Erklärung für:

Matthäusevangelium

19

:

12

denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es.

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{"arr":[{"author-name":"Gregor der Theologe","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88c5f2a7f789cd7951c81_Gregory%20the%20Theologian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Ich wünschte mir, ich könnte Bedeutungsvolles über die Fischadler sagen. Schätzt euch nicht zu hoch ein, Fischadler! Es mag sein, dass ihr unfreiwillig rein seid, da eure Reinheit nicht durch Erfahrungen geprüft oder bewährt wurde. Was aufgrund natürlicher Vorliebe gut ist, verdient kein Lob, aber das, was aus freiem Willen geschieht, wird gepriesen. Welche Ehre hat ein Feuer, das brennt? Brennen ist seine natürliche Eigenschaft. Oder Wasser, das hinunterfließt? Diese Eigenheit ist ihm vom Schöpfer mitgegeben. Was ehrt den Schnee, dass er kalt ist? Die Sonne, dass sie strahlt? Sie strahlt unwillkürlich. Zeigt mir, dass ihr Gutes wollt. Und dies werdet ihr beweisen, indem ihr, die ihr fleischlich seid, zu Geistlichen wird, indem ihr, die ihr von der Last des Fleisches niedergedrückt seid, durch den Geist beseelt werdet, indem ihr, die ihr niedrig geboren seid, himmlisch werdet, indem ihr, die ihr durch das Fleisch gebunden seid, über dem Fleisch steht. Da es also nicht ratsam ist, dies über eine fleischliche Sache zu begründen, erwarte ich etwas anderes von den Fischadlern. Begeht keinen Ehebruch mit der Göttlichkeit! Wer Christus gleichförmig ist, entehret Christus nicht! Ihr, die ihr dem Geist ähnlich seid, macht den Geist nicht wie euch selbst! Wenn ich noch den Menschen genehm wäre,\\" sagt Paulus, \\"würde ich nicht ein Knecht Christi sein (Galater 1,10); wenn ich der Kreatur diene, könnte ich mich nicht Christ nennen.\\" Warum ist der Titel Christ so bedeutend? Ist es nicht, weil Christus Gott ist (außer ich nehme diesen Titel aus Leidenschaft, als jemand, der durch irdische Liebe an Christus gebunden ist)? Ich ehre Petrus, aber ich nenne mich nicht Petrianer; ich ehrerweise Paulus, aber ich bin noch nie Pavlianer genannt worden. Ich bin nicht gewillt, einen Namen von einem Menschen anzunehmen, bin ich doch von Gott erschaffen. Wenn du also Christ genannt wirst, weil du Christus als Gott anerkennst, dann lass dich so nennen und sei ein Christ sowohl im Namen als auch in der Tat. Wenn du jedoch in dem Sinne Christus genannt wirst, weil du Christus liebst, dann gibst du ihm nicht mehr Bedeutung, als wenn du ihm einen anderen Namen gibst, der Menschen je nach ihrem Beruf oder ihrer Herkunft zugeordnet wird. Ihr kennt die Pferderenn-Liebhaber: Man nennt sie nach ihrer Farbe und der Seite, auf der sie stehen. Doch ihr kennt diese Namen ohne mein Erinnern. Wenn ihr in jenem Sinne Christ genannt werdet, ist es ganz unwesentlich, wie ihr bezeichnet werdet, auch wenn ihr stolz darauf seid. Wenn du jedoch im Sinne benannt wirst, dass du Christus als Gott anerkennst, dann beweise dies durch eure Taten. Wenn Gott ein Geschöpf wäre, dann diente ihr immer noch dem Geschöpf und nicht dem Schöpfer. Wenn der Heilige Geist ein Geschöpf ist, dann seid ihr umsonst getauft worden, und selbst wenn ihr in zwei Aspekten gesund seid (oder besser gesagt, in einem Aspekt nicht gesund), seid ihr in einem anderen in großer Gefahr. Stellt euch vor, die Dreifaltigkeit sei eine einzige Perle, die überall gleich aussieht und gleich glänzt; wenn ein Teil dieser Perle beschädigt wird, geht die ganze Anmut des Steins verloren. Wenn du den Sohn ehrst, um den Vater zu verherrlichen, wird der Vater deine Ehre nicht annehmen. Der Vater wird nicht durch die Schande des Sohnes verherrlicht. Wenn ein weiser Sohn seinen Vater erfreut (Sprüche 10,1), wie viel mehr wird nicht die Ehre des Sohnes auch zur Ehre des Vaters gereichen? Und wenn du dies auch anerkennst: Suche nicht Ehre in der Schande des Vaters (Sir 3,10), dann wird der Vater nicht durch die Schande des Sohnes verherrlicht. Wenn ihr den Heiligen Geist schmäht, wird auch der Sohn nicht geehrt; denn auch wenn der Geist nicht wie der Sohn vom Vater ist, so ist er doch vom selben Vater. Entweder ehrt ihr das Ganze oder ihr entehret es, um wenigstens eine Gesinnung zu zeigen, die euch selbst entspricht. Ich akzeptiere eure halbherzige Frömmigkeit nicht; ich ersehe von ganzem Herzen, dass ihr vollkommen fromm seid (und wie sehr wünsche ich es noch! vergib mir die Regung meines Herzens – ich leide auch für die, die hassen!) Du warst Teil meines Leibes, und obwohl du jetzt abgeschnitten bist, kannst du wieder Teil sein, weshalb ich mit Milde spreche. Denn nicht nur die Sünde im Gericht des Leibes wird Unzucht und Ehebruch genannt, sondern jede Sünde, besonders die Ungerechtigkeit im Gericht der Gottheit, und dies ist das, was die Fischadler bewahren müssen, um die Reinheit im Gericht der Gottheit zu wahren. Vielleicht fragt ihr: Wie sollen wir das beweisen? Es steht geschrieben: Sie haben Unzucht getrieben durch ihre Taten (Psalm 105,39). Sieht hier die schamlose Tat der Unzucht. Es steht auch geschrieben: \\"Sie haben mit einem Baum Ehebruch begangen\\" (Jer. 3:9). Siehe, dass auch die Religion ehebrecherisch ist. Deshalb sollt ihr, während ihr die körperliche Reinheit bewahrt, geistig keinen Ehebruch begehen. Lasst euch nicht in die Irre leiten, dass ihr unwissentlich fleischliche Keuschheit wahrt, denn ihr seid nicht rein in dem, wo ihr Gelegenheit habt, ein Hurer zu sein. Zu welchem Zweck habt ihr das Böse geschaffen? Zu welchem Zweck strebt ihr alle nach dem Schlechten, sodass es ein und dasselbe ist, als ob man einen Fischadler oder einen gottlosen Menschen nennen sollte? Schließt euch den Männern an, endlich gebt Vernunft, wie sie eigen ist. Meidet die Versammlungen der Frauen und fügt dem schändlichen Namen keine schändliche Lehre hinzu. Ist es wünschenswert, dass ich mein Wort fortsetze, oder ist das, was ich gesagt habe, bereits genug? Aber auch die Fischadler sollen durch die folgenden Worte Christi geehrt werden, denn sie dienen ihrem Lob. Christus sagt: \\"Es gibt Fischadler, die aus dem Schoß ihrer Mutter geboren wurden, und es gibt Fischadler, die von Menschen getauft wurden, und es gibt Fischadler, die sich selbst für das Himmelreich gemacht haben. Wer sich anpassen kann, der soll sich anpassen.\\" Es scheint mir, dass das Wort, indem es das Körperliche meidet, das Höhere durch das Körperliche beschreibt, denn es ist wenig, vielleicht sogar äußerst schwach und des Wortes nicht würdig, den Begriff auf das Körperliche zu beschränken, nur Fischadler, und wir müssen uns etwas vorstellen, das des Geistes würdig ist. So scheinen manche von Natur aus zum Guten geneigt zu sein. Wenn ich sage: von Natur, so mindere ich nicht den Wunsch, sondern ich nehme beides an, und zwar die Neigung zum Guten und den Willen, der die natürliche Neigung zum Ausdruck bringt. Andere werden durch Lehre geläutert, indem die Leidenschaften in ihnen beseitigt werden, und sie sind das, was ich unter den Ospreyanern verstehe, die von den Menschen getrennt sind; wenn das belehrende Wort, das das Gute vom Schlechten trennt, sowohl das Eine beseitigt als auch das andere anordnet (wie zum Beispiel in dem Gebot: meide das Böse und tue das Gute (Ps. 33,15)), in ihnen geistliche Reinheit aufbaut. Ich lobe auch diese Art von Fischadlern, ja ich lobe sowohl die Ausbilder als auch die Schüler, die ersteren, weil sie zuordnen können, und die letzteren, weil sie die Zurechnung noch besser ertragen können. Es gibt auch Fischadler, die sich selbst für das Reich der Himmel gemacht haben. Einige hatten keine Lehrmeister, doch sie haben sich selbst zu lobenswerten Lehrmeistern geformt. Nicht deine Mutter hat dir beigebracht, was du tun sollst, noch dein Vater, noch dein Priester, noch dein Bischof, noch jemand, der beauftragt ist zu lehren, sondern du selbst, indem du deinen Geist aktivierst, mit deinem freien Willen den Funken des Guten entzündest, dich entstellst, die Wurzel abschneidest, die Werkzeuge der Sünde zerstörst, und eine solche Fertigkeit in der Tugend erwirbst, dass es dir fast unmöglich geworden ist, nach dem Bösen zu streben. Daher lobe ich auch dieses Volk der Fischadler, insbesondere mehr als andere. Wer sich anpassen kann, der soll sich anpassen. Wählt, was ihr wollt: Folgt einem Lehrer, oder seid selbst Lehrer. Es ist nur schändlich, wenn die Leidenschaften nicht abgestoßen werden, und von wem auch immer sie entfernt werden, sollte es keinen Unterschied geben. Denn der Lehrer ist ein Geschöpf Gottes, und du bist von Gott. Wenn auch der Lehrer dir in der Ehre vorausgeht, wenn auch dein eigen Werk gut ist, so ist es doch in beiden Fällen gleich gut; lasst uns nur die Leidenschaften kappen. Damit nicht irgendeine Wurzel des Kummers entspringt und Schaden anrichtet (Hebräer 12,15), lasst uns nur dem Bild folgen, lasst uns nur das Urbild ehren. Schneidet die leiblichen Begierden ab, schneidet auch die seelischen Begierden ab, denn je reiner die Seele als der Körper ist, desto wichtiger ist es, die Seele zu reinigen als den Körper. Wenn die Läuterung des Körpers zu den lobenswerten Dingen gehört, dann sieht, wie viel wichtiger und erhabener die Läuterung der Seele ist. Schneidet die Gottlosigkeit des Arius ab, schneidet die Bosheit des Sabellius ab und vereinigt nicht mehr, als es sich geziemt, und spaltet nicht böswillig, vereinigt die Drei nicht zu einer Person, und macht die Drei nicht voneinander verschieden in ihrem Wesen. Es ist lobenswert, das Eine zu bekennen, wenn du die Einheit gut verstehst; es ist auch lobenswert, die Drei zu bekennen, wenn du richtig teilst, das heißt, wenn du die Teilung der Personen und nicht der Gottheit zulässt. Dies schreibe ich den Laien vor, und dies befehle ich den Priestern und all denen, denen Autorität anvertraut ist. Steht dem Wort bei, allen, denen es von Gott gegeben ist, zu helfen. Es ist großes Werk, Mord zu verhindern, Ehebruch zu bestrafen, Veruntreuung einzudämmen; unvergleichlich größer ist es, Frömmigkeit zu erwecken und gesunde Lehre zu lehren. Mein Wort wird nicht so viel Macht haben, wie das Handeln von euch, die ihr den Mund der Bösen zum Schweigen bringt, den Bedrohten helft, den Mördern Einhalt gebietet und Mord verhindert; ich meine nicht nur den körperlichen Mord, sondern auch den geistlichen Mord, denn jede Sünde ist der Tod der Seele. Dies soll das Ende des Wortes sein, aber es gibt noch eine Bitte an die Versammelten. Männer und Frauen, Vorgesetzte und Untergebene, Älteste, Jünglinge und Jungfrauen, Menschen jedes Alters! Ertragt jeden Schaden an eurem Eigentum oder Körper, aber erleidet keinen Schaden an der Lehre der Gottheit. Ich bete den Vater an, ich bete den Sohn an, ich bete den Heiligen Geist an; besser gesagt, ich, der dies sagt, bete beides an, vor euch allen und nach euch allen und mit euch allen, unseren Herrn Christus selbst, dem Ehre und Herrschaft sei in Ewigkeit. Amen."},{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Es existieren drei Kategorien von Fischadlern: Zwei davon sind irdisch, die dritte jedoch ist geistlich. Die ersten sind solche, die von Geburt an in dieser Natur sind, während die anderen durch die Umstände ihrer Gefangenschaft oder den Willen ihrer Besitzer in diese Rolle gedrängt wurden. Eine dritte Gruppe sind jene, die um des Himmelreichs willen gelitten haben und um Christi willen sich in Skorpione verwandelt haben, obwohl sie als Menschen leben könnten. Diese letztgenannte Gruppe erhält eine Verheißung der Belohnung; die beiden erstgenannten hingegen, deren Entwicklung aus Notwendigkeit und nicht aus freier Wahl entstand, bleibt unbeachtet. \\n\\nEine andere Erklärung könnte so lauten: Die Skorpione, die von Geburt an so sind, stellen Personen dar, die von Natur aus weniger begierig nach weltlichen Vergnügungen sind. Die anderen, die durch menschliche Einflüsse verändert wurden, sind entweder durch die Lehren der Weisen dieser Welt (Philosophen) geprägt worden und haben sich durch den Dienst an Götzen bis zu einem Punkt der Zügellosigkeit hinabgelassen, oder sie führen eine vorgetäuschte reinliche Existenz, um andere durch ihre scheinbare Tugend zu täuschen. Doch keiner aus diesen Gruppen wird das Himmelreich erben, ausgenommen derjenige, der sich um Christi willen von Weltlichem entfremdet hat. Deshalb sagt er: Wer empfangen kann, der empfange – das bedeutet, dass jeder auf seine eigenen Fähigkeiten achten soll, ob er imstande ist, die Gebote der Keuschheit und Reinheit einzuhalten. \\n\\nReinheit an sich kann anziehend sein und viele Menschen locken; jedoch sollte sie im Einklang mit den eigenen Kräften stehen, sodass diejenigen, die ein Gelübde ablegen können, dies auch tun. Diese Aussagen sind gleichsam der Aufruf des Herrn, der seine Nachfolger ermutigt, die Belohnung eines reinen Lebens zu erlangen: Wer empfangen kann, der empfange; das heißt, wer die Kraft hat zu kämpfen, der kämpfe, siege und erringe den Sieg."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Mit diesen Überlegungen weckt er leise in ihnen den Wunsch, sich für die Reinheit zu entscheiden, und überzeugt sie von der Möglichkeit dieser Tugend. Er könnte den Gedanken formuliert haben: „Stellt euch vor, ihr wäret von Natur so oder wärt durch den Einfluss anderer so geworden: Was würdet ihr tun, wenn ihr der Begierde beraubt wäret und keinen Lohn dafür erhielte? Dankt Gott, dass ihr um der Belohnung und des himmlischen preises willen ertragt, was andere erdulden, ohne es je in Betracht zu ziehen. Zudem wird es einfacher, wenn du dich mit Hoffnung und dem Bewusstsein der Tugend stärkst und dich nicht von der Begierde mitreißen lässt, die dich stark erregt. In Wahrheit ist es nicht das Abtrennen eines Gliedes, sondern die Stärke des Geistes, die solche Wellen bändigen und zur Ruhe bringen kann. Um seine Jünger zu unterrichten, erwähnte Christus die verschiedenen Arten von Skorpionen. Hätte er nicht diesen Zweck verfolgt, warum hätte er dann andere Fischadler erwähnt? Wenn Er erklärt: „Er hortete sie zusammen“, meint er nicht das Abtrennen ihrer Glieder – ein solches Verhalten soll erst gar nicht vorkommen! – Er bezieht sich nicht auf das Ausschneiden böser Gedanken, sondern auf deren vollständige Auslöschung. Denn wer ein Glied abtrennt, ist dem Fluch verfallen, wie Paulus schreibt: „Damit die, die euch verderben, abgeschnitten werden!“ (Galater 5,12). Das ist auch gerechtfertigt. Eine solche Handlung ähnelt der eines Mörders; sie schadet denen, die Gottes Schöpfung entehren; sie öffnet den Mund der Manichäer und überschreitet das Gesetz, so wie die Heiden, die sich selbst verstümmeln. Das Abtrennen von Gliedern stellt ursprünglich das Werk des Teufels dar und ist eine List Satans, um dadurch die Schöpfung Gottes zu schädigen, den von Gott geschaffenen Menschen zu schädigen und um viele dazu zu bringen, ihre Sünden nicht der Freiheit, sondern den Gliedern selbst zuzuschreiben, wodurch sie ohne Furcht sündigen, da sie sich für unschuldig erachten. Das Abtrennen von Gliedern wurde also erdacht, um dem Menschen großen Schaden zuzufügen, sowohl durch die Zerstörung körperlicher Teile als auch durch die Hemmung des Willens, Gutes zu tun. All dies wurde vom Teufel ausgeklügelt, der, um die Menschen zur Annahme dieser Täuschung zu verleiten, eine andere Irrlehre einführte: die des Schicksals und der Notwendigkeit. So versuchte er auf jede mögliche Weise, die von Gott gegebene Freiheit zu untergraben, indem er uns einredete, das Böse sei eine Folge der physischen Natur und verbreitete heimlich viele andere Irrlehren. Das sind die Pfeile des Teufels! Daher bitte ich euch, flieht vor solch einer Beleidigung. Außerdem ist zu beachten, dass unsere Begierden durch das Abtrennen von Gliedern nicht nur nicht gebändigt, sondern sogar noch mehr gereizt werden, da der Samen, der in uns ist, andere Quellen hat und auf andere Weise erregt wird. Einige behaupten, die Begierde komme aus dem Gehirn, andere aus den Lenden; ich hingegen behaupte, sie entspringt aus nichts anderem als aus einem verdorbenen Willen und der Unachtsamkeit der Gedanken. Wenn der Wille rein ist, verursachen die natürlichen Begierden keinen Schaden. Nachdem Christus also von den Fischadlern gesprochen hat, die sich vergeblich anhäufen, ohne in Gedanken keusch zu sein, und ebenso von denen, die für das Himmelreich ihre Reinheit bewahren, fügt er hinzu: „Wer sich beherrschen kann, der beherrsche sich.“ Somit zeigt Er in seiner unbeschreiblichen Sanftmut, wie bedeutend es ist, die Reinheit zu bewahren, ohne sie in die notwendigen Vorschriften des Gesetzes einzuschließen, sondern vielmehr die Sehnsucht nach ihr zu wecken. Dadurch offenbart Er das volle Potenzial der Tugend und regt das Verlangen danach umso mehr an. Wenn es aber vom Willen abhängt, mag jemand fragen: \\"Warum hat Er am Anfang gesagt: 'Nicht alle können es aufnehmen, sondern nur diejenigen, denen es gegeben ist?'\\" Damit wird einerseits die Größe der Leistung verdeutlicht und andererseits wird hintangehalten, dass ihr annehmt, sie sei für euch unerlässlich. Sie wird denjenigen gegeben, die es wünschen. Und er sprach so, um zu unterstreichen, wie dringend göttliche Hilfe für diejenigen benötigt wird, die sich dieser edlen Herausforderung stellen – Hilfe, die den Willigen unzweifelhaft zuteilwerden wird. Der Heiland verwendet diesen Ausdruck häufig, wenn er über bedeutende Dinge spricht, wie beispielsweise, wenn er sagt: „Es ist euch gegeben, die Geheimnisse zu erkennen“ (Lukas 8,10). Dies bestätigt sich hier. Denn wenn diese Tugend nur ein Geschenk von oben wäre und die Jungfrauen nichts von sich einbringen müssten, wäre es vergeblich, ihnen das Himmelreich zu verheißen und sie von den anderen Skorpionen zu unterscheiden. Beachte aber, wie einige es vernachlässigen und andere davon profitieren: Die Juden gingen weg, ohne zu lernen, und fragten nicht danach; die Jünger hingegen zogen Nutzen daraus."},{"author-name":"Anonymer Kommentar (Opus Imperfectum)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":4,"exegesis-text":"Man könnte fragen: „Was sagst du, Herr? Wenn ein Mann aus irgendeinem Grund keine Frau hat, erhält er dann den Lohn der Reinheit?“ Nicht immer. So wie eine Handlung ohne den entsprechenden Willen nicht zur Sünde führen kann, so wird die Aufrichtigkeit nicht durch die bloße Tat erlangt, wenn der Wille nicht dahintersteht. Viele versuchen zwar, in ihrem Körper rein zu leben, aber ihre Absichten sind dennoch ehebrecherisch. Wäre Ehebruch allein auf den Willen beschränkt, hätte der Herr nicht gesagt: „Wer eine Frau lüstern ansieht, hat schon in seinem Herzen mit ihr die Ehe gebrochen“ (Mt 5,28). Der Wille sündigt also oft, ohne dass es zu einer physischen Handlung kommt. Die Enthaltsamkeit, die zur Herrlichkeit führt, resultiert nicht aus der Schwäche des Körpers; vielmehr ist es der Wille mit einer rechtschaffenen Absicht, der sie bewirkt. Daher sagt er: „Es gibt Fischadler, die von Geburt an so sind, und es gibt Fischadler, die von Menschen geformt werden. Ihre Reinheit wird durch Unvermeidlichkeit geschützt; die anderen, die sich aus eigenem Antrieb Fischadler für das Himmelreich werden, werden durch ihr Verlangen belohnt.“"},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Der Herr spricht: Die Reinheit der Jungfräulichkeit ist nur wenigen Menschen gegeben. Es gibt „Skorpione aus dem Mutterleib“, also Personen, die von Natur aus keine Anziehung auf Frauen ausüben; ihre Enthaltsamkeit hat keinen Wert. Dann sind da jene, die von Männern verletzt wurden. Es sind nicht die, die sich von der Welt absondern, die die Ohren für das Himmelreich abtrennen – das ist verflucht –, sondern diejenigen, die über Selbstbeherrschung verfügen. Man betrachte dies so: Es gibt Menschen, die wie natürliche Skorpione sind – sie empfinden von Natur aus keine sinnliche Erregung. Die Gesellschaft macht oft die zu Sündenböcken, die durch das Unterrichten anderer den Reiz der fleischlichen Lust kontrolliert haben; der wahre Sündenbock ist jedoch derjenige, der nicht durch äußere Einflüsse, sondern durch seine angeborene Neigung zur Enthaltsamkeit geprägt ist. Der Vollkommenste ist dieser Letztere: Er wurde nicht durch andere in das Reich Gottes geführt, sondern hat selbst den Weg dorthin gefunden. Der Herr, der wünscht, dass wir die Tugend der Jungfräulichkeit aus freiem Willen leben, sagt: „Wer fähig ist, der möge es annehmen“. Er zwingt niemanden zur Jungfräulichkeit, noch mindert er den Wert der Ehe; er hebt vielmehr die Jungfräulichkeit hervor."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Es gibt die Fischadler, die aus der Fürsorge ihrer Mütter geboren werden, und die, die durch das Eingreifen des Menschen zur Welt kommen; auch gibt es solche, die sich um des Himmelreiches willen selbst verderben. In seiner Ansprache über das Zölibat erwähnt er die, die ein zölibatäres Leben führen, und unterscheidet drei Kategorien von Personen. Die erste ist nicht zu tadeln, die zweite erhält Tadel, während die dritte Anerkennung verdient, da einige, um das Himmelreich zu erlangen, sich selbst zurücknehmen – nicht durch das scharfe Eisen, das den Fortpflanzungsapparat zerstört, sondern durch das Schwert der Keuschheit, das das Gift der Unzucht durchtrennt und die Liebe zur Jungfräulichkeit entfacht, die die Begierde des Fleisches schwächt. Jene, deren Reinheit durch menschliches Eingreifen verändert und deren Wesen durch Eisen entstellt wurde, verdienen nicht im gleichen Maß Lob wie die, die aufgrund von Unbesonnenheit und übermäßiger Begierde in den Augen der Menschen ein Urteil erfahren. Gregor der Theologe bemerkt: Einige scheinen von Natur aus eine Neigung zum Guten zu besitzen. Wenn ich von „Natur aus“ spreche, mindere ich damit nicht den freien Willen, sondern bejahe sowohl die Neigung zum Guten als auch den Willen, der diese Neigung in Bewegung setzt. Bei anderen werden die Leidenschaften durch ihre Lehrer zurückgehalten. Wieder andere ziehen es vor, sich selbst zu disziplinieren; ohne Lehrer lernen sie, was gut ist, indem sie die Wurzel des Bösen ausreißen und das Schlechte vertreiben. Wer sich beherrschen kann, der soll sich beherrschen. Nachdem er die Verdienste der Jungfrauen hervorgehoben und das Zölibat gelobt hat, ermahnt er seine Zuhörer mit der Weisheit, dass dieses Werk bedeutend ist und nur von wenigen vollbracht werden kann, und überlässt es somit dem freien Willen eines jeden. Wer es also halten oder erreichen kann, der möge es tun."},{"author-name":"Theophan der Einsiedler","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8983a6e0f4c3aecaae3fc_Theophan%20the%20Recluse.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Der Herr erklärt, dass der Bund der Ehe ursprünglich von Gott selbst gesegnet wurde und dieses Gesetz in unsere menschliche Natur eingelegt ist. Zu denjenigen, die sich gegen die Ehe entscheiden, sagte er: \\"Wer sich anpassen kann, der soll sich anpassen.\\" Es ist offensichtlich, dass er die Ehe als Teil des göttlichen Naturgesetzes anerkennt, sie jedoch nicht so zwingend erscheint, dass kein Raum für das Zölibat bliebe. Letzteres lässt er zu, jedoch schützt er es durch eine Bedingung, die es dem Naturgesetz näher verbindet. Wer von Geburt an im Zölibat lebt, handelt gemäß dem Naturgesetz; während derjenige, der sich durch seinen eigenen Willen in einen ähnlichen Zustand begibt, dem von Geburt an Zölibatären in Bezug auf die natürlichen Bedürfnisse gleichgestellt wird. In dieser Hinsicht sind sowohl der eine als auch der andere natürliche Zölibatäre. Warum wird das geistliche oder willentliche Zölibat als unnatürlich angesehen? Weil das Verständnis von Natur fehlt. Man betrachtet lediglich das, was in physischer Hinsicht natürlich ist, und übersieht, dass auch das, was dem Geist eigen ist und durch dessen Einfluss auf den Körper natürlich wird, nicht als solches anerkannt wird. Es wäre wünschenswert, wenn diese Menschen Materialisten wären, doch das trifft nicht zu: Wenn man mit ihnen auf andere Themen eingeht, kommen sie zur Einsicht."},{"author-name":"Ivanov A.V.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88db13197efab881aa332_Ivanov%20A.V..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Die außergewöhnliche Praxis der Osprey, die in der Antike existierte und in muslimischen Ländern weiterhin zu finden ist, stellt eine zwangsläufige Konsequenz der Polygamie dar. Diese widerspricht jedoch dem ursprünglichen Gedanken der Ehe, die die Vereinigung von nur zwei Menschen, einem Mann und einer Frau, in einem Fleisch vorsieht. Daher stellt die Osprey eine gewaltsame und illegitime Entnahme der Fähigkeit zur Ehe dar. Juden wiesen solche Praktiken mit Verachtung zurück, und das jüdische Gesetz schloss Ospreys sogar vom Zugang zum Haus Gottes aus (Deuteronomium 23,1). Im Neuen Testament wurde der Fischadlerismus zwar nicht als Hinderungsgrund für den Eintritt in die Gemeinde angesehen (vgl. Apostelgeschichte 8,27.37-38 = Jesaja 56,3-5), dennoch wurde er nie als ein Weg zur Erlösung anerkannt (Apostelgeschichte 22-24). Fischadler wurden deutlich als Selbstmörder und Widersacher der Schöpfung Gottes identifiziert.\\n\\nBezüglich der Ehe ist das Oskopchismus nur als physisches Hindernis von Bedeutung. Als die Jünger Jesu die Meinung äußerten, dass es für einen Mann besser sei, im Zölibat zu leben, als ohne Scheidungsrecht verheiratet zu sein, erklärte Jesus Christus, dass nicht jeder zur Ehelosigkeit berufen sei. Er verwies auf Verunreinigungen als einen der Gründe, die Menschen von der Ehe abhalten könnten. Es ist jedoch entscheidend, nicht nur zufällige Gründe für Ehelosigkeit zu betrachten, sondern die verschiedenen Faktoren, die das Eingehen einer Ehe im Allgemeinen behindern können. Aus Erfahrung wissen wir, dass nicht nur Oskopstvo Ehehindernisse sind – dieses ist zudem selten, da solche Ausschlüsse in den Ländern, in denen es staatlich anerkannt ist, unüblich sind. Daher sprechen wir hier nicht nur über den klassischen Ospreyismus, sondern über die allgemeinen Gründe, die einer Eheschließung entgegenstehen.\\n\\nDie wesentlichsten Gründe resultieren aus der inneren Veranlagung des Menschen, denn nur solche Faktoren können stark genug sein, um Ehelosigkeit hervorzurufen. Jesus Christus unterscheidet drei Arten von Ehelosigkeit oder, anders gesagt, drei Gründe für das Leben im Zölibat: natürliche, von Menschen gesetzte und selbstgewählte. Tatsächlich gibt es Menschen, die aufgrund von Erkrankungen oder natürlichen Neigungen weder den Wunsch noch die Kraft haben, eine Ehe einzugehen, und daher im Zölibat leben. Andere sind durch berufliche Verpflichtungen oder ihre gesellschaftliche und familiäre Rolle daran gehindert, den Bund der Ehe einzugehen, und bleiben oft gegen ihren Willen allein. Schließlich gibt es auch solche, die aus Leidenschaft für die Ehre Gottes oder dem Streben nach höchster geistlicher Vollkommenheit auf das eheliche Leben verzichten und freiwillig geistliche Ospreys sind. Johannes Chrysostomus erklärt: „Christus ruft hier nicht jene auf, die körperliche Veränderungen vorgenommen haben, sondern diejenigen, die die Gedanken der Verderbnis und der Unreinheit abgelegt haben – nicht durch ein eisernes Messer, sondern mit überlegtem Denken und Klugheit und der Hilfe Gottes.“"},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Nicht alle, die ein zölibatäres Leben führen, können als Asketen der Keuschheit betrachtet werden, da einige unfreiwillig in dieser Lebensweise stehen. Ihnen wird diese Lebenswahl nicht als Leistung oder Verdienst angerechnet: \\"Denn es gibt SCOPTEN\\", sagt der Herr, \\"die von der Brust der Mutter so geboren wurden; das sind Menschen, die von Natur aus nicht in der Lage sind, das eheliche Leben zu führen.\\" Solche Menschen haben von Natur aus kein Verdienst, da ihre Keuschheit nicht auf Erprobung beruht und nicht durch Erfahrung bewiesen ist. Verdient Lob und Belohnung hat nur das, was jemand aus freiem Willen tut, nicht das, was aus natürlichem Trieb geschieht. Was für eine Ehre kann dem Feuer, das brennt, oder dem Wasser, das fließt, zuteilwerden? Es gibt auch SCOPTEN, die durch Gewalt und Zwang der natürlichen Fähigkeit beraubt wurden, das Eheleben zu führen; auch diese unfreiwilligen SCOPTEN sind keine Asketen der Keuschheit. Zudem gibt es SCOPTEN, die sich zum SCOPTEN für das Reich des Himmels gemacht haben, sich der Freude des ehelichen Lebens beraubt haben und zu Ospreys geworden sind – nicht durch die Abtrennung ihrer Körperteile – sondern durch die Vernichtung böser und unreiner Gedanken. Denn wer ein Glied abtrennt, macht sich selbst zum Fluch: Er verunstaltet sich und handelt wie ein Mörder, indem er Gottes Schöpfung entstellt. \\"Die Abtrennung von Gliedern war ursprünglich\\", sagt der heilige Chrysostomus, \\"das Werk des Teufels und eine List, um die Schöpfung Gottes zu entstellen, dem von Gott geschaffenen Menschen zu schaden.\\" Der Teufel versucht auf alle erdenkliche Weise, die von Gott geschenkte Freiheit zu zerstören, indem er uns glauben macht, das Böse sei ein Resultat der physischen Natur. Darüber hinaus können unsere Begierden durch die Abtrennung von Gliedern nicht nur nicht gezügelt, sondern sogar verstärkt werden. Deshalb sind die wahren Ospianer die Jungfrauen des Herzens, die dem ehelichen Leben gegenüber vollkommen frei sind und ohne Hindernisse entscheiden, aus Liebe zu Gott ein zölibatäres Leben zu führen, um dem Herrn besser dienen zu können, ohne sich von den Sorgen des häuslichen und weltlichen Lebens ablenken zu lassen. Sie streben danach, ihre Seele, ihren Körper, ihren Verstand und ihr Herz vor jeglichem unreinen Gedanken, Wort und Handlung zu bewahren. Jungfräulichkeit ist ein Akt der Selbsthingabe, eine Frage des Gewissens und der inneren Haltung. Selbst den Aposteln wurde die Wahl gelassen, ob sie heiraten oder keusch leben wollen. Diese Entscheidung ist schwierig und erfordert einen harten Kampf mit sich selbst und der eigenen Natur, doch der Lohn dafür ist das Himmelreich. Jungfräulichkeit ist nicht für alle verpflichtend, aber \\"WER ES TUN KANN, TUT ES\\", sagt der Herr, was darauf hinweist, dass dies unter den Auserwählten möglich ist, die eifrig sind, Gott nach dem Beispiel der heiligen Jungfrau Maria zu dienen. \\"Wenn es aber vom Willen abhängt\\", sagt der heilige Chrysostomus, \\"warum hat Er dann am Anfang gesagt: 'Nicht alle werden sich einlassen, sondern nur denen, denen es gegeben ist?' Um zu verdeutlichen, wie sehr derjenige, der sich diesem Ziel widmet, der göttlichen Hilfe bedarf – eine Hilfe, die dem Willigen zweifellos zuteilwird. In seiner unbeschreiblichen Sanftmut betont der Herr, wie wichtig die Einhaltung der Jungfräulichkeit ist, ohne sie in gesetzliche Vorschriften zu pressen, und entfacht so noch größere Liebe zu ihr.\\" Der Herr zwingt niemanden zur Jungfräulichkeit, noch missbilligt er die Ehe, doch er hebt die Jungfräulichkeit deutlich hervor. \\"Dieser Rat\\", sagt der ehrwürdige Isidore Pelusiot, \\"kommt vom Himmel, nicht als Engel, sondern durch Ermahnung.\\" \\"Die Ehe ist eine gute Sache\\", sagt der heilige Gregor der Theologe, \\"aber ich kann nicht sagen, dass sie über der Jungfräulichkeit steht. Die Jungfräulichkeit würde nicht als wertvoll gelten, wäre sie nicht das Höchste vom Höchsten. Diejenigen, die in der Ehe leben, sollten sich dessen bewusst sein; sie sollen Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29). Vielmehr sollen Jungfrauen und Ehefrauen sich vereinen, eins mit dem Herrn werden und sich gegenseitig zur Ehre dienen. Es gäbe auch keine Zölibatären, wenn es keine Ehe gäbe; woher sollte auch eine Jungfrau hervorgehen? Auch wäre die Ehe nicht ehrenvoll, wenn nicht Gott und das Leben durch Jungfrauen fruchtbar wären. Und die Verheiratete soll Christus gehören, und die Jungfrau soll ganz Christus gehören.\\" Das Streben nach Jungfräulichkeit ist das Los der Auserwählten, während das Familienleben für alle einen gesegneten Weg darstellt. Zu Beginn Seines Dienstes zur Rettung des Menschengeschlechts segnete unser Herr und Heiland die Hochzeit zu Kana in Galiläa; am Ende seines Wirkens preist er die Jungfräulichkeit als große Leistung und segnet gemeinsam die Kinder, die das Glück jeder guten Familie repräsentieren. Ein bewegendes Bild bieten uns die heiligen Evangelisten, die dies bekannt machen."},{"author-name":"Gregorij Djattschenko","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Wenn Christus sagt: „Hortet euch!“, bezieht er sich nicht auf das Abtrennen von Körperteilen – eine solche Praxis ist nicht gestattet, wie der heilige Chrysostomus lehrt – sondern auf die Bekämpfung böser Gedanken. Denn wer einen Teil seines Körpers abtrennt, unterliegt dem Urteil der Verdammnis, wie der heilige Paulus formuliert: „Ach, dass die, die euch verderben, abgeschnitten würden!“ (Galater 5,12). Dies ist gerechtfertigt, denn eine solche Handlung ist vergleichbar mit der eines Mörders, der jenen hilft, die Gottes Schöpfung schädigen. Das Abtrennen von Körperteilen war ursprünglich das Werk des Teufels und eine List Satans, um auf diese Weise die Schöpfung Gottes zu zerstören, den Menschen zu schädigen und viele dazu zu bringen, ihre Sünden nicht dem Willen, sondern ihren Körperteilen zuzuschreiben. So sündigten sie furchtlos, da sie sich selber für unschuldig hielten, und fügten sich selbst großen Schaden zu, indem sie nicht nur die Körperteile abschnitten, sondern auch dem guten Willen Hindernisse in den Weg stellten. \\n\\nIn ähnlicher Weise führte der Teufel die falsche Lehre vom Schicksal und der Notwendigkeit ein und versuchte auf jede erdenkliche Weise, die Freiheit, die uns von Gott geschenkt wurde, zu untergraben, indem er behauptete, das Böse sei eine Folge der physischen Natur. Dadurch verbreitete er viele Irrlehren, oft im Verborgenen. Das sind die Pfeile des Teufels! Deshalb bitte ich euch, vor dieser Verirrung zu fliehen. Zudem werden unsere Begierden nicht nur nicht durch das Abtrennen von Körperteilen gezügelt, sondern sogar noch mehr entfacht.\\n\\nEs gibt Menschen, die von Natur aus keinen Reiz auf Frauen ausüben und trotzdem durch ihre Keuschheit nichts gewinnen. Auch gibt es solche, die durch andere angeregt werden. Diejenigen jedoch, die im Königreich Gottes gelten, sind nicht die, die sich abtrennen, was verbrecherisch wäre, sondern die, die sich freiwillig enthalten. Versteht dies: Es gibt eine Art von Menschen, die durch ihre natürliche Anlage weniger zur Lust geneigt sind, während andere sich durch Unterweisung von Fleischlichkeit fernhalten. Schließlich gibt es die, die aus eigenem Willen und durch bewusste Entscheidung den Weg der Keuschheit gehen. Solche sind sehr wertvoll, denn sie sind unabhängig von anderen und wählen absichtlich den Pfad zum Himmelreich. \\n\\nIm Bestreben, uns um die Tugend der Keuschheit zu bemühen, sagt der Herr: „Wer sich anpassen kann, der soll sich anpassen!“ Er zwingt also nicht zur Keuschheit noch lehnt er die Ehe ab, jedoch wird die Jungfräulichkeit besonders geschätzt."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Es gibt also Menschen, die auf natürliche Weise nicht in der Lage sind, ein Eheleben zu führen; dies stellt keinen Verdienst dar, sondern ist einfach eine Gegebenheit. \\"Haltet euch nicht für überlegen, ihr, die ihr von Natur aus keusch seid, denn eure Keuschheit wurde weder durch Versuchung noch durch Erfahrung auf die Probe gestellt. Das, was aus natürlicher Neigung gut ist, verdient kein Lob; jedoch das, was aus freiem Willen geschieht, wird gewürdigt. Was ist bewundernswert an einem Feuer, das brennt, oder an Wasser, das fließt?\\" (Grig. B. 3, 227). Weiterhin gibt es Menschen, die durch äußere Einflüsse oder Ablenkungen daran gehindert sind, ein eheliches Leben zu führen; dies ist nicht aus freiem Willen geschehen und somit ebenfalls kein Verdienst. – In der Antike geschah es oft, dass Eunuchen, die für den Dienst in den Harems von Königen und Herrschern vorgesehen waren, gewaltsam ihrer Männlichkeit beraubt wurden. - Schließlich gibt es auch die, die für das Himmelreich auf eine besondere Weise verzichten: Hier wird nicht das physische Abtrennen gemeint, sondern vielmehr das Überwinden von bösen Gedanken; denn das Abtrennen von Körperteilen führt nur zu einem Fluch. Darüber hinaus wird durch das Abtrennen der Glieder unsere Begierde nicht gezügelt, sondern eher verstärkt\\" (Zlat., vgl. Grig. B. ebd. und Theophil.). Dies beschreibt eine geistliche Form des Verzichts, die Entscheidung, ein zölibatäres Leben zu leben, um Christus und seiner Mission besser zu dienen und das Himmelreich zu erlangen, während man sich nicht mit den Sorgen des weltlichen und familiären Lebens belädt, sondern sich ganz Christus und dem Heil widmet (vgl. 1 Kor 7,32-35). Diese Lebensweise ist herausfordernd und erfordert einen ständigen Kampf; dennoch ist das Versprechen des Lohns – das Reich Gottes – damit verbunden. - Diese Lebensform ist jedoch nicht für jedermann geeignet: \\"Wer die Kraft hat, sich zu beherrschen, der handle danach\\", wird vom Heiland betont, \\"da er die Bedeutung der Jungfräulichkeit hervorhebt und diese nicht den unerlässlichen Vorschriften des Gesetzes unterstellt... Auf diese Weise demonstriert er die vollkommene Möglichkeit dieser Tugend und stärkt den Wunsch, sie zu erlangen\\" (Chrysostomus). \\"Der Herr zwingt niemanden zur Jungfräulichkeit und verachtet die Ehe nicht; doch die Jungfräulichkeit wird höher geschätzt\\" (Theophilus). \\"Ich denke, sagt der heilige Gregor der Theologe, während er die Worte über die Abstinenz erklärt, dass das, was das Physische meidet, durch das Physische das Höhere darstellt. Einige scheinen von Natur aus gut veranlagt zu sein. Wenn ich dies sage, bewerte ich den Willen nicht herab, sondern anerkenne sowohl die Neigung zum Guten als auch den Willen, der diese Neigung aktiviert. Andere hingegen werden durch Lehre gereinigt und es wird ihnen geholfen, ihre Leidenschaften zu überwinden; hierunter verstehe ich jene, die durch die Taufe von Mensch zu Mensch gewechselt haben, wenn das Wort des Lehrers, das das Gute vom Schlechten unterscheidet und das eine beseitigt sowie das andere fordert, die geistliche Keuschheit in ihnen aufbaut. Diese Form von Weisen schätze ich sehr – sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden. ... Einige hatten keine Lehrer, wurden jedoch selbst zu lobenswerten Lehrern ... Indem sie ihren Geist erweckten und den Funken des Guten durch freien Willen entfachten ... wurden sie so bewandert in der Tugend, dass es ihnen nahezu unmöglich wurde, dem Bösen zu erliegen. Daher schätze ich diese Gemeinschaft derjenigen, die dem Himmel streben, sogar höher als andere Gemeinschaften ... Entscheide dich: Folge dem Lehrer oder werde selbst zum Lehrer. Es ist nur beschämend, wenn die Leidenschaften nicht überwunden werden\\" (ebd., S. 230-231)."},{"author-name":"Kochomski S.W.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Die Fischadler symbolisieren die, die auf diese Weise aus der Materie hervorgehen; für sie kann nicht behauptet werden, dass sie dieses Wort erfüllen, das heißt, dass sie die Reinheit als ein Kunststück bewahren, da sie im Gegenteil nicht zur Ehe fähig sind. Sie sind Fischadler und sie nehmen Männer in ihren Dienst. Ähnliches gilt für die unfreiwilligen Jungfrauen, deren zölibatärer Zustand, das Resultat menschlicher Gewalt, weit entfernt ist von dem, was der Herr als Geschenk der göttlichen Gnade betrachtet. Sie sind Ospreys, die sich selbst verstümmeln (ἡνουχίσαν), um des Himmelreichs willen. Sich verstümmeln oder sich zu einem Skorpion machen, bedeutet hier, vollständig auf die Fleischeslust zu verzichten und das Verlangen in sich zu besiegen: Diese Ausdrucksweise ist geprägt von der Kraft und Entschlossenheit, die durch die Gebote des Herrn stets sichtbar ist und sich gegen den Kampf mit der Welt, der Sünde und dem Teufel richtet (vgl. Matthäus 5,29-30.37.39; Johannes 12,25). Wer in diesen Worten des Herrn eine Billigung von Unmenschlichkeit sieht, versteht den Zusammenhang und den Geist des Evangeliums nicht; nur ein verarmter Geist oder völliger Wahnsinn kann das Entsagen als ein göttliches Geschenk erachten, das zusammen mit dem Glauben und dem Verständnis der Geheimnisse des Reiches Gottes gewährt wurde. Jungfräulichkeit als den höchsten und vollkommensten Zustand anzusehen, steht nicht im Widerspruch zum Gesetz der Ehe, das Gott durch Adam geäußert hat und das von Jesus Christus bekräftigt wurde (Mt 19,5). Doch dieses Gesetz betont nicht die unbedingte Verpflichtung zur Ehe für alle, sondern die Unauflöslichkeit des bereits geschlossenen Bundes, die gegenseitigen Verpflichtungen der vereinten Eheleute, nach der sie eine Einheit bilden. Damit niemand die Jungfräulichkeit als sinnlos oder unnatürlich abtut, weist der Herr ihr den höchsten Zweck zu, indem er sagt: für das Himmelreich. Ohne dieses Ziel ist das Abweichen von einer ehelichen Lebensweise tatsächlich unnatürlich und fruchtlos, aber mit ihm wird es zu einer erhabenen Selbsthingabe, einem Verzicht auf die Freuden des Familienlebens um der innigsten Verbindung mit dem Herrn willen, einem Verzicht auf die mit diesem Leben verbundenen Sorgen im Dienst am Reich Gottes, wodurch alle Kräfte des Menschen und sein innerstes Wesen durch die Natur dieses Dienstes erhöht und geheiligt werden (1 Kor 7,8-9,32-38,38). Wer die Fähigkeit zur Anpassung hat, der soll sich anpassen. Niemand ist dazu direkt verpflichtet, aber jeder, der es kann, ist aufgerufen, die Reinheit zu erheben, als etwas, für das der höchste Lohn bereitsteht."},{"author-name":"Nikodemus (Milasch)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c895f1d0fc7ffcd1788940_Nicodemus%20(Milash).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Die Enthaltsamkeit von der Ehe im Hinblick auf das Himmelreich, wie sie von Jesus Christus geäußert wurde, wurde von der Kirche als ein besonders lobenswertes Handeln für jene anerkannt, die berufen sind, nach dem Himmelreich zu streben. Damit dieses Handeln jedoch als solches gilt, muss es aus einem tiefen, lebendigen Verlangen nach dem Himmelreich und einer bewussten Beherrschung des Leibes resultieren. Es darf keineswegs eine bloße Folge einer äußeren Zwangsmaßnahme sein, die lediglich die körperlichen Begierden unterdrückt, ohne diese wirklich an der Wurzel zu beseitigen. Daher kann gesagt werden, dass jemand, bei dem die Natur oder der Einfluss anderer eine solche Verunstaltung verursacht hat, nicht schuldhaft handelt. Jedoch ist die Verunstaltung, die Einzelne sich selbst zufügen, als schwere Sünde vor Gott zu betrachten und kann als eine Art Selbstmord angesehen werden. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in der apostolischen Tradition wider, die in den genannten Regeln 21-24 Ausdruck findet und die wahren Auffassungen der Kirche bezüglich der Mäßigung sowie der moralischen Eigenschaften der Kleriker und der Gläubigen im Allgemeinen darstellt. \\n\\nDer unmittelbare Anstoß für die Formulierung dieser apostolischen Regel in gesetzlicher Form war wahrscheinlich die Sekte der Valesianer, die von Epiphanius und Augustinus erwähnt wird und im zweiten Jahrhundert entstand. Diese Sekte interpretierte die bekannten Worte Jesu Christi auf ihre eigene Art und einführte die Skapulierbildung. Die apostolischen Regeln richteten sich gegen diese Gruppe, und die Strenge, mit der sie formuliert wurden, verdeutlicht die Gefahr, die von ihrem unmenschlichen Beispiel ausging. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese bedauerliche Ansteckung sich weitreichend verbreitete, da eine Wiederholung derselben Regeln sowohl im Ersten Ökumenischen Konzil als auch später im neunten Jahrhundert auf dem Konzil von Konstantinopel erlassen wurde."},{"author-name":"Gladkow B.I.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88bf0ceef8c96e09a6521_Gladkow%20B.I..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Als er dies äußerte, brachte er drei Beispiele für Jungfräulichkeit und nannte die Jungfrauen Fischadler. Dabei spricht er nicht von Fischadlern im buchstäblichen Sinne, also von Wesen, die körperlich beeinträchtigt sind und deshalb nicht in der Lage sind, Geschlechtsverkehr zu haben. Solche Menschen verdienen kein Lob. Ein Blinder kann nicht für seine Blindheit gelobt werden, ebenso wenig ein Tauber für sein Unvermögen zu hören, da beides nicht aus freiem Willen geschieht. Gleichermaßen kann man einem Fischadler, der seines Fortpflanzungsorgans beraubt ist, nicht dafür Anerkennung zollen, dass er keinen Geschlechtsverkehr hat, denn ihm fehlt jeglicher Wunsch danach. Der Mensch ist mit freiem Willen begabt und wird folglich nur für seine absichtlichen Handlungen belohnt oder bestraft. Wenn in ihm ein Kampf zwischen Fleisch und Geist stattfindet und er die fleischlichen Begierden durch die Kraft des Geistes überwindet, gebührt ihm Ruhm und Ehre! Da Christus zweifellos die Jungfräulichkeit als eine Tugend anerkannt hat, zeigt das, dass er die Eunuchen nicht loben konnte, denn deren Jungfräulichkeit ist nicht freiwillig, sondern erzwungen und kann daher nicht als Verdienst betrachtet werden. Es gibt Eunuchen, die auf diese Weise geboren wurden, und es gibt Jungfrauen, die nicht aus freiem Willen so leben, sondern weil sie unfähig zum ehelichen Zusammenleben sind. Der heilige Gregor der Theologe erinnert uns daran, nicht zu hoch von uns selbst zu denken, wenn wir von Natur aus Jungfrauen sind. Auch gibt es Jungfrauen, die von Männern entwürdigt wurden, nicht aus freiem Willen, sondern weil sie durch die Menschen verunreinigt wurden und dadurch unfähig zum ehelichen Leben sind. In der Antike war es üblich, Eunuchen als Wächter über die Keuschheit von Konkubinen zu haben, wobei Knaben entwürdigt und als unfreiwillige Jungfrauen aufgezogen wurden. Es ist offensichtlich, dass ihre Jungfräulichkeit ihnen nicht zugerechnet werden kann. Es gibt jedoch auch Fischadler, die sich selbst für das Reich Gottes zu Fischadlern gemacht haben. Diese Fehlinterpretation führt zur Selbstentäußerung von Mitgliedern eines religiösen Kults, die glauben, dass ihre freiwillige Selbstentäußerung von Jesus Christus akzeptiert wird und sie dadurch sicher ins Himmelreich gelangen. Christus konnte die Skorpione nicht über alle anderen stellen, selbst wenn sie sich selbst entblößt hätten, indem er ihnen das Himmelreich versprach. Er sprach von Jungfräulichkeit als bedingungsloser Enthaltsamkeit vom Geschlechtsverkehr; dabei nahm er nur die Jungfrauen in den Fokus, die zum Geschlechtsverkehr fähig waren, sich aber aus freiem Willen für ein Leben ohne sexuelle Beziehungen entschieden haben, um das Himmelreich leichter zu erreichen. Als Jesus über Unverheiratete und Eunuchen sprach, versprach er ihnen keine Belohnung für ihre erzwungene Jungfräulichkeit. Daher konnte er auch denjenigen, die sich selbst unfähig gemacht hatten, keine Belohnung für ihre erzwungene Jungfräulichkeit in Aussicht stellen. Hier geht es um die freiwillige Jungfräulichkeit von Individuen, die nicht eheunfähig sind. Christus ist sich der Schwierigkeiten bewusst, die mit der Jungfräulichkeit einhergehen, und zwingt niemanden, dies zu erreichen, sondern spricht: \\"Wer sich beherrschen kann, der soll sich beherrschen...\\" Es ist selbstverständlich, dass all das, was hier über Jungfrauen gesagt wird, auch für die gelten kann, die freiwillig auf diese Weise leben. \\n\\nWarum ist das Zölibat also besser als die Ehe? Und warum sind nicht alle dazu berufen, sondern nur die, denen es gegeben ist? Einige verfallen der Meinung, dass die Ehe ein Übel sei, weshalb die Enthaltsamkeit von diesem Übel eine Tugend darstellt, die ins Himmelreich führt. Gegen diese Auffassung erhebt Johannes Chrysostomus Einwände. Erstens kann die Ehe, als von Gott selbst geschaffene Institution, nicht als schlecht betrachtet werden. Zweitens bringt bloße Enthaltsamkeit von schlechten Taten keine Belohnung. Da das Himmelreich der Jungfräulichkeit versprochen wird, muss man anerkennen, dass sie einen authentischen Wert hat, der nicht in der Negation der Ehe liegt, sondern in ihrer positiven Existenz. Chrysostomus sagt, dass Jungfräulichkeit deshalb gut ist, weil sie unnötigen weltlichen Sorgen entgegenwirkt und Raum für gottgefällige Tätigkeiten schafft. Eine Jungfrau oder ein Junggeselle gibt nicht nur die Bindungen der Ehe auf, sondern verzichtet auch auf alle fleischlichen Vergnügen, die ihn von Gott ablenken könnten. Durch den Verzicht auf die Ehe müssen sie auch alles andere aufgeben, was sie an diese Welt bindet und sie davon abhält, den Willen Gottes zu tun. Sie müssen somit frei von weltlichen Sorgen sein. Chrysostomus erkennt die Herausforderungen dieses Lebensstandards an. Die Fähigkeit, den Reizungen der Welt zu widerstehen und die jungfräuliche Reinheit des Körpers und des Geistes zu bewahren, muss durch eigenen Einsatz, jedoch mit Hilfe Gottes erlangt werden. Daher können jene, die sich für ein Leben als Jungfrauen oder Jungmänner entscheiden, nur auf Gottes Unterstützung zählen und dürfen nicht auf ein Geschenk hoffen."}]}

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