Erklärung für:

Matthäusevangelium

25

:

1

Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen.

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{"arr":[{"author-name":"Methodius von Patara","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c895392308a50ed159e5df_Methodius%20of%20Patara.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":3,"exegesis-text":"Der Anfang - siehe Jeremia 3:3. Wer also diese Herrlichkeit rein, unversehrt und so bewahrt, wie sie von demjenigen geschaffen wurde, der den Menschen nach dem Abbild des ewigen und weisen Wesens entworfen hat, und der ihr diese Schönheit verliehen hat, wird von hier in die Stadt der Seligen, das heißt in den Himmel, gelangen und dort seinen Wohnsitz im Tempel einnehmen. Unsere Herrlichkeit bleibt am besten und verlässlichsten rein, wenn sie durch die Jungfräulichkeit geschützt wird und nicht von außen durch das Feuer des Verderbens verunreinigt wird, sondern in ihrem Inneren beständig bleibt, geschmückt mit der Wahrheit und verlobt mit dem Sohn Gottes. Wie er selbst sagt, dass in unseren Körpern, wie in Lampen, das heilige Licht brennen soll. Die zehn Jungfrauen symbolisieren die Seelen, die an Jesus Christus glauben; und die Zahl zehn steht für den klaren, einzigartigen Weg zum Himmel. Die Aussage \\"das Himmelreich steht zehn Jungfrauen gegenüber, die mit ihren Lampen hinausgingen, um dem Bräutigam entgegenzutreten\\" verdeutlicht durch die Zahl zehn, dass sie denselben Lebensweg gewählt haben. Denn sie machten sich auf den Weg, nachdem sie sich gemeinsam zu demselben Streben entschlossen hatten, und werden daher unter der Zahl zehn zusammengezählt, weil sie, wie gesagt, denselben Zweck verfolgten; jedoch gingen sie nicht gleichzeitig hinaus, um dem Bräutigam entgegenzukommen."},{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Dieses Gleichnis, welches die zehn Jungfrauen, die törichten sowie die klugen, beschreibt, wird von manchen lediglich im Sinne der Jungfrauen verstanden, von denen einige, wie der Apostel anmerkt, sowohl leiblich als auch im Geist jungfräulich sind, während andere lediglich die körperliche Reinheit bewahren, ohne jedoch Werke zu zeigen, die diesem Zustand entsprechen. Wieder andere halten ihre Jungfräulichkeit durch das strenge Verhalten ihrer Eltern aufrecht, haben jedoch in ihren Gedanken bereits die Ehe vollzogen (1 Kor 7,36). Ich bin jedoch der Meinung, dass hier eine andere tiefere Bedeutung angedeutet wird und dass der Vergleich im Gleichnis sich nicht auf körperliche Jungfräulichkeit beschränkt, sondern das gesamte Menschengeschlecht umfasst. Denn wie die beiden Arbeiter auf dem Feld und die beiden Müller mit ihren Mühlsteinen zwei Gruppen von Menschen symbolisieren, nämlich Christen und Juden oder Heilige und Sünder, die scheinbar der Kirche angehören und tätig sind, in Wirklichkeit aber heuchlerisch handeln, so repräsentieren die zehn Jungfrauen in diesem Kontext all jene Menschen, die äußeren Anschein des Glaubens an Gott wahren und ihren Glauben durch die Heilige Schrift bestätigen, unabhängig davon, ob sie zur Kirche gehören (ecclesiastici), Juden oder Abtrünnige sind. Sie werden als Jungfrauen bezeichnet, weil sie sich rühmen, den einen Gott zu erkennen und weil ihr Denken frei von der Schamlosigkeit des Götzendienstes ist.\\n\\nDie Reinheit wird demnach auch durch die Gedanken in Frage gestellt. Wenn diese Jungfrauen nicht durch körperliche Unbeflecktheit vor der Strafe ihrer Schuld bewahrt werden, was wird dann mit jenen geschehen, die die Glieder Christi verunreinigt und den Tempel des Heiligen Geistes in ein Haus der Unzucht verwandelt haben? Ihnen wird gesagt werden: „Komm herab, setz dich auf die Erde, du Jungfrau, du Tochter von Babel; setz dich auf die Erde, es gibt keinen Thron für die Tochter der Chaldäer. Du sollst die Mühlsteine nehmen, du sollst das Mehl mahlen, du sollst deinen Schleier öffnen, du sollst deine Schienbeine abtrocknen, du sollst die Ströme durchqueren; dein Stuhl soll geöffnet werden, deine Vorwürfe sollen offenbart werden“ (Jesaja 47,1-3)."},{"author-name":"Makarius der Ägypter","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c894b8dd64f2df5bcb2030_Macarius%20the%20Egyptian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Die fünf weisen Jungfrauen blieben wachsam und eilten Richtung das Außergewöhnliche, denn sie füllten die Gefäße ihres Herzens mit dem Öl der Gnade, das vom Himmel geschenkt wurde. So konnten sie mit dem Bräutigam in die himmlische Kammer eintreten. Im Gegensatz dazu blieben die anderen Jungfrauen in ihrer eigenen Natur und versäumten es, während sie noch irdisch waren, das Öl der Freude in ihre Gefäße aufzunehmen. Sie gaben sich durch Nachlässigkeit oder Selbsttäuschung ihrer vermeintlichen Gerechtigkeit hin und schliefen ein; daher werden sie nicht zum Thron des Reiches eingelassen, da sie dem himmlischen Bräutigam nicht wohlgefallen können. Gefangen in weltlichen Bindungen und irdischer Liebe, haben sie dem Bräutigam nicht ihre vollumfängliche Liebe und Hingabe geschenkt und brachten auch kein Öl mit. Hingegen sind die Seelen, die nach dem Geist streben – was für den Bereich der Heiligkeit bemerkenswert ist – mit ihrer ganzen Liebe an den Herrn gebunden, wandeln mit ihm, wenden sich von allem Irdischen ab und richten ihre Gebete sowie Gedanken auf ihn, weshalb sie das Öl der göttlichen Gnade empfangen können. Die Seelen, die in ihrer irdischen Natur verweilen, beschäftigen sich mit den Dingen dieser Welt und ihr Geist hat auf der Erde seinen Platz. Sie glauben, dem Bräutigam anzugehören, und schmücken sich mit fleischlichen Rechtfertigungen, doch ohne das Öl der Freude empfangen zu haben, sind sie nicht durch den Geist von oben neu geboren worden."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Diese Parabeln ähneln der vorhergehenden von dem treuen Diener, der die Güter seines Herren verschwendet. Es gibt vier davon, und sie alle fordern uns in unterschiedlicher Weise auf, Almosen zu geben und unseren Nächsten zu unterstützen, wo immer möglich, da wir sonst nicht gerettet werden können. Im Allgemeinen beziehen sich diese Gleichnisse auf alle Arten von Wohltaten, die wir unseren Mitmenschen erweisen sollten. Insbesondere das Gleichnis von den Jungfrauen thematisiert das Geben von Geld und hebt dies stärker hervor als das vorherige Gleichnis. Es verurteilt den Sklaven, der seine Mitmenschen schlägt, mit Trunkenbolden trinkt sowie das Vermögen seines Herrn verschwendet. Dieses Gleichnis trägt außerdem die Botschaft für diejenigen, die nicht bemüht sind, ihrem Nächsten zu helfen und nicht großzügig ihr Einkommen an die Bedürftigen weitergeben. \\n\\nDie Jungfrauen hatten zwar Öl, jedoch nicht in ausreichendem Maße, und werden deshalb zur Verantwortung gezogen. Doch warum stellt Christus hier nicht irgendeine Person dar, sondern Jungfrauen? Er hob die Reinheit hervor, als er sagte: \\"Es gibt Eunuchen, die sich selbst zu Eunuchen für das Himmelreich gemacht haben\\"; und: \\"Wer es annehmen kann, der nehme es an\\" (Mt 19,12). Er war sich auch der großen Wertschätzung bewusst, die viele für die Jungfräulichkeit haben. Diese ist von Natur aus eine bedeutende Angelegenheit, was deutlich wird, wenn man sieht, dass sie nicht einmal von heiligen Männern im Alten Testament praktiziert wurde und dass im Neuen Testament kein zwingendes Gesetz darüber erlassen wird. Christus gab keine Anweisung dazu, sondern überließ es dem Ermessen derjenigen, die zuhören. Daher sagt Paulus: \\"Über die Jungfräulichkeit habe ich kein Gebot vom Herrn\\" (1 Kor 7,25). Ich preise diejenige, die die Jungfräulichkeit bewahrt, jedoch zwinge ich niemanden, der nicht als Jungfrau leben möchte, und mache aus diesem Rat kein Gesetz. \\n\\nDa die Jungfräulichkeit jedoch eine große Bedeutung hat und viele eine hohe Auffassung davon pflegten, gibt Christus dieses Gleichnis, um zu verdeutlichen, dass die Jungfräulichkeit, obwohl sie mit all anderen Tugenden verbunden ist, den Taten der Barmherzigkeit nicht abträglich ist. Vielmehr ist sie im Gleichnis verurteilt, in Gesellschaft mit den Unbarmherzigen und Unmenschlichen. Diese sind von fleischlicher Begierde beherrscht, während die unvernünftigen Jungfrauen von der Liebe zum Geld getrieben werden. Die fleischliche Begierde und die Geldgier sind nicht gleich stark; die erstgenannte ist stärker und schmerzhafter. Deshalb verdienen die unklugen Jungfrauen umso weniger Vergebung, je weniger stark sie von ihrer Begierde überwältigt sind. Christus nennt sie Narren, weil sie, obwohl sie eine größere Leistung vollbracht hatten, wegen des Versagens in einem geringeren Bereich alles verloren. Hier bezeichnet er die Lampen als Geschenk der Jungfräulichkeit, die Reinheit als Heiligkeit und das Öl als Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Unterstützung für die Armen."},{"author-name":"Hilarius von Poitiers","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88cb92f12b3278598f946_Hilarius%20of%20Poitiers.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"In dieser Ausführung wird der bedeutende Tag des Herrn thematisiert, an dem alles, was dem menschlichen Verstand verborgen bleibt, durch unser Verständnis des göttlichen Urteils offenbar werden wird. An diesem Tag wird der wahre Glaube an das Kommen des Herrn belohnt, und die Gewissheit der Hoffnung wird vermehrt. Die anschauliche Unterscheidung zwischen den Gläubigen und Ungläubigen wird durch die fünf klugen und fünf törichten Jungfrauen (Mt 25,2) illustriert. Ein Beispiel hierfür ist Mose, der die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln empfing (2. Mose 32,15). Diese beiden Tafeln symbolisieren den Bund und verdeutlichen die Trennung zwischen Gut und Böse, zwischen dem, was rechts und links ist."},{"author-name":"Isidor von Pelusium","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88d94130e668938c9ae9d_Isidore%20of%20Pelusium.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Das Gleichnis der zehn Jungfrauen verdeutlicht den Unterschied in den Lebensweisen. Obwohl alle ihre Verkehrtsamkeit bewahrten, lag deren Aufmerksamkeit nicht stets auf den anderen Tugenden, und manche glaubten, diese eine Tugend sei ausreichend für den Eintritt in das Reich. Doch das gerechte Urteil offenbarte, dass die Reinheit ohne Mitgefühl wertlos ist. Die gesamte Pracht der Königstochter ist strahlend (Psalm 44,14), was bedeutet, dass sie mit den goldenen Gewändern all ihrer Tugenden geschmückt sein muss. Wer die Reinheit bewahrt und sich darauf beruft, fehlt es oft an der zentralen Tugend der Demut; denn es steht geschrieben: Wer die Reinheit bewahrt, wird sie nicht bewahren; wer sich jedoch demütigt, wird erhöht werden (Lukas 18,14)."},{"author-name":"Romanos Melodos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89774ed5fa62ff880bee5_Romanos%20Melodos.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":6,"exegesis-text":"**Ikos 1** Als ich das heilige Gleichnis von den Jungfrauen im Evangelium vernahm, fühlte ich mich unruhig über die Gedanken, die mich überkamen. Wie kann es sein, dass von den zehn, die die Tugenden der Jungfräulichkeit bewahrt hatten, fünf ihr Streben umsonst hatten? ... \\n\\n**Ikos 5** Der Richter aller erkannte die Barmherzigkeit, die über all seinen Tugenden steht, und wies den Menschen das Gleichnis von den fünf klugen Jungfrauen, die mit Öl ausgestattet waren, und den törichten, die ohne Öl reisten, zu. Matthäus verkündet seine Kraft, damit wir sie hören. Wir müssen diese Worte nicht wiederholen, denn für die, die mit den Schriften vertraut sind, halte ich es für überflüssig. Lasst uns vielmehr den Sinn ergründen und die unvergängliche Krone empfangen.\\n\\n**Ikos 6** Dieses Gleichnis ist von großer Lehre und bietet einen Pfad der Menschlichkeit und Demut sowie einen Leitfaden für alle. Es bietet den Herrschenden ein Beispiel für ihr Verhalten und lehrt die Führer des Volkes Mitgefühl. \\n\\n**Ikos 7** Die Bedeutung dieses göttlichen Gleichnisses offenbart sich uns, wenn wir unsere Augen auf Christus richten. Deshalb lasst uns mit geistlichen Augen die universelle Auferstehung Christi, des Erlösers und kommenden Königs aller, preisen. Er herrscht weiterhin und ist der Herr und Meister. Sollte sich jedoch einige unwissende Menschen gegen ihn erheben, werden Flammen und Feuer sie verbrennen. Dann wird niemand in der Lage sein, sich ihm zu widersetzen, denn er verleiht den Ungeheuren die Krone."},{"author-name":"Maximus der Bekenner","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8951a1dea23713695271e_Maximus%20the%20Confessor.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":7,"exegesis-text":"Was lehrt uns das Gleichnis von den zehn Jungfrauen? Der Mensch besitzt fünf geistige Sinne, die das Spirituelle erfassen, und fünf sinnliche Sinne, die das Physische wahrnehmen, sodass das Gleichnis offensichtlich auf alle Menschen anwendbar ist. Wer nicht nur die Lampe der aktiven Tugend trägt, sondern auch das Öl der Erkenntnis, das sie speist, hat seinen Leib gezügelt und verbindet die leiblichen mit den geistigen Sinnen und ähnelt somit den fünf klugen Jungfrauen. Wer hingegen, scheinbar in der aktiven Tugend tätig, jedoch kein Öl der Erkenntnis besitzt – also unvernünftig und aus streben nach leerem Ruhm, Völlerei oder Habgier handelt – hat seine geistigen Sinne den vergänglichen, sinnlichen Dingen zugewandt und sich in die Erdenschwere begeben, wie es auch bei den fünf unklugen Jungfrauen der Fall ist, die nur von weltlichen Dingen Kenntnis haben.\\n\\nAnmerkungen: \\n* Siehe Matthäus 25,1-12. \\n* νοεράς. Dieser Begriff für geistige Wahrnehmung findet sich häufig in der Patristik, insbesondere in den Schriften des Origenes. \\n* Der heilige Maximus betont die Notwendigkeit, die leiblichen und spirituellen Sinne zu vereinen, im Gegensatz zu einer bloßen Gegenüberstellung. \\n* Die Bedeutung des Gleichnisses wird in der kirchlichen Tradition unterschiedlich interpretiert, wobei der heilige Seraphim von Sarow und andere Kirchenväter hervorzuheben sind."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Das Himmelreich wird mit zehn Jungfrauen verglichen, wobei sich der Begriff des Himmelreichs auf die zukünftigen Ereignisse im Himmel bezieht und die Jungfrauen sowohl männlichen als auch weiblichen Gläubigen symbolisch zugeordnet werden können, die in Reinheit leben. Es ist wichtig zu beachten, dass Christus im vorhergehenden Gleichnis lehrte, wie man im Allgemeinen mit den Mitknechten umgehen sollte, während er in diesem Gleichnis den spezifischen Umgang mit den eigenen Gaben und Reichtümern thematisiert. Er stellt die Jungfrauen dar, nachdem er betont hat, dass die Jungfräulichkeit einen hohen Wert hat, indem er sagt: \\"Es gibt Eunuchen, die sich selbst zu Eunuchen gemacht haben um des Himmelreiches willen\\" (Matthäus 19,12). Dies wird als wertvolle Entscheidung angesehen und ist nicht durch ein Gesetz auferlegt, sondern liegt in der freien Wahl des Einzelnen: Wer fähig ist, der möge sich dazu entscheiden (Matthäus 19,12). Hier möchte er verdeutlichen, dass selbst diese herausragende Tat ohne barmherzige Taten demjenigen, der sie vollbringt, nicht von Nutzen ist. Die Jungfrauen sollen ihre Lampen aufnehmen und dem Bräutigam entgegentreten. Der Leuchter der Jungfrau steht für die Reinheit, die aus der Jungfräulichkeit erwächst. Der Bräutigam ist Christus, der innig liebt und selbst geliebt wird. Sie eilten ihm entgegen, weil sie diese erhoffte Begegnung erwarteten."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Im Bild der Jungfrauen präsentiert der Herr das Gleichnis des Gebens von Almosen, um zu verdeutlichen, dass die Bewahrung der Reinheit eine wesentliche Rolle spielt. Der, der seine Reinheit wahrt, soll jedoch auch gute Taten nicht außer Acht lassen. Es ist wichtig zu wissen: Wenn du keine Almosen gibst, obwohl du rein bist, wirst du mit den Unzüchtigen ausgeschlossen. So wird eine, die rein war, zu Recht ausgeschlossen, während die Barmherzigen nicht verurteilt werden. Die Unzüchtigen sind oft von einer starken, natürlichen Leidenschaft überwältigt, während die, die keine Barmherzigkeit zeigen, vom Geld beherrscht werden. Doch je schwächer der Widersacher ist, desto weniger kann der überwältigte Vergebungsanspruch geltend gemacht werden. Der Begehrende wird als „unvernünftig“ betrachtet, da er die natürliche fleischliche Neigung überwinden möchte, jedoch wird er von einem schwächeren Übel – dem Geld – besiegt."},{"author-name":"Mark von Ephesos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c894ea2f261030b5a2aa3b_Markos%20Eugenikos.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":15,"exegesis-text":"Im Gleichnis von den Jungfrauen, die sich aufgemacht haben, um dem Bräutigam entgegenzutreten, erklärt der Herr, dass die Jungfrauen, also die Seelen, eingenickt und in einen Schlaf gefallen sind, weil der Bräutigam sich verzögert hat. Dies bedeutet, dass er gestorben ist und noch nicht in die Hochzeitskammer eingegangen ist, bis der Bräutigam vom Himmel zurückkehrt und sie alle gemeinsam wie aus einem Schlaf erweckt. Die Seelen hingegen sind tatsächlich verstorben und haben die Hochzeitskammer noch nicht betreten, bis der Bräutigam vom Himmel kommt und sie alle zusammen erweckt. Einige werden dann mit ihm in die Hochzeitskammer eingehen, während andere ausgeschlossen bleiben, was an jenem Tag eindeutig geschehen wird. „Denn dann“, sagt er, „wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein“ (Mt. 25:1)."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"An dem Tag, an dem der Herr zum Gericht kommt, beschreibt das Bild vom Himmelreich die Gemeinschaft der Gläubigen, die auf der Erde in der Kirche Christi versammelt ist. Bei der Wiederkunft des Erlösers wird es den Mitgliedern seiner Kirche ähnlich ergehen wie den zehn Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegengingen. Das Kommen Christi wird mit dem Bild des Bräutigams dargestellt, der zur Zeit der Hochzeitsfeier zu dem Haus seiner Braut zieht. Diese Hochzeitsfeste, die normalerweise sieben Tage dauerten (bei Jungfrauenhochzeiten) oder drei Tage (bei Witwenhochzeiten), waren von großer Feierlichkeit geprägt. Der Bräutigam begleitete seine Braut, oft nachts, mit majestätischer Pracht vom Haus ihres Vaters. Dabei waren viele Eltern, Verwandte und Freunde anwesend; einige begleiteten den Bräutigam, während andere, vermutlich Verwandte und Freunde der Braut, ihm entgegenkamen. Um den festlichen Charakter zu unterstreichen und den Weg zu erleuchten, wurden Lichter entzündet. Die Mägde, die den Bräutigam und die Braut im Haus des Bräutigams erwarten sollten, warteten in der Nähe, da sie nicht genau wussten, wann sie eintreffen würden. \\n\\nIn einigen östlichen Kulturen sind noch Teile dieser Hochzeitszeremonien präsent. So berichtet ein Missionar von einer Hindu-Hochzeit, an der er teilnahm: Um Mitternacht, nachdem man zwei oder drei Stunden auf die Ankunft des Bräutigams gewartet hatte, wurde seine Ankunft mit Worten angekündigt, die fast wie ein Evangelium klangen: \\"Seht, der Bräutigam kommt; geht hinaus, um ihn zu empfangen.\\" Jeder hastete, seine Lampe zu entzünden und seinen Platz in der Prozession einzunehmen. Viele verloren ihre Lampen, und es blieb keine Zeit, sie zu suchen, da die Prozession sich bereits dem Haus der Braut näherte. Die gesamte Gesellschaft stieg zu der festlich geschmückten Veranda empor, wo andere Verwandte und Freunde in den schönsten Gewändern auf sie warteten. Der Bräutigam, begleitet von seinen Gefolgsleuten, nahm in der Mitte der Versammlung einen prächtigen Platz ein. Nach kurzer Zeit gingen alle in das Haus, dessen Türen anschließend verschlossen wurden, und sie wurden von Wachen bewacht. Ich und andere, die bei mir waren, flehten die Wächter vergeblich an, uns Einlass zu gewähren. Dieser momentane Eindruck der Schließung der Türen hat mich nie mehr so tief berührt, wie in dem Augenblick, als ich das majestätische Gleichnis des Erlösers betrachtete.\\n\\nWarum stellt Christus in diesem Gleichnis jedoch Jungfrauen und nicht andere Personen dar? Er ehrte die Reinheit, als er sagte: \\"Es gibt Eunuchen, die für das Himmelreich geworden sind\\" (Mt 19,12). Zudem wusste er um die hohe Wertschätzung, die viele der Jungfräulichkeit entgegenbrachten, denn sie ist von natur aus etwas Ehrwürdiges. Da also die Jungfräulichkeit eine hohe Bedeutung hat und viele sie wertschätzen, stellt Jesus sicher, dass niemand, der sie bewahrt, nachlässig wird, als ob er bereits alles erreicht hätte, und dass er nicht sorglos gegenüber anderen Tugenden werden sollte. Dieses Gleichnis deutet an, dass Jungfräulichkeit und alle anderen Tugenden, die den Werken der Barmherzigkeit fremd sind, in ihrer Bedeutung zu erkennen sind."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Um die bedeutenden Wahrheiten, die der Herr seinen Jüngern vermittelt hatte, tief in ihren Herzen zu verankern, erzählte er ihnen zwei weitere lehrreiche Gleichnisse: das Gleichnis von den zehn Jungfrauen und das Gleichnis von den Talenten. \\"Diese Gleichnisse sind dem Gleichnis vom treuen und untreuen Diener ähnlich, der das Vermögen seines Herrn vergeudet. Jedes dieser Gleichnisse hat, wenn auch auf unterschiedliche Weise, dasselbe Ziel: dass wir bestrebt sind, Almosen zu geben und unseren Nächsten zu helfen, wo immer es möglich ist, denn andernfalls ist unsere Rettung in Gefahr. Diese Gleichnisse thematisieren allgemein die verschiedenen Arten von Wohltaten, die wir unserem Nächsten zukommen lassen sollen, wobei das Gleichnis von den Jungfrauen besonders das Spenden von Geld behandelt. In diesem Gleichnis wird der Diener, der seine Mitmenschen schlägt und mit Trunkenbolden trinken geht, für seine Vergeudung des Vermögens seines Herrn zur Strafe verurteilt; ebenso wird derselbe Schicksal erleiden, wer sich nicht bemüht, seinem Nächsten zu helfen und nicht großzügig von seinem Besitz an die Bedürftigen gibt\\" (Johannes Chrysostomus). An jenem entscheidenden Tag des Gerichts, wenn der Herr plötzlich als Richter der Heuchler und Ungläubigen erscheinen wird, wird Er die Gläubigen einer letzten Prüfung unterziehen. Je nachdem, ob sie diese Prüfung bestehen oder nicht, wird Er sie annehmen oder verwerfen – für alle Ewigkeit. Dann wird es dem Himmelreich, der Kirche Christi auf Erden, wie den zehn Jungfrauen ergehen (zu diesem entscheidenden Zeitpunkt wird den Mitgliedern der Kirche Christi das gleiche widerfahren wie den zehn zur Hochzeit geladenen Jungfrauen), die mit ihren Lampen dem Bräutigam entgegengingen, das heißt, sich auf den Bräutigam vorbereiteten, der in der Nacht zum Haus seines Schwiegervaters kommen sollte, um seine Braut zu holen."}]}

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