Erklärung für:

Matthäusevangelium

21

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9

Die Volksmengen aber, welche vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!

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{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Die Menschenmenge, die ihm vorausging, und die, die ihm folgten, riefen laut: \\"Hosianna dem Sohn Davids, gesegnet sei der, der im Namen des Herrn kommt. Hosanna in der Höhe!\\" Da die wörtliche Bedeutung (historia) eindeutig ist, wollen wir die tiefere geistliche Bedeutung erforschen. Die Menschen, die aus Jericho kamen und dem Herrn sowie seinen Jüngern folgten, legten, nachdem sie den zuvor angebundenen Esel, der mit den Kleidern der Apostel geschmückt war, gefolgt hatten, ihre Gewänder nieder und streuten Zweige auf den Weg. Als sie all dies getan hatten, bestätigten sie auch mit ihrer Stimme: Sie gingen ihm voraus und folgten ihm nicht mit einem stillen und leisen Bekenntnis, sondern mit großem Lärm: \\"Hosianna dem Sohn Davids, gesegnet sei, der im Namen des Herrn kommt. Hosanna in der Höhe.\\" Die Worte des Evangelisten zeigen, dass beide Gruppen, sowohl die, die vor der Verkündigung des Evangeliums an den Herrn glaubten, als auch die, die danach glaubten, gemeinsam Jesus preisen. Entsprechend dem Beispiel aus dem Gleichnis der Arbeiter verschiedenen Stunden erhielten sie für ihren Glauben denselben Lohn.\\n\\nWas mit den Worten \\"Hosianna dem Sohn Davids\\" gemeint ist, habe ich bereits in einem kurzen Brief an Damasus, den damaligen Bischof von Rom, erwähnt und möchte es nun kurz zusammenfassen. Im Einhundertsiebzehnten Psalm, der unzweifelhaft über das Kommen des Christus geschrieben ist, lesen wir unter anderem: \\"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Hauptstein geworden; er ist vom Herrn und wunderbar in unseren Augen. Diesen Tag hat der Herr gemacht: Lasst uns frohlocken und uns freuen!\\" Gleich danach folgt: \\"O Herr, rette uns! Oh Herr, lass uns gedeihen! Gesegnet sei, der im Namen des Herrn kommt!\\" Anstelle des in der Septuaginta verwendeten Ausdrucks „O Herr, rette dich“ lesen wir im Hebräischen: „Apa Adonai lehova osianna“, was von Simmachus als „Ich bitte fleißig, o Herr, rette, ich bitte fleißig“ übersetzt wird. Es sollte also niemand annehmen, dass dieses Wort aus zwei verschiedenen Sprachen besteht; es ist vollständig hebräisch und bedeutet, dass das Kommen Christi die Erlösung für die Welt darstellt. Daher folgt die Aussage: \\"Gesegnet sei, der im Namen des Herrn kommt.\\" Auch der Heiland bekräftigt dies im Evangelium: \\"Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn aber jemand anderes in seinem eigenen Namen kommt, ihn werdet ihr aufnehmen.\\" Zudem zeigt das Wort \\"Hosanna\\", das \\"Heil in der Höhe\\" bedeutet, deutlich, dass das Kommen Christi nicht nur das Heil für die Menschen, sondern für die gesamte Schöpfung ist – die Erde mit dem Himmel vereinigend: \\"Dass sich vor dem Namen Jesu alle Knie beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.\\""},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"\\"Hosianna in der Höhe, gesegnet sei der, der im Namen des Herrn kommt\\" (Mt 21,9). Dieser Prophet hat vor langer Zeit angekündigt: \\"Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lobpreisungen hervorgebracht, um deine Feinde zu besiegen, den Feind und den Rächer zum Schweigen zu bringen\\" (Ps 8,3). Betrachten wir, wie unschuldige Kinder, deren Stimmen nicht als würdig erachtet werden, entgegen ihrer Natur den Schöpfer loben und das apostolische Evangelium verkünden.\\n\\nWir haben die Zeit des Fastens durchschritten und sind durch die Gnade Gottes am Ziel angekommen; doch lasst uns nicht nachlässig werden, weil wir das Ende erreicht haben. Im Gegenteil, da wir nahe am Ziel sind, sollten wir unseren Eifer noch mehr steigern. So wie die Steuermänner besonders aktiv und vorsichtig sind, wenn sie ein Schiff mit einer wertvollen Ladung sicher in den Hafen bringen wollen, müssen auch wir besonders wachsam sein, um nicht um den Lohn unserer Mühen gebracht zu werden. Die Läufer beschleunigen ihren Lauf, wenn das Ziel nahe ist, und die Ringer setzen alle Kräfte ein, wenn sie der Krone so nahe sind. Auch wir sollten nun unser Bestes geben. Was für den Steuermann der Hafen ist, für die Läufer der Ort der Belohnung und für die Ringer die Krone, das ist für uns die Heilige Woche, der Beginn des Segens und das Herannahen der Krone. Daher ehren wir sie nicht, weil ihre Tage länger sind als die anderen – im Gegenteil, es gibt längere Tage – und nicht weil sie mehr Tage umfasst; sie entspricht den anderen, doch der Herr hat in dieser Woche Großes für uns getan. In dieser Heiligen Woche wurde die alte Herrschaft des Bösen niedergeschlagen, der Tod überwunden, der Starke gebunden, seine Schätze geplündert, die Sünde weggeschafft, die Schwüre gelöst, das Paradies geöffnet, der Himmel zugänglich gemacht, die Menschen mit den Engeln vereint, die Trennung überwunden, der Vorhang entfernt und der Gott des Friedens hat das Hohe mit dem Niedrigen versöhnt. Deshalb wird sie als Heilige Woche bezeichnet; wie sie die Hauptwoche ist, so ist der Große Sabbat der Höhepunkt dieser Zeit; das, was der Kopf für den Körper ist, ist das Haupt des Sabbats.\\n\\nIn dieser Zeit steigern viele ihren Eifer: Einige intensivieren ihr Fasten, andere ihre Gebetswachen, wieder andere vermehren ihre Almosen und beweisen durch solches Engagement und gesteigerte Spiritualität die große Gnade, die uns von Gott zuteilwurde. So wie zur Zeit der Auferweckung Lazarus' die Bewohner Jerusalems ihm entgegengingen und durch ihre Anzahl das Wunder bestätigten, so dient auch unser eifriger Lobpreis in dieser Heiligen Woche als Zeichen der großen Taten, die darin geschehen sind. Heute kommen nicht nur aus einer Stadt oder von Jerusalem her, sondern aus dem gesamten Universum unzählige Gemeinden zusammen, um Jesus zu begegnen; nicht mit Palmzweigen in den Händen, sondern sie bringen dem Herrn ihre Almosen, Nächstenliebe, Menschlichkeit, Tugend, Fasten, Tränen, Gebete und alle Formen der Frömmigkeit dar. Auch die Herrscher unseres Universums ehren diese Woche auf besondere Weise und gewähren allen, die mit irdischen Angelegenheiten beschäftigt sind, Ruhe, damit sie das frei sein von Beschäftigungen genießen und alle diese Tage im geistlichen Dienst verbringen können. Aus diesem Grund sind die Tore der Gerichte verschlossen worden; es wurde angeordnet, dass alle Arten von Streitigkeiten und Strafen enden. Die Hände der Henker sollen für eine Weile ruhen; das Werk des Herrn ist nun für das Allgemeinwohl in vollem Gange. Darüber hinaus wurden königliche Erlass erlassen, die die Befreiung der Gefangenen anordnen. So wie unser Herr nach seinem Abstieg in die Hölle alle befreite, die vom Tod gefangen gehalten wurden, so bemühen sich auch seine Diener, soweit sie können, um die Menschen von ihren irdischen Bindungen zu befreien, da sie keine Macht haben, sie von den geistlichen Fesseln zu lösen. Wir ehren also diese Woche; ich bin mit euch hinausgegangen und habe anstelle von Palmzweigen das Wort der Erbauung dargebracht, indem ich wie eine Witwe meine kleinen Gaben dar brachte. Sie gingen mit Palmzweigen hinaus und riefen: \\"Gesegnet sei, der im Namen des Herrn kommt, Hosianna in der Höhe!\\". Lasst auch uns hinausgehen und anstelle von Palmzweigen unsere blühenden Seelen präsentieren und ausrufen, wie wir heute gesungen haben: \\"Lobe, meine Seele, den Herrn. Ich will den Herrn loben, solange ich lebe\\" (Psalm 145,1-2)."},{"author-name":"Hilarius von Poitiers","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88cb92f12b3278598f946_Hilarius%20of%20Poitiers.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Wird das die Menge sein, die einstimmig ruft: „Er sei gekreuzigt!“? Matthäus 27:22 Wie konnte ihre Zuneigung in tiefen Hass umschlagen? Sogar die eigenen Worte der Menschen deuten auf die Kraft der Rettung hin. „Hosanna“ steht im Hebräischen für die Befreiung des Hauses David. Sie rufen den Sohn Davids an, weil sie in ihm das Erbe des ewigen Königtums erkennen. Bald schon bekennen sie ihre Freude im Namen des Herrn. Doch ihr Ruf „Kreuzige ihn!“ wird sich bald zu einer Lästerung wandeln. Jedoch handeln sie in diesen Momenten so, dass sie die kommenden Ereignisse vorausnehmen. Die Menge agiert in einem Wirrwarr der Gefühle, obwohl das, was bald geschehen wird, ganz anders sein wird. Auch wenn unabsichtlich, so wirken sie doch an der Vollbringung der himmlischen Pläne mit. In diesem Sinne erfährt die ganze Stadt ein Erschüttern."},{"author-name":"Romanos Melodos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89774ed5fa62ff880bee5_Romanos%20Melodos.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":6,"exegesis-text":"Weil du die Finsternis gebunden und den Tod besiegt sowie die Welt erweckt hast, preisen dich, o Christus, die ahnungslosen Kinder als den Siegreichen und rufen dir heute zu: „Hosanna dem Sohn Davids. Nicht mehr“, so sagen sie, „werden die Unschuldigen um des Kindes Marias willen erlöst, sondern für alle Unschuldigen und Alten wird einer ans Kreuz genagelt. Das Schwert wird sich nicht mehr gegen uns wenden, sondern Deine Seite wird mit einem Speer durchbohrt; darum rufen wir voller Freude: Gesegnet sei der, der kommt, um Adam zu rufen!“ \\n\\nDie kleinen Kinder lobten Dich und nannten Dich zu Recht Sohn Davids, o Meister! Du hast den Tyrannen, den geistlichen Goliath, besiegt, den sie nach dem Sieg in ihrem Gesang priesen: „Saul hat Tausende getötet, David aber Zehntausende!“ (1 Sam 18,7) Dieser Saul steht für das Gesetz, und nach ihm kommt – Deine Gnade, mein Jesus! Das Gesetz war Saul, neidisch und verfolgend, und durch David, den Verbannten, wird die Gnade offenbar. Du bist der Herr Davids, gesegnet seist Du, der Du kommst, um Adam zu rufen!\\n\\nDeine Demut zeigte sich in den Kleidern der Jünger, doch es war das Werk Deiner Macht, dass der Gesang der Kinder und der versammelten Menschen „Hosanna, ruft – das heißt, rette! – in der Höhe“ ertönte. Rettere, o Höchster, die Gedemütigten, erbarme Dich unser, Du, der Du die schwankenden Zweige beachtest, die Deinen Mitgefühl erwecken, der Du kommst, um Adam zu rufen!\\n\\nDoch nach den Worten zeigen sich auch die Taten: der Gesang der Kinder überwältigte die Stadtbewohner und erregte die Gemüter aller, die gegen Dich standen. \\n\\nDie ehrwürdige Kirche feiert ihr jährliches Fest und ruft treu ihre Kinder auf, Liebhaber der Menschheit, mit Palmzweigen sich zu nähern und Gewänder der Freude auszubreiten, damit Du selbst mit Deinen Jüngern und Freunden Deine Füße auf sie legst und tiefen Frieden für Deine Diener verkündest und Befreiung von Unterdrückung schenkst, wie Du zuvor die Tränen von Maria und Martha gewaschen hast."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"„Hosanna“ wird von einigen als „Lied“ oder „Psalmlied“ interpretiert, doch treffender ist die Bedeutung „rettet uns“. Der Herr wird als „der Kommende“ bezeichnet, da die Juden sein Kommen erwarteten. Johannes fragt: „Bist du der, der da kommt?“ – dies bezieht sich auf den, dessen Ankunft ersehnt wird. Zudem wird der Herr auch deshalb als der Kommende bezeichnet, weil sein zweites Erscheinen jederzeit eintreten kann. Daher sollte jeder von uns die Vollendung des Zeitalters und die Ankunft des Herrn erwarten und sich entsprechend darauf vorbereiten."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Das Volk, das ihm voranging und ihm folgte, rief: „Hosanna dem Sohn Davids...“ Hosanna ist ein hebräisches Wort, das sowohl Lobpreis als auch Rettung bedeuten kann. Hier steht es für: „Lobpreis des Sohnes Davids“. Gesegnet ist der, der im Namen des Herrn kommt..., was bedeutet, dass er vom Herrn gesandt ist. Gesegnet ist der, der von Gott kommt, gesegnet ist der, der von Gott gesandt wurde. Markus (Mk 11,10) fügte hinzu: „Gesegnet ist das kommende Reich im Namen des Herrn, unseres Vaters David...“ Sie hatten die Hoffnung, dass der gefallene Thron des Königreichs Davids wiederhergestellt werden würde. Daher riefen sie voller Freude: „Gesegnet ist das kommende Reich unseres Vorfahren David, das im Namen des Herrn kommt“ – mit anderen Worten: von Gott. Johannes (Johannes 12,13) sagt: „Gesegnet ist, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel.“ Es ist wahrscheinlich, dass all dies von dem Volk ausgerufen wurde, das vor ihm herging, hinter ihm herging und hinausging, um ihn zu empfangen. „Im Namen des Herrn“ kann auch verstanden werden als: in der Herrlichkeit des Herrn, im kommemorativen Titel des Königs. „Hosanna in der Höhe!“ Lobpreis sei in der Höhe: Auch die himmlischen Mächte, das heißt die Engel, sollen Gott loben, der uns einen König gesandt und das Königreich Davids wiederhergestellt hat. Lukas (Lk 19,38) spricht anstelle von „Hosianna in der Höhe“ von „Herrlichkeit in der Höhe“. Er erwähnt auch, dass die Jünger sagten: „Gesegnet sei der kommende König im Namen des Herrn: Frieden im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe“, was den Frieden als Freude beschreibt. Bemerkenswert ist, dass inmitten all des Lärms der junge Esel, der nicht zuvor geritten worden war, in einer demütigen Weise ging, was die Bereitschaft der Heiden und ihren bedeutenden Wandel zum Guten treffend veranschaulicht."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"„Hosanna“ (Psalm 117,25) bedeutet im Kern „Rette, schenke Heil“. Dieses Wort wurde von den Juden als populärer Ausruf verwendet, um Freude und Wohlwollen während feierlicher Anlässe, insbesondere bei Festlichkeiten, auszudrücken. Damit drückte das Volk seine Freude und Zuneigung gegenüber dem „Sohn Davids“, also dem Messias, aus. – „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn“: Dieser Ausruf stammt aus Psalm 117,26 und wurde von den Menschen auf den Messias Jesus angewandt. Im Namen des Herrn zu kommen signalisiert, ein besonderer, absichtlicher Bote Gottes zu sein, der den Herrn selbst repräsentiert oder vertritt (Johannes 5,43). – „Hosanna in der Höhe“: Dieser Jubelruf ist nicht nur auf der Erde vernehmbar, sondern auch im Himmel, wo Gott und zahlreiche Engelwohungen sich befinden (vgl. Lukasevangelium 2,13-15); er stellt den höchsten Ausdruck der Liebe und Hingabe des Volkes an Jesus Christus dar."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Das Volk, das Jesus vorausging und ihn begleitete, rief: „Hosianna, rettet, o Gott, dem Sohn Davids! Gesegnet sei der, der im Namen des Herrn kommt, der von Gott gesandte König Israels, den wir so lange erwartet haben und von dem unsere Propheten mit Ehrfurcht gesprochen haben! Gepriesen sei das kommende Reich unseres Vaters David im Namen des Herrn“ (Markus 11,10). „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden und Freude den Engeln im Himmel!“ (Lk. 19,38). Hosianna, dem Gott, der in der Höhe thront! Die allgemeine Begeisterung stieg weiter an, als die Prozession den letzten Hügel des Ölbergs erreichte, von wo aus ganz Jerusalem wie ein Bildniss erschien. Jenes Jerusalem, dessen Anblick das Herz eines jeden Juden ergreift und ergreift, Jerusalem, das der Jude nie vergisst und auch nie vergessen kann, die heilige Stadt, die Stadt des himmlischen Königs, die dem Juden so sehr am Herzen liegt, dass er sie als ein besonderes Heiligtum wertschätzt. „Wenn ich dich vergesse, Jerusalem“, sagten die Juden, „vergiss meine rechte Hand!“ Es ist jedoch schwer vorstellbar, wie der Glanz Gottes damals strahlte. „Im Vordergrund, über dem schrecklichen Abgrund, erhob sich der Tempel von Jerusalem; durch die zahlreichen, strahlenden weißen Marmorsäulen wirkte er wie ein kunstvoller Eisklotz mit einer goldenen Kuppel, von der die Strahlen der Mittagssonne in unzähligen Blitzen reflektiert wurden. Seine äußere Herrlichkeit erinnerte an die glücklichen Zeiten Davids und Salomons, während die mit römischen Adlern geschmückte Festung des Antonius, die den Tempel überragte, die Erniedrigung des Volkes Gottes symbolisierte. Auch das Prätorium des Pilatus war sichtbar, und die Paläste der Hohepriester lagen durch Abgründe vom Tempel getrennt, als wollten sie die geistige Distanz ihrer Bewohner vom Gott ihrer Väter verdeutlichen. Inmitten dieser Anblicke, die sowohl an die alte Herrlichkeit als auch an die gegenwärtige Erniedrigung des Vaterlandes erinnerten, richteten sich die Augen aller unwillkürlich auf Jesus, der den einstigen heiligen Glanz sichtbar mit nach Jerusalem brachte. Die Hoffnung auf das verherrlichte Reich des Messias schien nun bereit, Wirklichkeit zu werden“ (Innozenz, Erzbischof von Cherson). Das Volk erinnerte sich lebhaft an all die Wunder, die der Herr vollbracht hatte, und überall fielen noch mehr Zweige, während das Hosianna immer lauter und häufiger erklang. Der Herr wusste, dass diese Freude des Volkes durch die unerfüllte Hoffnung auf einen irdischen König in ihm geweckt wurde; doch das Wesentliche war, dass das Volk nun in seiner Person den verheißenen Messias erkannte, weshalb er diesen ehrlichen Ausbruch der Freude nicht unterband. Er sah darin die Erfüllung des Willens seines himmlischen Vaters, den die Propheten seit langem vorhergesagt hatten; in diesem Moment war es, als würde sein himmlischer Vater ihn dem ganzen Volk Judäas als den kommenden Messias präsentieren. Einige seiner Feinde konnten die Begeisterung des Volkes nicht ertragen, wagten es jedoch nicht, offen zu sprechen. Denn in all diesem Triumph lag die Liebe des Volkes zu ihrem Vaterland: Wie könnte man sie dafür verurteilen? Und die Entwicklung der Ereignisse zeigte, dass der Meister aus Galiläa bald ihr Herr werden könnte... Doch auch sie konnten nicht vollständig schweigen. So nahmen die hinterlistigen Heuchler einen Ton an, der für Unkundige als unparteiisch und sogar wohlwollend erscheinen mochte. „Meister“, sagten sie, „bitte beruhige deine Jünger: Es ist für dich und das Volk nicht sicher, da die Römer dies bemerken könnten. Es scheint, als wäre es ihnen egal, dass nicht nur die Jünger, sondern das ganze Volk jubelt; sie wollten den Triumph des Herrn herabsetzen: Deine Jünger haben dies getan, und das ganze Volk wird dafür leiden. So erfreut sich die ohnmächtige Bosheit! Was hat der Herr gesagt? Er wusste, aus welchem Herzen dieser Rat zur Vorsicht kam. Er wies sie nicht direkt zurecht, sondern sprach: „Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.“ Dies war ein Hinweis auf die Prophezeiungen; denn die Pharisäer kannten die Schrift gut und waren daher gezwungen, zu schweigen. Sechs Tage später, zur Stunde des Todes des Erlösers, bezeugten die verstreuten Steine die Wahrheit der Worte unseres Herrn. „Der Anblick Jerusalems, das kurz vor der Zerstörung steht“, sagt Innozenz, Erzbischof von Cherson, „die Unbeständigkeit des Volkes, das in fünf Tagen statt ‚Hosianna‘ zu Pilatus rufen wird: ‚Nehmt, nehmt, kreuzigt ihn‘“, und gerade dieses, das unwillkürlich, wenn auch widerwillig, das verhaltene Gefühl der pharisäischen Bosheit offenbarte, erregte in der heiligsten Seele unseres Erlösers tiefen Kummer, der sich auf seinem göttlichen Antlitz widerspiegelte. Vielleicht an der Stelle, wo achtunddreißig Jahre später die mächtigen Legionen der Römer lagerten, die die heilige Stadt zerstörten, Legionen, die der Herr in seiner Allwissenheit bereits vorhergesehen hatte, hielt er plötzlich auf seinem Esel an und blickte schweigend und traurig auf Jerusalem... Es war, als suchte er nach einem Zeichen geistlichen Lebens darin... Die zahlreichen Tränen, die aus seinen Augen flossen, zeugten davon, dass das, wonach er suchte, nicht gefunden worden war... Über das Grab des Lazarus vergoss er in der Stille Tränen, doch hier weinte er über die Stadt, deren Rettung vor der Zerstörung zu spät gekommen war, weinte über sein eigenes Volk, das nicht mehr vor dem drohenden Unglück bewahrt werden konnte... „Oh“, rief er aus: „Hättest du doch an diesem Tag erkannt, was für deinen Frieden nötig ist! Aber das“ (auch jetzt noch) „ist deinen Augen verborgen!“ („Denn es werden Tage über dich kommen“ (und ich sehe sie schon: sie sind nicht mehr fern), „da werden deine Feinde über dich herfallen und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen und dich verwüsten und deine Kinder in dir schlagen und keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast“ (Lk 19,42-44), als Gott dir durch mich das Heil anbot! Für den Herzensnachfolger ist die Zukunft wie die Gegenwart: Er sieht dieses einst geliebte, von Gott verworfene Volk, die römischen Heere, die das jetzt jubelnde Jerusalem belagern, seine Mauern zerfallen, seinen Tempel in Flammen aufgehen, Hunderttausende von Juden durch das Schwert sterben, andere Hunderttausende in die Gefangenschaft geraten, in die Minen verschleppt werden, und ganz Israel wird wie Staub vom Wind über die Erde verstreut und zu einem Gleichnis und einer Schande für alle Völker gemacht – er sieht all das, und unkontrollierbare Tränen fließen in Strömen aus seinen göttlichen Augen! Er, der so sprach, der so über Jerusalem weinte, war nicht, wie die Pharisäer ihn verleumdeten, ein Betrüger seines Volkes, noch wünschte er Unheil über sein eigenes Land... Es war an der Zeit, weiterzuziehen. Im Kidrontal, an den grünen Hängen des Ölbergs, drängten sich die Zelte der fernen Pilger, die nach Jerusalem gekommen waren; als sie das Echo der Freudenrufe hörten und erfuhren, dass Jesus kam, eilten diese Pilger in Scharen dorthin, sodass, als der Herr in Jerusalem einzog, die ganze Stadt in Aufruhr war."},{"author-name":"Gladkow B.I.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88bf0ceef8c96e09a6521_Gladkow%20B.I..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Zur damaligen Zeit war Jerusalem von zahlreichen Juden besucht, die zum Passahfest gekommen waren. Unter ihnen befanden sich auch Augenzeugen der Wiederauferstehung von Lazarus, die, von diesem Wunder ergriffen, nicht aufhören konnten, darüber zu berichten. Sie verkündeten öffentlich, dass Jesus Lazarus aus dem Grab zurückgerufen hatte. Diese Nachricht verbreitete sich rasch in der Stadt, und als die Menschen Jesus vom Berg herabkommen sahen, liefen sie ihm mit Palmenzweigen entgegen. Sie waren voller Hoffnung, dass die lang ersehnte Rettung und Befreiung des Volkes Israel endlich eingetreten war und dass der Sohn Davids, der zu ihnen kam, sich selbst zum König Israels erklären und sie vom römischen Joch befreien würde. Mit Begeisterung riefen sie: \\"Rettung! Rettung! Gesegnet sei unser König, der im Namen des Herrn kommt, der König Israels! Gesegnet sei das kommende Reich unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe!\\" Der Ausdruck Hosanna steht für das Verlangen nach Rettung. Die Juden verwendeten dieses Wort als Ausdruck der Freude bei festlichen Gelegenheiten, ähnlich wie unser Hurra; daher drückt der Ausruf Hosanna in der Höhe den Wunsch aus, dass die Freudenrufe nicht nur auf Erden, sondern auch im Himmel, wo Gott weilt, vernommen werden."},{"author-name":"Lopuchin A.P.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c891400ee1341634d2276d_Lopuchin%20A.P..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Als die Prozession in Bewegung kam, überkam die Jünger und die Menge eine überwältigende Freude. In ihrem Enthusiasmus riefen die Apostel: „Hosianna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, der im Namen des Herrn kommt! Hosanna in der Höhe!“ Das Volk stimmte in diesen Freudenruf ein, während die Nachricht von der Auferweckung Lazarus’ sich schnell verbreitete. Der Weg führte sanft den Ölberg hinauf, umgeben von grünen Wiesen und schattenspendenden Bäumen. An der Spitze des Berges wendete sich die Straße steil nach Norden. Dort bot sich zum ersten Mal ein Blick auf Jerusalem, das zuvor hinter einem Berg verborgen war. In der klaren Luft, die aus dem umgebenden Tal aufstieg, erstrahlte die ehrwürdige Stadt, während die Morgensonne auf den Marmor-Domen und den vergoldeten Dächern der Tempel glitzerte und sie in schimmerndem Licht erscheinen ließ, was den Betrachter zutiefst berührte. Dieser Anblick war in seiner Herrlichkeit überwältigend, und viele Reisende, sowohl Juden als auch Nichtjuden, hielten an, um diesen wunderbaren Anblick bewundernd zu erleben. Das damalige Jerusalem, umgeben von majestätischen Türmen, wurde als eines der Weltwunder angesehen und bot ein prachtvolles Bild, das das heutige Jerusalem nicht erreichen kann. Und so erschien diese Stadt in vollem Glanz vor den Augen Christi, dem wahren König! Doch der König betrachtete nicht die äußere Pracht der Stadt, sondern die innere Würde ihrer Bewohner. Vor ihm offenbarte sich ein erschreckender Abgrund von Unglauben und Bosheit, bereit für das größte und abscheulichste Verbrechen dieser Erde. Dieser Anblick erfüllte das unendlich barmherzige Herz Christi mit unerträglichem Schmerz. Er hatte bereits über die Gefühllosigkeit und Sündhaftigkeit der Menschen geweint, doch nun weinte er laut. Die Schmach des Spottes und die unerträglichen Qualen seines bevorstehenden Leidens konnten ihm kein Seufzen oder eine Träne entlocken; aber hier wurde er von innerem Kummer überwältigt und weinte unkontrolliert, so dass seine erstickte Stimme kaum zu den Worten fähig war: „Oh, wenn auch du an diesem Tag gewusst hättest, was zu deinem Frieden gehört!“ Der Schmerz unterbrach seine Worte, und nachdem er sich gefangen hatte, fügte er hinzu: „Aber das ist jetzt vor deinen Augen verborgen; denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde dich umzingeln, dich von allen Seiten bedrängen und dich verwüsten; sie werden deine Kinder in dir niederstrecken und keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.“ Dies war der letzte Aufruf des Messias an die sündige Stadt, die die Propheten abgewiesen hatte. Da sie auch diesen Ruf ignorierte, musste sie das prophezeite Schicksal erleiden. Tatsächlich erfüllte sich vierzig Jahre später die Prophezeiung Christi in vollem Umfang."}]}

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