aber nicht die Herrlichkeit eines Königs. Doch was wird derjenige wahrnehmen, der fähig ist, Gott zu schauen? Er wird die Güte und Vollkommenheit selbst, die höchste Wahrheit und die unbegrenzte Macht und Stärke erleben, die Schönheit, die kein Wort oder kein Bild je beschreiben kann. Und was ist die Frucht dieser Schau? Nicht nur die Entzückung des Staunens, die Freude der Liebe, die Erfüllung aller Hoffnungen und eine Sicherheit, die gegen das Böse gefeit ist, das nicht in die gnädige Gegenwart Gottes eindringen kann, sondern auch die tatsächliche Teilhabe an der Fülle dessen, was er betrachtet. Denn, wie der Apostel sagt, „indem sie die Herrlichkeit des Herrn mit unverhülltem Angesicht schauen, werden die, die die Herrlichkeit des Herrn in demselben Bild anschauen, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt“ (2 Kor 3,18). \\n\\nSehnt sich jemand danach, Gott zu schauen und gesegnet zu werden in dieser Betrachtung? Der Weg zu diesem Ziel wird von Jesus Christus gewiesen, der „der Weg“ ist (Joh 14,6) und der sicherste Führer; dieser Weg ist die Reinheit oder Läuterung des Herzens. „Selig sind die reinen Herzens; denn sie werden Gott schauen.“ Was Unreinheit des Herzens ist, ist den meisten bekannt, oft durch eigene Erfahrung überdeutlich. „Aus dem Herzen“, sagt der Herr, „kommen böse Gedanken, Morde, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerungen. Das sind die Dinge, die den Menschen verunreinigen“ (Matthäus 15,19-20). Wenn böse Gedanken aus dem Herzen einen Menschen sichtbar verunreinigen, sei es durch Worte des Lästerung gegen Gott oder durch Verleumdung seines Nächsten, durch Taten des Verrats, der Unzucht oder des Mordes – wer kann dann nicht die Unreinheit des Herzens in solchen Taten erkennen? Daraus folgt, dass jemand, der sein Herz reinigen möchte, sich von all diesen verunreinigenden Werken distanzieren muss, also von den Taten der Sünde und Gesetzlosigkeit. Andernfalls besteht keine Hoffnung, nicht nur das Angesicht Gottes zu sehen, sondern auch nur den geringsten Anteil am Reich Gottes. „Oder wisst ihr nicht“, warnt der Apostel, „dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht“ (1 Kor 6,9). Lass dich nicht von Hoffnungen blenden, die nicht mit dieser ewigen Wahrheit übereinstimmen. Doch dies ist eine Tatsache, die viele entweder nicht bemerken oder nicht wahrhaben wollen: Das Herz eines Menschen, das nicht durch lasterhafte Taten verunreinigt ist, bleibt dennoch nicht rein. Wiederholen wir die Worte des Herrn: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerungen. Das sind die Verunreinigungen des Menschen.“ Beachte, wie er nicht nur die sichtbare Unreinheit anprangert, sondern auch die unsichtbare verbannt aufdeckt. Wenn böse Gedanken in Taten übergehen, verunreinigen sie den ganzen Menschen, das Innere und das Äußere, das Herz und die äußeren Glieder, die Seele und den Körper. Wenn jedoch böse Gedanken, obwohl sie nicht aus dem Herzen kommen, dennoch Einzug halten, was geschieht dann? Offensichtlich verunreinigen sie das Herz, den inneren Menschen, die Seele. Diese innere Unreinheit mag für andere unsichtbar und unbedeutend erscheinen, doch vor Gott, der das Herz sieht, ist sie ebenso missbilligt wie die äußere Unreinheit der Taten. Deshalb benennt der Herr auch die bösen Gedanken mit denselben grausamen Namen der Taten: „Böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Unzucht, Aufruhr, Meineid, Lästerung. Du hast den Menschen nicht getötet, aber in deinem Herzen wolltest du, dass er umkommt; höre, diesen bösen Gedanken nennt der Herr Mord. Dein Mund sprach nicht blasphemisch gegen Gott, aber dein Herz war voll von murrenden und unverschämten Gedanken über Sein Handeln: Hüte dich; es ist sehr möglich, dass das Herz Gottes bereits deine Lästerungen vernommen hat. \\n\\nSomit zeigt sich, dass die wahre Reinigung des Herzens, die den Menschen fähig macht, Gott zu schauen, durch den Verzicht auf alle gesetzlosen und lüsternen Taten und auch auf jeden bösen Gedanken erfolgen muss, in dem die böse Tat wie ein zartes Samenkorn verborgen ist. Wie hart! – werden die sagen, die sich nicht um die innere Reinigung bemühen wollen. Wie schwer! – werden auch jene sagen, die ein wenig Erfahrung in dieser Praxis haben. Doch die Forderung nach einem Verzicht auf alle bösen Gedanken ist nicht von uns erdacht worden, sondern ist die Bedingung, um Gott zu schauen und die göttliche Glückseligkeit zu genießen, aufgestellt von Ihm, der sagte: „Selig sind die reinen Herzens; denn sie werden Gott schauen.“ Wenn du nicht der Strenge des Herzens unterworfen werden möchtest, dann beschuldige niemanden außer dich selbst, wenn du keine Gnade erlangst. Aber ist die Forderung nach Reinheit des Herzens wirklich so unbarmherzig? Würde jemand von einem, der sein Augenlicht verloren hat, nicht verlangen, dass die schmerzhaften Reinigungen durchgeführt werden, die notwendig sind, um wieder ganz zu sehen? Böse Gedanken, an denen sich der Mensch festklammert, trüben wie Schmutz oder trübes Wasser den Blick der Seele, sodass sie nicht einmal das Licht der nahen Wahrheit erblickt. Wer vom Zorn eingenommen ist, erkennt nicht die Wahrheit und vermag zwischen Schuld und Unschuld nicht zu unterscheiden; wer an fleischlicher Begierde leidet, sieht das Licht der Reinheit nicht, das Gott und dem Menschen Freude bereitet und bemerkt nicht, wie er seine eigene Gesundheit gefährdet. Ist es da verwunderlich, dass das übernatürliche Licht Gottes solchen Seelen noch nicht zugänglich ist? Ist dies Strenge oder Barmherzigkeit, dass sie nicht der gewählten Finsternis überlassen werden, sondern durch innere Läuterung zu dem natürlichen Licht der Weisheit zurückkehren sollen, und darüber hinaus auch zum göttlichen Licht der ewigen Wahrheit und Freude? \\n\\nWas die Anstrengung betrifft, die mit der inneren Reinigung verbunden ist: ich bestreite nicht, dass sie herausfordernd ist; auch wenn jemand sie für unmöglich halten würde, würde ich das nicht abstreiten. Aber die Schwierigkeit wird überwunden, die Unmöglichkeit schwindet, sobald wir unser Vertrauen auf das Wort legen, das alles aus dem Nichts geschaffen hat: „Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich“ (Lk 18,27), „alle Dinge sind dem möglich, der glaubt“ (Mk 9,23). Mit der Hilfe der Gnade Gottes ist es nicht schwer, die bösen Gedanken zu verabscheuen, die für einen, der sein Gewissen nicht verloren hat, von Natur aus abstoßend sind; es ist nicht mühevoll, sie zu meiden, wenn man entschlossen ist, sie zu bekämpfen. Durch diese Entschlossenheit ist es nicht schwierig, sie durch gute Gedanken, Gebet, Gottesfurcht und besonders durch den Namen des Herrn Jesus, der alles Böse vertreibt, aus dem Herzen zu vertreiben. Wenn sie jedoch zurückkehren oder uns unabsichtlich begegnen, können sie entweder das Herz, das sie zurückweist, nicht verunreinigen oder sie werden, nachdem sie nur einen flüchtigen Schatten hinterlassen haben, durch demütige Gedanken und den Schmerz der Reue wieder verbannt. Lasst uns, Brüder, den Mut nicht verlieren und uns nicht vor der Mühe fürchten; lasst uns fest im Wandel stehen, „damit wir uns reinigen von aller Unreinheit des Fleisches und des Geistes“ (2 Kor 7,1). Vor allem aber durch die Gnade selbst: „Schaffe in uns ein reines Herz, o Gott“ (Ps 50,12); und wie groß oder lang die Mühe der Herzensreinigung auch sein mag, gewähre uns am Ende durch diese Reinigung einen gesegneten Anblick Deiner Herrlichkeit in Deinem Reich. Amen."},{"author-name":"Kochomski S.W.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Glücklich sind jene, die die Gelegenheit nutzen, ihre Herzen von schändlichen Wünschen und Gedanken zu befreien; denn sie werden den Herrn erkennen, der nicht mit den physischen Augen, sondern mit dem Herzen wahrgenommen wird."}]}

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