Erklärung für:

Matthäusevangelium

6

:

7

Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen werden erhört werden.

5-Sterne

Jahrhundert

Powered by

+ 120.000 in total

14

more explanations
& daily audio-books

only 4$* per month

App Store

Play Store

Hilf uns das
Deutsch-Orthodoxe
Kloster zu bauen.

Das Dreieinigkeits Kloster in Buchhagen braucht deine Unterstützung, um die Kirche fertigzustellen.

Spenden gesammelt:

47%

Jetzt spenden

Powered by

Audio storys

spoken by

– enjoy in Theosis App –

Start your
Bible-journey


with explanations
& daily audio-books
only 4$* per month

Powered by

{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Wenn der Ungläubige im Gebet viele Worte benutzt, sollte der Gläubige hingegen sparsam mit seinen Äußerungen sein; denn Gott achtet nicht auf die Anzahl der Worte, sondern auf die innere Haltung."},{"author-name":"Athanasius der Große","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c889457b66f7fc274d1066_Athanasius%20the%20Great.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Er bringt zum Ausdruck, dass er lange Gebete nicht schätzt, aber durchaus häufige Gebete. Denn er selbst fordert ununterbrochenes Beten."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Als Christus über das Almosen sprach, wollte Er lediglich die Gefahren der Eitelkeit ansprechen, ohne darüber hinaus spezifische Empfehlungen auszusprechen. So bemerkte Er beispielsweise nicht, dass Almosen aus ehrlicher Arbeit stammen sollten und nicht aus unrechtmäßigen Mitteln, was den Menschen jedoch allgemein bekannt war. Der Heiland hatte bereits zuvor auf das Bedürfnis nach Gerechtigkeit verwiesen, als Er die hungrigen Seelen tröstete. Wenn Er hingegen über das Gebet spricht, betont Er, dass unnötiges Geschwätz zu vermeiden sei. Dabei verspottet Er die Heuchler und ebenso die Heiden, um seine Zuhörer durch das Beispiel der Bescheidenen zur Einsicht zu bringen. Der Vergleich mit Menschen, die verworfen sind, wirkt besonders bedrängend und schmerzlich, weshalb der Heiland seine Hörer vor Prahlerei und übermäßigem Geschwätz im Gebet warnt. Eingehend bezieht sich dies auf fruchtlose Bitten, wie etwa nach Macht, Ruhm, dem Sieg über Feinde oder übermäßigen Reichtum – kurz gesagt, auf Dinge, die uns keinerlei Nutzen bringen. Zudem ermahnt der Heiland, nicht zu lange zu beten, was sich jedoch nicht auf die Zeit als solches bezieht, sondern auf die Anzahl und Länge der Worte. Wir sollen geduldig auf das warten, was wir erbitten, wie der Apostel betont (Röm. 12,12). Auch durch das Gleichnis von der Witwe, die den unbarmherzigen Richter durch unermüdliches Flehen überwinden konnte, und durch das Gleichnis von dem Freund, der nachts kam und den schlafenden Freund bat, wird deutlich, dass alle ohne Unterlass zu Ihm beten sollen. Er hat jedoch nicht den Anspruch erhoben, dass wir nur kurze Gebete sprechen sollen, sondern dass wir unsere Anliegen schlicht und offen vor Ihm niederlegen. Dabei wies Er darauf hin: \\"Sie glauben, dass sie mit ihren vielen Worten erhört werden.\\""},{"author-name":"Anonymer Kommentar (Opus Imperfectum)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":4,"exegesis-text":"Betrachten wir, zu wem die Heiden ihre Gebete richten, um die Gründe ihrer Anrufungen zu verstehen. Sie wenden sich an Dämonen, die, obwohl sie es hören, unfähig sind, darauf zu reagieren. Denn sie sind nicht in der Lage, Bösem zu wirken, wenn es nicht von Gott erlaubt wird. Ihre Anrufungen gelten verstorbenen Herrschern wie Jupiter, Merkur und anderen, deren Verfehlungen bekannter sind als ihre selbst. Sogar zu Lebzeiten waren diese Wesen nicht in der Lage, Hilfe zu leisten. Sie beten zu leblosen Idolen, die nicht hören und nicht antworten können. Daher ist es verständlich, dass sie verzweifelt rufen, denn es gibt niemanden, der auf sie hört. Aus diesem Grund spottete Elia, während die Priester Baals ihre Opfer verbrannten und laut zu ihren Göttern riefen: „Schreit, schreit mit lauter Stimme; vielleicht schlafen eure Götter“ (3. Könige 18,27). Auch der, der sein Gebet in ausufernden Worten vorträgt, scheint Gott Vorhaltungen zu machen, als ob er in einen Schlaf gefallen sei."},{"author-name":"Chromatius von Aquileia","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88a3df6d7a747a33b4f4a_Chromatius%20of%20Aquileia.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Die Heiden sind der Meinung, dass sie den Herrn durch ausladende Worte leichter um ihre Wünsche bitten können, doch dies entspricht nicht den Erwartungen des Herrn. Er möchte nicht, dass unser Reden von oberflächlichen Worten geprägt ist, sondern von tiefem Glauben und gerechtem Handeln. Der Herr kennt unsere Bedürfnisse am besten und wird alles wissen, worum wir bitten, noch bevor wir es aussprechen.\\n\\nDie Beispiele des Pharisäers und des Zöllners verdeutlichen den Unterschied zwischen prahlen und bescheidene Bitte. Die Worte des Pharisäers, der sich mit seiner Rede rühmt, werden nicht angenommen; hingegen erlangt der Zöllner, der demütig um Vergebung seiner Sünden bittet, diese eher als der selbstzufriedene Pharisäer. In diesem Zusammenhang wird die Schrift erfüllt: \\"Das Gebet des Demütigen ist durch die Wolken gegangen\\" (Sir 35,17), und gelangt zu Gott, der normalerweise das Gebet des Bittenden hört."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Übermäßiges Reden ist oft inhaltslos; dazu zählt beispielsweise das Bitten um irdische Dinge wie Macht, Reichtum oder Sieg. Auch viel Gerede kann unverständlich sein, ähnlich wie das Sprechen von Kindern. Sei daher kein eitler Redner. Statt lange Gebete zu sprechen, solltest du dich auf kurze Gebete konzentrieren und in diesen kurzen Anrufungen stetig verharren."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Das Übel der übermäßigen Rede wird als unnötiges Geschwätz bezeichnet, wenn man mit vielen Worten nach unangemessenen Angelegenheiten wie Reichtum, Ruhm und Macht fragt, die der Seele schaden und für die Erhaltung des Körpers nicht erforderlich sind. Die Heiden werden als Ungläubige betrachtet, da sie nicht nur um unangemessene Dinge bitten, sondern auch glauben, durch langanhaltendes Bitten überzeugen zu können. Diese Auffassung wird von ihm kritisiert, denn sie irren in ihrem Denken."},{"author-name":"Dimitri von Rostow","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88b083687b06aec81fcf3_Dimitri%20of%20Rostov.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":17,"exegesis-text":"In meiner Auseinandersetzung mit erfahrenen Theologen habe ich über das Gebet erfahren, das aus dem Herzen kommt und mit dem Verstand ausgeführt wird. Es erweist sich als wirksamer und bedeutungsvoller, wenn es in kurzen Abständen und häufig praktiziert wird. Ein längeres Gebet kann zwar ebenfalls von Wert sein, ist jedoch eher für die Geübten geeignet als für diejenigen, die gerade erst beginnen. Bei einem längeren Gebet hat der Geist eines unerfahrenen Menschen Schwierigkeiten, beständig vor Gott zu verweilen. Oft wird er, geschlagen von der Schwäche der Unbeständigkeit, von äußeren Einflüssen abgelenkt, wodurch die innere Hitze des Geistes schnell nachlässt. Solch ein Gebet verwandelt sich in eine Verwirrung des Geistes, geprägt von einem Wandern der Gedanken, was sowohl beim kirchlichen Gesang als auch bei langen Lesungen der Regelwerke geschehen kann. Hingegen ist ein kurzes, aber häufiges Gebet stabiler, da der Geist, der sich nur für einen kurzen Moment auf Gott konzentriert, dies mit mehr inniger Wärme tut. Deshalb ermahnt der Herr: „Wenn du betest, sprich nicht unnötig“, denn durch viele Worte wirst du nicht erhört werden. Der heilige Johannes von der Leiter weist darauf hin: „Versuche nicht, viel zu reden, damit dein Geist nicht durch die Suche nach Worten abgelenkt wird. Das Gebet des Zöllners allein hat Gott besänftigt, und das gleiche Wort des Glaubens hat den Verbrecher gerettet. Viel Gerede im Gebet zerstreut den Geist in Tagträumen, während wenige Worte helfen, den Geist zu sammeln.“ Nichtsdestotrotz könnte jemand fragen: „Warum fordert der Apostel in seinem Brief an die Thessalonicher: 'Betet ohne Unterlass' (1. Thess. 5,17)?\\""},{"author-name":"Ivanov A.V.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88db13197efab881aa332_Ivanov%20A.V..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Vermeide Überflüssigkeit in deinen Worten – sei nicht wortreich. Unter den Heiden war es gängig, nicht nur ausführlich zu beten (3 Sam 18,26), sondern auch bestimmte Formulierungen und sogar Silben zu wiederholen, in der Hoffnung, die Götter durch ihre Gebete dazu zu bewegen, ihre Wünsche zu erfüllen. Der Erlöser spricht hier jedoch nicht gegen längeres Gebet (er selbst betete stundenlang in der Nacht); vielmehr, wie der heilige Johannes Chrysostomus hervorhebt, wünscht er, dass unsere Gebete nicht leer sind, und er möchte nicht, dass wir uns auf die Länge unserer Gebete stützen, um das zu erreichen, was wir erbitten."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Im Gebet erwartet Gott nicht unsere Ausdrucksweise, sondern unser aufrichtiges Herz. Daher ermahnt uns der Herr: UND BETET, vermeidet es, unnötige und unangemessene Worte zu verwenden, und bittet Gott nicht um Dinge, die keine Substanz haben, so wie es die Heiden tun. Diese neigen dazu, in ihren ausufernden Gebeten viel unnützes Gerede zu verlieren, während sie die Namen ihrer Götzen aufzählen und ihre falschen Götter um verschiedene sündhafte und wertlose Vergnügungen angehen. Sie glauben irrtümlicherweise, ihre Götter seien mit anderen Dingen beschäftigt, weshalb es nötig sei, sie häufig zu beschwören: DENN SIE GLAUBEN, DASS IHRE VIELEN WORTE ZUM HÖREN FÜHREN. Johannes Chrysostomus erklärte, dass der Herr mit Geschwätzigkeit hier leere und sinnlose Anliegen meint, wie beispielsweise unsere Bitte um Macht, Ruhm und Reichtum, kurzum um alles, was uns tatsächlich nicht zum Segen gereicht."},{"author-name":"Gladkow B.I.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88bf0ceef8c96e09a6521_Gladkow%20B.I..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Christus warnte seine Jünger vor dem eitlen Gebet der heuchlerischen Pharisäer und ermahnte sie auch, das Gebetsverhalten der Heiden nicht zu imitieren: \\"Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht unnötig reden, wie es die Heiden tun; denn sie meinen, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen; seid nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn bittet\\" (Matthäus 6,7-8). Im Gebet sollen keine überflüssigen Worte geäußert werden. Aber was genau ist im Gebet überflüssig? Diese Frage beantwortet Jesus Christus in derselben Bergpredigt: \\"Seid nicht ängstlich und sprecht nicht: Was sollen wir essen, was sollen wir trinken, was sollen wir anziehen? Denn nach all dem trachten die Heiden, und euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all das nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles zugerechnet werden\\" (Matthäus 6,31-33). Die zentrale Bedeutung dieser Aussagen ist, dass das erstrebenswerte Ziel des Menschen das ewige Leben im Himmelreich ist. Der Weg dorthin führt durch das Erfüllen des göttlichen Willens und das Streben nach seiner Gerechtigkeit im irdischen Leben, im Reich Gottes. Daher sollte das Hauptaugenmerk des Menschen darauf gerichtet sein, durch die Erfüllung von Gottes Willen den Zugang zum Reich Gottes zu finden, um ein würdiges Mitglied davon zu werden und so die Pforte zum ewigen Leben zu öffnen. Darauf sollen Gedanken, Handlungen und Gebete ausgerichtet sein. Alles, was nicht damit in Verbindung steht — wie Nahrung, Kleidung und andere irdische Dinge — ist im Gebet überflüssig; nicht im Sinne der menschlichen Notwendigkeit, da man ohne diese Dinge nicht leben kann, sondern weil jemand, der in erster Linie nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit strebt, all dies von Gott erhalten wird, selbst wenn er nicht darum bittet, denn sein himmlischer Vater kennt seine Bedürfnisse. Dennoch ist es nicht verwerflich, für diese Bedürfnisse zu beten. Christus hat uns gelehrt, um unser tägliches Brot zu bitten, und damit anerkannt, dass es in Ordnung ist, um irdische Güter in dem Maße zu bitten, wie sie tatsächlich benötigt werden. Doch dieses Gebet soll das Streben nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit nicht in den Schatten stellen. Johannes Chrysostomus weist darauf hin, dass der Herr diejenigen, die beten, ermahnt, nicht um vergängliche Dinge zu bitten, die vergehen und nicht von Dauer sind: Weder um körperliche Schönheit, die vergänglich ist, noch um materiellen Reichtum, der wie Wasser fließt und oft verloren geht, noch um machtvolle Ehren, die mit vielen Sorgen einhergehen. Einige Menschen, die im tiefsten Wahn sind, verlangen vom Erhabenen nicht nur nach körperlicher Schönheit, Reichtum und Macht, sondern erheben sich auch gegen ihre Feinde und bitten um Strafen für diese, während sie gleichzeitig um Barmherzigkeit für sich selbst bitten. Um dem entgegenzuwirken, ruft der Herr dazu auf: \\"Sprecht nicht unnötig.\\" Indem Christus uns auffordert, im Gebet nicht unnötig viele Worte zu verwenden, wie es die Heiden tun, macht er deutlich, dass diese annehmen, durch ihre Wortfülle erhört zu werden. Augustinus hebt hervor, dass hier zwischen geschwätzigen Reden und einem ehrlichen, beständigen Gebet, das der Herr an anderer Stelle so nachdrücklich empfiehlt, unterschieden werden muss. Derjenige, der selbst Nächte im Gebet verbrachte und sagte: \\"Suchet und ihr werdet finden\\" (Mt 7,7), kann ein langes Gebet, sofern es authentisch ist, nicht tadeln. Er kann lediglich jene Gebete kritisieren, die sich zu einer Ansammlung von lauten und pompösen Worten entwickeln, anstelle von tiefem, aufrichtigem Empfinden und unartikulierten Seufzern."},{"author-name":"Philaret (Amphiteatrov)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896e9b7a2ebaf99e4620a_Philaret%20(Amphiteatrov).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Lasst uns über das Gebet sprechen, Brüder, das unser gütiger Heiland uns lehren möchte, als eine so heilige Handlung, die die gottesfürchtigen Kirchenväter mit Recht die Mutter aller christlichen Tugenden nennen. Ohne das Gebet ist es unmöglich, irgendein Geschenk vom Vater im Himmel zu empfangen oder eine echte gute Tat zu vollbringen. Ohne Gebet, das für das wahre christliche und gottgefällige Leben unerlässlich ist, werden lediglich böse und eitle Taten vollbracht. Durch das Gebet hingegen erlangen wir alles und gewinnen den barmherzigen Vater im Himmel, der stets bereit ist, seine Segnungen in die Herzen derjenigen zu gießen, die aufrichtig zu ihm beten. In unserem letzten Gespräch hörten wir, wie der Herr Jesus, der unser Heil zutiefst am Herzen liegt, uns vor dem scheinheiligen und fruchtlosen Gebet der Juden warnt. Er befiehlt uns, in unser Innerstes einzutauchen und die Tür zu allen weltlichen Gedanken und fleischlichen Wünschen zu schließen, damit wir zu unserem himmlischen Vater rufen, der die geheimen Dinge leitet. Er lehrt uns außerdem, beim Beten nicht zu viele Worte zu machen und warnt uns vor der eitlen Gewohnheit der Heiden, die glauben, durch viele Worte erhört zu werden. Mit der Vielrednerei, die unser Heiland hier kritisiert, ist nicht gemeint, dass wir lange oder häufig beten sollten, denn das Evangelium fordert uns auf, sowohl oft als auch ohne Unterlass zu beten (Lk 18,1; 1 Thess 5,17). Der wahre Lehrer des Gebetes verurteilt die Vielrednerei der Heiden, die den einzigen allmächtigen Schöpfer und allwissenden Versorger nicht erkennen und sich aus ihren Leidenschaften und Begierden falsche Götter geschaffen haben. Indem sie diese falsch anrufen, denken sie, sie könnten ihre Bedürfnisse mit vielen Worten darlegen und sie durch eloquente Reden oder lautes Geschrei zur Erhörung bringen. Ein Beispiel für solchen fruchtlosen Geschwafel finden wir in der Heiligen Schrift zu Zeiten des Propheten Elias, als die Priester des Baal an seinem Altar standen und ihn baten, Feuer vom Himmel zu senden. Sie riefen den ganzen Tag: „Höre uns, Baal, höre uns; aber es gab keine Stimme und keinen Gehorsam“ (3 Könige 18,26). Der Heiland warnt uns vor dieser Eitelkeit des vielen Redens, die den Gläubigen am einzigen wahren Gott nicht eigen ist. Dieser kennt unsere tiefsten Bedürfnisse und wünscht, dass unsere Seelen vor allem in der Zeit des Gebets nicht von äußeren Gedanken und den vergänglichen Wünschen dieser Welt abgelenkt werden, die oft unnütz und manchmal schädlich sind. Wir sollten vielmehr mit dem Herzen statt mit dem Mund beten. Unser himmlischer Vater erkennt unsere wahren Bedürfnisse bereits, bevor wir sie äußern. Doch warum sollten wir dann beten, mögen manche fragen? Wir beten nicht, um Gott auf unsere Bedürfnisse aufmerksam zu machen, die ihm bereits bekannt sind, sondern um ihm unser Herz zu öffnen. Solange wir uns nicht im echten Gebet an Gott wenden, bleibt unser Herz für die Begierden der Welt und die verderblichen Einflüsterungen des Feindes offen, während es das rettende Wirken der Gnade des Heiligen Geistes in uns verschließt. So wie wir, wenn wir unsere Augen nicht der Sonne zuwenden, selbst im hellsten Licht der Sonne in Dunkelheit bleiben, so bleibt auch unsere Seele, solange wir unser Herz im Gebet nicht Gott zuwenden, in der tiefen Dunkelheit der Unkenntnis über uns selbst und Gott. Das wahre geistige Licht Gottes leuchtet immer. Wir haben weder dieses lebensspendende Licht noch die Kraft, wahrhaft gute Taten zu vollbringen. Diese kommen von Gott, der Quelle des Lebens und des Lichts, und nur von ihm, dem Vater der Lichter, stammt jede gute und vollkommene Gabe (Jakobus 1,17). Diese Gaben erhalten wir, wenn wir aufrichtig danach verlangen und ihn darum bitten, indem wir unser Herz im Gebet zu ihm richten. Deshalb sagt Jesus Christus: „Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7, 8)."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Sprich nicht unnötig wie die Heiden. Heiden sind all jene Völker, die keine wahre Glaubensüberzeugung besitzen und stattdessen falsche Götter verehren. Sie sind Götzendiener, die in ihren Gebeten oft viel reden und leere Worte verwenden, in der Überzeugung, dass sie durch dieses übermäßige Geschwätz von ihren Göttern das erhalten, was sie sich wünschen. Hierbei wird „Geschwätzigkeit“ als leeres Gerede verstanden, das auf unangebrachte Bitten abzielt, wie nach Macht, Ruhm, Siegen über Feinde oder übermäßigen Reichtum – kurz, allem, was uns keinen geistlichen Nutzen bringt (vgl. Chrysostomus; siehe auch Theophylakt). Der Herr untersagt hier offensichtlich nicht lange Gebete und Bitten, sondern fordert, dass diese nicht leer und seelenlos sind, sondern aufrichtig und aus vollem Herzen kommen."},{"author-name":"Kochomski S.W.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Ihr jedoch, die ihr betet, sollt nicht wie die Heiden verfahren. Vermeidet leere Wortwiederholungen. Das Wiederholen von Phrasen bedeutet, etwas immer wieder zu sagen – abgeleitet von dem Namen Battos, der, wie einige glauben, einem vielsprachigen Dichter gehörte, der lange Hymnen mit sich wiederholenden Texten verfasste. Bei den Heiden fanden sich in den Gebeten viele Worte, die in der Annahme geäußert wurden, das Gebet wäre eine Art Beschwörung, die durch häufige Wiederholung die Gottheit dazu bringen könnte, die erbetenen Gaben zu gewähren. Vgl. 1. Samuel 18,26-27."}]}

Unterstütze dieses Projekt und erhalte vollen Zugang für ca. 4€/Monat*

Kommentartexte können derzeit am PC nicht gescrollt oder geklickt werden. Bitte nutze dein Handy. Wir arbeiten an einer Lösung.