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Erklärung für:
Matthäusevangelium
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Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.
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{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Die Wünsche und Vorlieben der Menschen in Bezug auf Speisen sind vielfältig: Einige erfreuen sich an Bitterem, andere an Süßem, manche an Scharfem, während wiederum andere leichte Kost bevorzugen. Aus diesem Grund vermittelt der Herr, wie bereits erwähnt, unterschiedliche Gleichnisse, um der Vielfalt der Nöte, die den Körper befallen können, auch eine Fülle von Heilmitteln entgegenzustellen. Im Gleichnis wird von einer Frau gesprochen, die Sauerteig nahm und diesen in drei Maß Mehl einarbeitete, bis alles durchsäuert war. Ich bin überzeugt, dass dies entweder die apostolische Botschaft oder die versammelte Kirche aus verschiedenen Völkern repräsentiert. Sie nahm den Sauerteig, also die Einsicht und das Verständnis der Heiligen Schrift, und verbarg ihn in drei Maß Mehl, damit Geist, Seele und Leib, wenn sie vereint sind, nicht in Zwietracht geraten, sondern, als Gemeinschaft von zwei oder drei, vom Vater das erhalten, was sie erbitten (vgl. Mt 18,19-20). Diese Stelle kann auch anders gedeutet werden. Bei Platon finden wir die bekannte Lehre, dass in der menschlichen Seele drei starke Regungen (Leidenschaften) existieren: τό λογικόν, was wir als \\"vernünftig\\" übersetzen können; τό θυμικόν, was wir als \\"zornig\\" bezeichnen; und τό έπιθυμικόν, was uns als \\"lüstern\\" bekannt ist. Der Philosoph meint, dass die Vernunft im Gehirn residiert, der Zorn in der Galle und die Begierden in der Leber. Wenn wir also den evangelischen Sauerteig aus der oben zitierten Heiligen Schrift aufnehmen, wird aus diesen drei Regungen der menschlichen Seele eine einzige verzichtet, sodass wir in der Vernunft Klugheit, im Zorn Abneigung gegen das Schlechte und in den Begierden den Wunsch nach den Tugenden erreichen. Dieses alles erfolgt durch die Lehre des Evangeliums, die uns die Kirche überliefert. Ich möchte auch eine dritte Auslegung erwähnen, die einige hier heranziehen, damit der interessierte Leser aus den zahlreichen Interpretationen die für ihn ansprechendste auswählen kann. Unter der zuvor genannten Frau verstehen sie die Kirche, die zu den drei Grundpfeilern des menschlichen Glaubens den Glauben an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist hinzufügte. Und als die Mischung zu einem einheitlichen Sauerteig wurde, führte dieser nicht zu einem dreifachen Gott, sondern zur Einsicht in die Eine Gottheit. Denn die drei Maße des Mehls, in denen jedes nicht ein unterschiedliches, sondern das gleiche Wesen repräsentiert, lenken den Fokus auf die Einheit des Seins. Es ist gewiss, dass ein frommer Geist zur Stärkung der Lehre beiträgt, jedoch sollten wir uns nicht in Gleichnissen und Rätseln verlieren, die Raum für zweifelhafte Interpretationen lassen. Mit \\"satum\\" ist ein bekanntes Maß gemeint, das in der Region Palästina eineinhalb Eimer entspricht. Auf dieses Gleichnis können noch viele weitere Gedanken bezogen werden, doch würde es den Rahmen unserer heutigen Auslegungen sprengen, sie im Detail aufzulisten."},{"author-name":"Hilarius von Poitiers","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88cb92f12b3278598f946_Hilarius%20of%20Poitiers.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Es wurde oft die Ansicht vertreten, dass die drei Teile des Mehls nicht nur auf das Sakrament des Glaubens hinweisen sollten, welches die Einheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes betrifft, sondern auch auf die Berufung der drei Völker aus Sem, Ham und Japheth. Ob diese Interpretation jedoch zutreffend ist, bleibt fraglich. Zwar ist die Berufung aller Völker identisch, doch Christus ist nicht verborgen in ihnen; vielmehr wurde er ihnen offenbart. Inmitten einer großen Zahl von Ungläubigen ist nicht alles durchdrungen, sondern in dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist sind alle in Christus eins, ohne dass ein äußerer Sauerteig erforderlich ist.\\n\\nDer Sauerteig des Mehls verleiht der Menge seiner Art die nötige Kraft. Der Herr stellte sich mit diesem Sauerteig gleich, den die Frau, also die Synagoge, mit der Verurteilung zum Tod bedeckte, während sie behauptete, das Gesetz und die Propheten würden durch die Evangelien verletzt. Indem er jedoch mit drei Teilen Mehl gesäuert hat, das heißt mit gleichen Anteilen des Gesetzes, der Propheten und der Evangelien, vereint er alles, sodass das, was durch das Gesetz festgelegt und durch die Propheten angekündigt wurde, durch die Evangelien erfüllt wird. Alles geschieht durch den Geist Gottes und dessen Kraft sowie Gedanken, und es gibt nichts anderes, das von jemand anderem gesäuert wäre und sich von diesen gleichen Teilen des Mehls unterscheidet."},{"author-name":"Cäsarius von Nazianz","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88a176e0f4c3aeca7aee3_Caesarius%20of%20Nazianzus.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Frage: Wie ist das Gleichnis vom Sauerteig zu verstehen? Wir hatten gestern eine intense Diskussion darüber.\\n\\nAntwort: Ich bin überzeugt, dass das Wort Gottes in seinen Gleichnissen zwei Absichten verfolgt. Zunächst müssen wir den Inhalt der Erzählung erfassen, und danach die tiefere Bedeutung herausarbeiten. Das Himmelreich gleicht dem Sauerteig, den eine weise Frau nahm und in das Mehl einarbeitete, bis der gesamte Teig durchsäuert war. Ich interpretiere den Sauerteig als die Lehre, die mit einem entsprechend gläubigen Herzen verbunden ist. In diesem Zusammenhang spricht der Herr von seiner Frau als der Kirche, die er liebt, wie der heilige Apostel es beschreibt. Die drei Maß Mehl repräsentieren die drei Söhne Noahs: Sem, Ham und Jafet; von ihnen stammen alle Völker ab, die nach der Sintflut in der Kirche versammelt sind, und der Ursprung ihrer Verkündigung ist der Glaube. Durch den Sauerteig wurde das Mehl der verschiedenen Völker vermischt - die drei Gemüter, die von Noah geboren wurden, vereinen sich in der Gottseligkeit. Eine andere Interpretation sieht im Sauerteig den ehrnen und heiligen Leib Gottes, des Wortes, der durch die heilige Jungfrau in einem wunderbaren Akt der Inkarnation empfangen wurde und der ohne menschliches Zutun aus Seele und Leib besteht. Darüber hinaus wird die weise Frau auch als das heilige, lebendige und harmonische Wort Gottes verstanden, das im weiblichen Geschlecht verkörpert ist. Denn „Christus ist die Kraft Gottes … und die Weisheit Gottes“, wie der heilige Apostel es formuliert. Die drei Maß können auch als Ausdruck von Leiden gesehen werden: die gesamte menschliche Natur, den Tod und die Hölle, wo der Leib Gottes nach seinem Begräbnis verweilte, gemischt aus dem Blick auf Auferstehung und Leben. Man könnte auch sagen, die drei Maß stehen für Taufe, Evangelium und Sakramente. Eine weitere Sichtweise betont Apostel, Propheten und Lehrer. Und wieder anders interpretiert, könnten sie für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft stehen. Denn das fleischgewordene Wort sorgte nicht nur für die Lebenden, sondern erweckte auch die, die zuvor dem Tod verfallen waren, und schenkte uns und unseren Nachkommen die Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben. Um dieser Wirklichkeit willen hat er alle Toten auferweckt und ist selbst in den Himmel aufgefahren, wo er die Lebenden an den Ort versetzt hat, wo Henoch und Elia weiterleben und nicht sterben."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"„Wie der Sauerteig, den das Weib nahm und in drei Maß Mehl tat, bis das Ganze gesäuert war“ (Matthäus 13,33). So wie der Sauerteig in eine große Menge Mehl eingearbeitet wird und dieses die Eigenschaften des Sauerteigs annimmt, so werdet ihr die gesamte Welt beeinflussen. Beachtet die tiefere Bedeutung: Der Herr verwendet ein Bild aus der Natur, um zu verdeutlichen, dass sein Wort ebenso zuverlässig ist wie die Phänomene, die in der Natur gemäß ihren eigenen Gesetzen geschehen. Lasst euch nicht entmutigen und fragt nicht, was zwölf Männer inmitten einer großen Menge ausrichten können. Gerade in dieser Herausforderung wird eure Stärke sichtbar, denn wenn ihr in die Gemeinschaft eintretet, werdet ihr nicht erschreckt zurückweichen. So wie der Sauerteig nur dann den Teig durchdringt, wenn er mit dem Mehl in Kontakt tritt und sich mit ihm verbindet, so werdet auch ihr, wenn ihr euch eng mit euren Widersachern vereint, sie überwinden. Wie der Sauerteig auch im Mehl nicht verloren geht, sondern dessen Ganzes prägt, so wird es auch bei eurer Verkündigung geschehen. Fürchtet euch nicht vor den vielen Widrigkeiten, denn selbst inmitten dieser werdet ihr leuchten und alles überwinden. Mit der Erwähnung von drei Maß meint der Herr hier eigentlich eine große Zahl, denn diese Zahl steht traditionell für eine Vielzahl. Verwundert euch nicht über seinen Vergleich mit Weizen und Sauerteig, wenn er vom Reich spricht. Er sprach zu Menschen, die in einfachen Verhältnissen lebten, die durch alltägliche Dinge zu höheren Einsichten geführt werden sollten; sie brauchten viele Erklärungen. Wo sind die Söhne der Heiden? Sie sollen die Macht Christi erkennen, indem sie die Wahrheit der Ereignisse vor Augen haben! Lasst sie den Herrn anbeten, sowohl als den, der diese Dinge prophezeit hat, als auch als den, der sie erfüllt hat. Er allein hat die Kraft in den Sauerteig gelegt. Deshalb hat er auch diejenigen, die an ihn glauben, in eine Gemeinschaft gestellt, damit wir unser Wissen an andere weitergeben können. Niemand soll sich über Mangel beklagen: Die Kraft der Verkündigung ist gewaltig; wenn sie einmal gesäuert ist, wird sie zum Sauerteig für andere. Wie ein Funke, der Holz entzündet und ein neues Feuer entfacht, so ist es auch mit der Verkündigung. Der Herr hat zwar nicht von Feuer gesprochen, sondern von Sauerteig. Denn nicht alles hängt nur vom Feuer ab, sondern auch von dem brennenden Holz; der Sauerteig allein verleiht dem Teig seine Eigenschaften. Wie sollte es uns dann ergehen, wenn wir, die wir eigentlich der Sauerteig für zahllose Welten sein sollten, kein besseres Ergebnis erzielen, obwohl wir viele sind?\\n\\nDas Himmelreich ist also gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und in drei Maß Mehl tat, bis es ganz durchsäuert war (Matthäus 13,33). Die Gerechten besitzen die Kraft des Sauerteigs, um die Bösen zu verwandeln. Doch die Gerechten sind wenige, und der Sauerteig ist klein. Diese Kleinheit schmälert jedoch nicht seine Wirkung; im Gegenteil, auch der kleine Sauerteig vermag durch seine in ihm liegende Kraft den gesamten Teig zu durchsäuern (1 Korinther 5,6). Die Kraft der Gerechten liegt nicht in ihrer Anzahl, sondern in der Gnade des Geistes. Die zwölf Apostel verdeutlichen dies: Betrachtet die geringe Zahl des Sauerteigs! Ganz das Universum war im Unglauben, seht ihr die Menge des Teigs? Dennoch haben diese Zwölf die gesamte Schöpfung für sich gewonnen. Sauerteig und Teig sind zwar von ähnlicher Art, jedoch nicht von gleicher Beschaffenheit; deshalb ließ Gott die Bösen unter den Gerechten, damit sie, da sie von derselben Natur sind, auch die gleiche Richtung der Willenskraft annehmen. Denkt daran, redet den Faulen, Schwachen und Nachlässigen ins Gewissen, die sich vor der Mühe der Tugend drücken und den gemeinsamen Herrscher anklagen.\\n\\nWas nützt es einem Christen, wenn er anderen nicht von Nutzen ist, wenn er niemanden zur Tugend führt? Das Salz bewahrt nicht nur sich selbst, sondern stärkt auch die Verderbnis und schützt vor dem Verfall. So auch ihr: Wenn Gott euch zu geistlichem Salz gemacht hat, dann unterstützt und stärkt die Unachtsamen und Nachlässigen unter den Geschwistern, befreit sie von ihrer Unachtsamkeit, gleichsam von einer bestimmten Verderbnis, und vereint sie mit dem restlichen Leib der Kirche. Darum hat er euch auch als Sauerteig bezeichnet (Matthäus 13,33): Der Sauerteig verändert nicht sich selbst, sondern das große und unermessliche Gemisch, obwohl er selbst klein und unbedeutend ist. So ist es auch bei euch: Auch wenn ihr klein seid, seid ihr doch groß und stark im Glauben und im Eifer für Gott. Wie der Sauerteig, der klein ist, jedoch durch seine innere Kraft und Wärme wirkt, so könnt auch ihr, wenn ihr es wünscht, viele andere zu demselben Eifer anregen wie euch."},{"author-name":"Ephraem der Syrer","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88b589fc3e99eb7bb1839_Ephraem%20the%20Syrian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Er stellte das Reich Gottes dem Sauerteig gleich, der in das Mehl eingearbeitet wird, da der Sauerteig bewirkt, dass das Mehl allmählich mit ihm eins wird. Der Sauerteig übernimmt nicht abrupt die Herrschaft über die Masse, sondern transformiert sie durch seine innere Kraft nach seinem eigenen Wesen; ebenso wirkt das Evangelium Christi. Der Sauerteig in der Masse symbolisiert somit auch den Leib des Erlösers (in seiner wesentlichen Bedeutung) in den Nachkommen Adams."},{"author-name":"Isidor von Pelusium","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88d94130e668938c9ae9d_Isidore%20of%20Pelusium.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Das Reich Gottes wird dem Sauerteig gleichgesetzt, der in der sündlosen Inkarnation unseres Herrn und Retters erscheint, durch den die gesamte Schöpfung verwandelt wird. Zudem wird die gesamte Menschheit durch die Vereinigung des einen Leibes, der aus unserer Natur und der Gottesmutter Maria hervorgeht, seit Ewigkeit in der Wiedergeburt erneuert."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Der Herr bezieht sich mit dem Sauerteig und dem Senfkorn auf die Apostel. So wie der Sauerteig, so unbedeutend er auch scheinen mag, den gesamten Teig beeinflusst, so werdet auch ihr, verkündet er, die ganze Welt umgestalten, selbst wenn ihr eine kleine Gruppe seid. Der Satah war das Maß für die Juden, vergleichbar mit Chinixe oder Decalitres in Griechenland. Einige interpretieren den Sauerteig als die Botschaft, die drei Satas als die drei Kräfte der Seele – Verstand, Empfindung und Wille – und die Frau als die Seele, die die Botschaft in allen ihren Aspekten verbarg, sie einte, durchdrang und heiligte. Es ist notwendig, vollständig gesäuert und ganz in das Göttliche verwandelt zu werden. Denn der Herr sagt: „bis alles gesäuert ist“."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Im Gleichnis vom Senfkorn hat Jesus die Vermehrung des Glaubens in Verbindung mit der täglichen Integration der Gläubigen vorausgesagt, während er im Gleichnis vom Sauerteig die transformative Kraft des Glaubens betont. Im Kontext des Himmelreichs müssen wir die Glaubenslehre erkennen. Die Frau steht für Weisheit oder Christus, der sowohl gebiert als auch nährt: Durch das Sakrament der Taufe gibt er neues Leben und nährt die Gläubigen mit seiner Lehre. Die Glaubenslehre ist vergleichbar mit Sauerteig. Obwohl Sauerteig in geringer Menge vorliegt, verwandelt er bei Mischung mit einer großen Portion Mehl das gesamte Mehl und verändert dessen Erscheinung. Das Mehl, als etwas Lebloses, erhält durch die lebendige Kraft des Sauerteigs neuen Auftrieb. Auf ähnliche Weise vereint die Glaubenslehre, auch wenn sie in wenigeren Worten ausgedrückt wird, durch die Verkündigung die Seelen vieler Menschen zu einem Leib der Kirche, führt sie zu einem neuen Lebensstil und erweckt sie, die zuvor tugendlos waren, zu einem Leben, das auf den Himmel ausgerichtet ist, und das mit einer unermesslichen Kraft. Die in den Seelen der Menschen verborgene Lehre des Glaubens wird nicht stagnieren, bis sie alle jene versammelt hat, die die Weisheit in ihrer Vorsehung auserwählt hat. Obwohl drei Maße eine Vielzahl andeuten, sind sie dennoch zahlenmäßig begrenzt. Daher hat die Kraft der Predigt eine enorme Wirkung: Einmal gesäuert, wird sie zum Sauerteig für viele andere. Einige deuten die Mehlmänner und die drei Maße im Kontext von Juden, Samaritern und Hellenen."},{"author-name":"Theophan der Einsiedler","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8983a6e0f4c3aecaae3fc_Theophan%20the%20Recluse.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Das Reich Gottes ähnelt dem Senfkorn und dem Sauerteig. Das winzige Senfkorn entwickelt sich zu einem größeren Strauch; der Sauerteig durchdringt den gesamten Teig und sorgt für seine Gärung. Dies illustriert einerseits die Kirche, die anfangs nur aus den Aposteln und einigen weiteren Gläubigen bestand, dann jedoch wuchs und unzählige Menschen erreichte; andererseits verdeutlicht es das geistliche Leben, das sich in jedem Einzelnen entfaltet. Der Ausgangspunkt dafür ist der Wille und die Entschlossenheit, durch den gottgefälligen Glauben an den Herrn und Erlöser das Heil zu erlangen. Diese Entschlossenheit, so klein sie anfänglich auch sein mag, ist vergleichbar mit einem winzigen Punkt. Zu Beginn umfasst sie lediglich das Bewusstsein und die eigene Handlung; daraus entwickelt sich später die umfassende Aktivität des geistlichen Lebens. In sich selbst vermehrt sie sich an Bewegung und Kraft, wächst an Mut, doch hinsichtlich der Seele beginnt sie, diese in allen ihren Aspekten zu durchdringen – im Verstand, im Willen, im Gefühl – und erfüllt sie mit sich, macht sie lebendig im Geist und durchdringt die gesamte Beschaffenheit des Menschen, Körper, Seele und Geist, aus dem sie ihren Ursprung hat."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Das Reich der Himmel gleicht einem Brot, das eine Frau nimmt, es zerbricht und in drei Maß Mehl gibt, bis es vollständig durchzogen ist. Der Herr verwendet in diesem Gleichnis das, was in der Natur geschieht, um zu verdeutlichen, dass sein Wort ebenso unveränderlich ist wie die Naturgesetze. „Wie ein kleines Stück Sauerteig dem Mehl Kraft verleiht, so werdet ihr, Meine Apostel, die gesamte Welt verändern, auch wenn ihr nur wenige seid. Zögert nicht zu sagen: Was können wir zwölf tun angesichts der vielen? Gerade in diesem Umstand wird eure Stärke deutlicher zutage treten, damit ihr, die ihr in dieser Menge steckt, nicht zurückweicht. Wie der Sauerteig den Teig erst durchdringt, wenn er mit dem Mehl vermischt wird, so werdet auch ihr, wenn ihr mit euren Widersachern ein untrennbares Band und eine Einheit eingeht, sie besiegen. Und wie der Sauerteig nicht im Mehl verloren geht, sondern dem gesamten Gemisch schnell seine Eigenschaften verleiht, so wird es auch mit der Verkündigung geschehen. Fürchtet euch nicht, wenn ich von vielen Widerständen spreche; durch sie werdet ihr strahlen und alles überwinden“, so der heilige Johannes Chrysostomus.\\n\\nWelche Bedeutung hat die Frau in diesem Gleichnis? Wir können verstehen, dass hier die Güte des in Christus fleischgewordenen Gottes gemeint ist, der von oben den Sauerteig oder die Lehre des Evangeliums bringt und ihn in drei Maß Mehl gibt, was bedeutet, dass er sie der gesamten Menschheit zugänglich macht, die von den drei Söhnen Noahs abstammt. Dieser lebensspendende Sauerteig durchdringt die dreifache Zusammensetzung des Menschen und heiligt seinen Geist, seine Seele und seinen Leib, bis alles gereift ist und in Christus neu geworden ist. Die Wirkung der Lehre Christi auf die Seelen der Menschen wird nicht aufhören, bis die Gnade Gottes alle berührt hat, die berufen sind, wahre Söhne des Reiches Gottes zu sein. „Die Liebe\\", erklärt ein Ausleger, „die in unseren Seelen verborgen ist, muss bis zur Vollendung wachsen, damit sie die gesamte Seele in ihre echte Vollkommenheit verwandelt.“ Sauerteig entfaltet seine Wirkung nur im Teig aus unverdorbenem Mehl; ein teig aus abgestandenem und salzigem Mehl geht nicht auf, egal wie man ihn säuert. Und die Gnade Gottes wirkt nicht in der Seele des Nachlässigen, der den Lastern nachgibt. Der Mönch Isidore Pelusiot schreibt: „Mit dem Begriff Sauerteig ist die Menschwerdung unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus gemeint, sowie seine Vereinigung mit dem von der Jungfrau Maria angenommenen Leib, durch die alle Menschen zu neuem Leben verwandelt werden.“ Der heilige Athanasius von Alexandrien gibt einen tröstlichen Kommentar zu diesem Gleichnis Christi: „Ein Mensch, der auch nur einen winzigen Sauerteig der Tugend erworben hat, wird beim gerechten Richter nicht übersehen, selbst wenn er keine Gelegenheit hatte, ihn zu heilen, aber die Absicht dazu hegte, dennoch nicht in der Lage war, sie zu verwirklichen. Gott wird nach dem Tod eines solchen Menschen die Herzen seiner Nächsten bewegen, ihre Gedanken lenken und sie dazu anregen, ihm in Unterstützung und Beistand zu eilen. Wenn der Herr ihre Herzen berührt hat, werden sie die Versäumnisse des Verstorbenen ausgleichen.“"},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Die Gleichnisdarstellung ist analog zu der zuvor genannten. \\"So wie Sauerteig in einer großen Menge Mehl bewirkt, dass das Mehl die Kraft des Sauerteigs annimmt, so werdet ihr (Apostel) die gesamte Welt transformieren\\" (Chrysostomus). Dies gilt ebenso für die Seele eines jeden Mitglieds im Reich Christi: Die Kraft der Gnade erfasst, wenn auch unsichtbar, doch wirklich schrittweise alle Kräfte seines Geistes und heiligt sie. - \\"Die das Weib genommen hat\\" usw.: Diese Ausdrücke dienen der anschaulicheren Veranschaulichung. - \\"In drei Maßen\\": Nach Augustinus beziehen sich die drei Maße auf die drei wesentlichen Kräfte: Herz, Seele und Geist (vgl. Theophilus)."}]}
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