Erklärung für:

Matthäusevangelium

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Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Straßen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.

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{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Ein Scheinheiliger ist jemand, der beim Geben von Almosen lautstark auf sich aufmerksam macht. Ein Scheinheiliger ist auch die Person, die beim Fasten ein trauriges Gesicht zeigt, um durch sein äußeres Erscheinungsbild den Hunger in seinem Bauch zur Schau zu stellen. Ebenso ist ein Scheinheiliger derjenige, der an öffentlichen Plätzen und Straßenecken betet, um von den Menschen wahrgenommen zu werden. Daraus ergibt sich die Auffassung, dass Scheinheilige Taten nur aus Motiven der Selbstverherrlichung oder zur Erlangung menschlicher Anerkennung vollziehen. Es erscheint mir so, dass jemand, der zu seinem Bruder sagt: \\"Lass mich den Splitter aus deinem Auge entfernen\\", dies aus persönlichem Stolz tut, um selbst als gerecht wahrgenommen zu werden. Darum wird ihm vom Herrn gesagt: \\"Scheinheiliger, zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge.\\" In Gottes Augen wird demnach nicht die Tugend selbst belohnt, sondern die Motivation zur Tugend. Wenn du zudem nur ein wenig vom richtigen Weg abgewichen bist, spielt es keine Rolle, ob du nach rechts oder nach links gehst, wenn du den wahren Weg verloren hast."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Der Heiland spricht nicht, weil die Heuchler Trompeten verwendet haben, sondern um ihre große Torheit zu offenbaren, indem er sie durch dieses Gleichnis verspottet und verurteilt. Zu Recht bezeichnet er sie als Heuchler. Ihre Gaben wirkten nur nach außen like Almosen, während ihr Inneres voller Grausamkeit und Unmenschlichkeit war. Sie handelten nicht aus Mitleid für ihren Nächsten, sondern strebten nach Ruhm. Es ist eine tiefgreifende Grausamkeit, wenn man eigene Ehre sucht, anstatt das Leid eines anderen zu lindern, während dieser vor Hunger leidet. Der Heiland verlangt nicht lediglich, dass wir Almosen geben, sondern dass wir diese mit der notwendigen inneren Haltung geben."},{"author-name":"Anonymer Kommentar (Opus Imperfectum)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":4,"exegesis-text":"Diese Trompete steht für all jene Handlungen oder Worte, die Selbstgefälligkeit offenbaren. Bedenke: Wenn jemand Almosen gibt, während er bemerkt, dass andere zuschauen, und sich zurückhält, wenn er allein ist, so stellt das eine Trompete dar, da er damit seine Eigenlob preisgibt. Ebenso ist derjenige, der lediglich Almosen gibt, wenn er darum gebeten wird, während er in Abwesenheit von Bitten nichts gibt, ebenfalls ein Beispiel für diese Trompete – eine solch negative Gewohnheit offenbart sich hier. Derjenige, der einem angesehenen Menschen gibt, von dem er Vorteile erwartet, während er einem bedürftigen und ahnungslosen Armen nichts zuteilwerden lässt, wirkt ebenfalls wie eine Trompete – selbst wenn dies an einem abgelegenen Ort geschieht, ist die Absicht, sich in einem guten Licht darzustellen, unverkennbar. Erstens, um zu zeigen, dass er gegeben hat, und zweitens, um vorzugeben, dass er dies im Verborgenen tut. Doch gerade diese vermeintliche Heimlichkeit ist das laute Posaunen seiner Almosen. Es sind nicht so sehr der Ort und die Handlung selbst, die geheim gehalten werden sollten, sondern vielmehr die dahinterliegende Absicht."},{"author-name":"Augustinus von Hippo","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88950a5c988a4fc06c7ae_Augustine%20of%20Hippo.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Ein Heuchler ist jemand, der sowohl in der Gemeinde als auch im täglichen Leben den Anschein erweckt, mehr zu sein, als er tatsächlich ist. Er stellt das Gute in den Vordergrund, ohne von wahrer Rechtschaffenheit durchdrungen zu sein, weil er annimmt, sein ganzer Gewinn liege im menschlichen Ansehen, welches auch Heuchler erlangen können, indem sie die täuschen, die sie gut erscheinen lassen und durch die sie Ehre empfangen. Doch solche Personen empfangen keinen Lohn von dem gütigen, allsehenden Gott, sondern nur das Gericht des Betrugs. Wie es geschrieben steht, haben sie bereits von den Menschen ihren Lohn empfangen (vgl. Matthäus 6,5). Über sie wird mit vollem Recht gesagt werden: „Weicht von mir, ihr Übeltäter! Denn ihr habt meinen Namen bezeugt, aber meine Werke nicht vollbracht“ (vgl. Matthäus 7,21-23). Deshalb haben auch diejenigen, die nur Almosen geben, um von den Menschen geehrt zu werden, ihren Lohn bereits empfangen. Wenn sie nicht vor den Menschen verherrlicht werden, handeln sie dennoch so, dass sie sich selbst in den Mittelpunkt stellen, wie bereits erwähnt. Denn der, der das Gute tut, sollte nicht nach dem Lob der Menschen streben; vielmehr sollte das Lob demjenigen zuteilwerden, der das Gute tut, damit diejenigen, die sein Lob nachahmen, dadurch erfolgreich werden; nicht, damit der Gelobte sich ihrer würdig erachtet."},{"author-name":"Chromatius von Aquileia","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88a3df6d7a747a33b4f4a_Chromatius%20of%20Aquileia.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Der Herr bildet uns in allen Aspekten durch die himmlische Lehre zur Vollkommenheit des Glaubens. Er hat deutlich gemacht, dass gute Taten nicht aus menschlichem Antrieb, sondern aus Liebe zu Gott vollbracht werden sollten. Daher fordert er uns auf, beim Geben von Almosen nicht mit Posaunen zu verkünden, was bedeutet, unsere Werke nicht öffentlich zur Schau zu stellen. Es entspricht nicht dem gottesfürchtigen Wesen, göttliche Taten zu vollziehen, um die Anerkennung von Menschen zu erlangen. Viele geben großzügig für die Bedürftigen, um damit menschliches Lob und weltlichen Ruhm zu erlangen. Der Herr weist darauf hin, dass sie bereits ihren Lohn in dieser Welt empfangen haben, denn während sie nach irdischem Ruhm streben, verpassen sie die Belohnung für die ewigen Verheißungen."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Wenn ihr Almosen gebt, sollt ihr nicht wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen mit großem Getöse darauf aufmerksam machen, damit die Menschen euch bewundern. Diese Heuchler verfügen zwar nicht über Trompeten, jedoch zieht der Herr hier eine Parallelität zu ihren wahren Absichten, denn sie strebten danach, dass ihre guten Taten mit Klang und Ruhm verbunden werden. Heuchler sind diejenigen, die einen Schein wahren, der nicht dem inneren Wesen entspricht. Obwohl sie äußerlich barmherzig erscheinen, verbirgt sich hinter diesem Anschein eine andere Realität. Ihre Belohnung haben sie bereits empfangen; denn ihr Lob kommt von den Menschen, und das ist alles, was sie erhalten haben."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Vermeidet es, euch beim Geben von Almosen durch öffentliche Zur Schaustellung entmutigen zu lassen. Ihr sollt nicht mit einer Trompete annonciert werden, was bedeutet, dass ihr nicht damit laut werben sollt, damit es die Menschen hören. Es wird berichtet, dass Heuchler in früherer Zeit die Bedürftigen um Hilfe mit dem Klang einer Trompete baten. Ein Heuchler ist jemand, der aus dem Verlangen, anderen zu gefallen, eine falsche Erscheinung annimmt. Die Fassade solcher Personen ist das Geben von Almosen, während ihr wahres Wesen in der Geizigkeit verborgen bleibt. Sie empfangen, also besitzen sie."},{"author-name":"Philaret (Amphiteatrov)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896e9b7a2ebaf99e4620a_Philaret%20(Amphiteatrov).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Es ist ein Zeichen der Heuchler, dass sie, obwohl sie in ihrem Inneren nicht tugendhaft sind, den Anschein der Tugend erwecken, um die Menschen durch den Ruhm zu erfreuen, der ihnen zusteht. Heuchlerische Geber von Almosen sind diejenigen, die, obwohl ihr Herz nicht barmherzig ist, nach außen hin barmherzig erscheinen möchten. Daher spenden sie Almosen nicht aus echtem Mitleid mit ihren Nächsten oder aus dem Bestreben, den Willen des Herrn zu erfüllen, sondern um von den Menschen geehrt zu werden. Um diesen eitlen Ruhm zu erlangen, lassen sie ihre Großzügigkeit oftmals lautstark ertönen, als würde eine Trompete erklingen, und wählen Orte, an denen sich viele Zuschauer versammeln. Der Heiland kritisiert diese respektlose Gewohnheit der Heuchler und äußert sein gerechtes Urteil über sie, indem er sagt: \\"Amen, ich sage euch, sie werden ihren Lohn erhalten; sie suchen nur den Ruhm der Menschen, indem sie Almosen geben, und sie erhalten ihn.\\" Indem sie die Grausamkeit und Verderbtheit ihres Herzens hinter dem Schein der Nächstenliebe vor den Augen der Menschen verbergen, glauben sie, sich auch vor den allsehenden Augen des Herrn verstecken zu können, wodurch sie ihn noch mehr beleidigen. So verwandelt die Leidenschaft des Eitlen das heiligste Werk des Almosengebens in ein Instrument der Heuchelei. Um die Gläubigen zu warnen, erläutert der Heiland das Merkmal der wahren Nächstenliebe weiter: \\"Euch aber, sagt er, die ihr Almosen gebt, lasst eure Hand nicht wissen, was die andere tut\\" (Mt 6,3)."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Du sollst nicht mit lautem Getöse auf dein eigenes Geben aufmerksam machen. Zu diesem Ausdruck gibt es verschiedene Erklärungen. Einige verstehen ihn im übertragenen Sinne und deuten ihn so: Du sollst keine Geräusche erzeugen, um das Interesse anderer auf dich zu lenken (Chrysostomus, Theophylakt, Euthymius Zigabenus). Andere wiederum nehmen die Worte wörtlich und glauben, dass die Pharisäer, wenn sie Almosen gaben, tatsächlich Bettler mit einer Trompete herbeiriefen, um die Massen auf sich zu ziehen. Einige beziehen den Ausdruck auf die gewohnte Praxis östlicher Bettler, die einen Trompetenstoß ausstoßen, bevor sie um Gaben bitten; entsprechend übersetzen sie: Lass die Trompete nicht vor dir erklingen. Wiederum andere sehen darin einen Hinweis auf das Geräusch der Münzen, die in die Opferkapsel der Kirche fallen (vgl. Mk 12,41). Unabhängig von der Auffassung bleibt der allgemeine Sinn, dass man beim Geben von Almosen nicht selbstgefällig sein und nach dem Lob der Menschen streben soll. Heuchler. Dieses Wort entstammt den Schauspielern, die bekannte Rollen spielen, ohne ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu zeigen, sondern die des Charakters, den sie darstellen. Es beschreibt hier, wie auch an anderen Stellen im Neuen Testament, jene Personen, die in religiösen und moralischen Belangen nicht wahrhaftig sind, sondern sich in einem besseren Licht darstellen; die religiös und fromm erscheinen, obwohl dies nicht ihrem wahren Wesen entspricht. Dies war größtenteils das Wesen der Frömmigkeit der Pharisäer, weshalb der Herr sie oft Heuchler nannte. In den Synagogen. Eine Synagoge diente als Ort für die göttliche Anbetung der Juden (vgl. Anmerkung zu Matthäus 4,23). Dort war es Brauch, an den Sabbaten Almosen für die Bedürftigen zu sammeln. Sie haben bereits ihren Lohn empfangen. Sie haben ihr Ziel erreicht, denn sie erlangen die Anerkennung der Menschen, und das war alles, was sie begehrten; einen anderen Lohn von Gott können sie weder erwarten noch erhalten, noch haben sie ihn sich verdient."},{"author-name":"Michail (Gribanowski)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89544b6742cb4acf9d64e_Michail%20(Gribanowski).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Achtet darauf, dass ihr eure Gaben nicht vor den Menschen gebt, um von ihnen gesehen zu werden; denn sonst werdet ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel empfangen. Wenn ihr also Gaben gebt, sollt ihr nicht mit Posaunen vorangehen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, um von den Menschen geehrt zu werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn bereits empfangen. Wenn ihr jedoch Gaben gebt, so soll eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte tut, damit eure Gabe im Verborgenen bleibt; und euer Vater, der das Verborgene sieht, wird es euch offen vergelten. Matthäus 6,1-4 \\n\\nIn diesen Worten des Evangeliums betont der Herr die alleinige religiöse Bedeutung des Gebens. Es richtet sich allein an Gott und soll nur vor ihm als ein Opfer zu seiner Ehre dargebracht werden. Oft gehen wir jedoch davon aus, dass Nächstenliebe etwas Menschliches ist, das lediglich einen inneren Bezug zu einem Individuum oder zur Gesellschaft hat. Wenn wir Gaben geben, betrachten wir dies oft als einen Akt des Wohlwollens gegenüber dem Menschen und als persönlichen Nutzen. Auch wenn wir für öffentliche Zwecke spenden, glauben wir, der Gesellschaft etwas Gutes zu tun, und der Gedanke an Gott tritt oft in den Hintergrund. Daher ist es selbstverständlich, dass wir darauf achten, wie unsere guten Taten von jenen wahrgenommen werden, für die wir sie tun. Wir geben einem Bedürftigen Geld und erwarten Dankbarkeit; wir spenden der Gesellschaft und sind auf deren Anerkennung bedacht. Wenn man über unsere Großzügigkeit spricht oder ein Artikel darüber in der Zeitung erscheint, erwarten wir das als eine natürliche Folge unserer Handlungen, wenn wir nur für Menschen handeln.\\n\\nDoch dies entspricht nicht dem Willen Gottes. Gott und ich sind die beiden, die beim Geben im Mittelpunkt stehen sollten. Wenn ich eine Gabe mache, ist es, als ob ich Gott ein Opfer bringe. Der Mensch, dem ich gebe, ist nur ein lebendiger Altar. Ich sollte dankbar sein, dass ich die Möglichkeit habe, meine Liebe zu Gott durch ein akzeptables Opfer zu zeigen. Ob er meine Gabe würdigt oder nicht, ist mir genauso egal wie die Beschaffenheit des Materials, aus dem der Altar besteht. Wichtig ist allein, dass mein Opfer Gott angenehm ist und angenommen wird. Je reiner meine Motivation ist — das heißt, je weniger ich von äußeren Beweggründen oder dem Streben nach Ruhm und menschlicher Dankbarkeit beeinflusst bin —, desto eher wird es Gott gefallen. \\n\\nIn der Heiligen Schrift finden sich Bilder von den Opfern Kains und Abels. Der Rauch von Kains Opfer steigt auf und breitet sich über die Erde aus, während der Rauch von Abels Opfer direkt zum Himmel zieht. Das könnte ein Zeichen dafür gewesen sein, dass Gott das Opfer des einen ablehnte und das des anderen annahm. In der alten Tradition gab es Mittel, um zu erkennen, ob ein Opfer von Gott angenommen wurde oder nicht. Das Gleiche gilt für unsere guten Taten. Es ist bedauerlich, wenn die Nachrichten über sie sich auf der Erde ausbreiten und durch die Zeitungen in die Welt getragen werden. Positiv ist, wenn sie, ähnlich wie Abels Opfer, in der stillen Tiefe unseres Herzens direkt zu Gott aufsteigen. Wenn wir Almosen und alle Nächstenliebe so betrachten, wird es offensichtlich, dass wir diese nicht laut verkünden, sondern vielmehr anstreben, sie geheim zu halten, so wie wir auch unsere innigsten Gebete im Verborgenen halten und die Blicke der Menschen meiden wollen, wenn wir allein vor Gott stehen.\\n\\nEs ist klar, dass unsere linke Hand nicht wissen soll, was die rechte getan hat, was bedeutet, dass wir nicht selbstgefällig an unseren Taten haften bleiben und ihnen eine äußere Bedeutung beimessen sollten. Was auch immer wir getan haben, wir haben es allein für Gott getan und ihn in diesem Moment gepriesen. Die Bedeutung der Gaben liegt allein vor Gott und entspricht nur dem Maß an Glauben und Liebe, die wir ihm entgegenbringen. Ob ein Stück Weihrauch oder eine Kerze in der Kirche verbrannt wird, spielt für Gott keine Rolle; der Glaube und die Liebe sind vor ihm das Wertvollste. \\n\\nWer seine guten Taten lediglich als menschlichen, persönlichen oder öffentlichen Akt betrachtet und dafür Anerkennung sucht, sollte wissen, dass er menschliches Werk schafft und nicht das Werk Gottes. Die Früchte solcher Taten werden in der Ewigkeit vergehen und mit all dem weltlichen Lärm entschwinden, da sie Gott nicht erreichen und nichts mit der Erfüllung des Gebots Christi zu tun haben. Berichte über karitative Taten oder Gebete sind in Gottes Augen bedeutungslos, wenn sie nicht aus einem inneren, persönlichen Grund geschehen. Gute Taten sollten eine Form unseres Gebets sein und Ausdruck unserer Dankbarkeit und Verherrlichung Gottes darstellen."},{"author-name":"Ivanov A.V.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88db13197efab881aa332_Ivanov%20A.V..png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Wenn du Almosen gibst, solltest du nicht mit einer Trompete davor auf dich aufmerksam machen. In der Zeit der wichtigen Feste und Feierlichkeiten sah das Gesetz vor, dass der Beginn dieser Feste sowie die Gottesdienste und heiligen Handlungen durch das Blasen von Trompeten angekündigt werden sollten (Num. 10: 1, 10 = Joel 2: 1, 15). Die Pharisäer zur Zeit Jesu haben wahrscheinlich nicht nur das Trompetenblasen vor dem Gottesdienst, sondern auch bei anderen gottesdienstlichen Handlungen, wie dem Geben von Almosen, praktiziert. Dies geschah oft in der Annahme, es diene einem edlen Zweck, um die Bedürftigen zu erreichen und viele Almosen zu verteilen; in Wirklichkeit jedoch damit die Gebenden Ruhm und Anerkennung für ihre Wohltaten erlangen konnten. Das Verbot, beim Geben von Almosen in eigener Sache laut zu werden, bedeutete demnach, dass man seine Wohltaten nicht zur Schau stellen und loben sollte."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Um eine tiefere Abneigung gegen die Eitelkeit des menschlichen Ruhms zu fördern, richtet der Heiland seinen Blick auf die Heuchler, wie er zuvor, als er von der Feindesliebe sprach, auf die Zöllner und Heiden verwies: Wenn du beabsichtigst, Almosen zu geben, tue dies nicht öffentlich, sondern lass es verborgen, damit nicht alle sehen, was du tust, und dafür angepriesen werden (trompeten); wähle nicht solche Orte aus, wo deine Gaben zur Schau gestellt werden könnten. Vermeide Mittel und Wege, die deine Wohltätigkeit für alle offensichtlich machen; handle nicht wie die Heuchler (vor allem die Pharisäer), die in den Synagogen und auf den Straßen in aller Sicht Almosen geben; überall ist es möglich, Almosen zu spenden, selbst auf belebten Straßen, jedoch nicht mit der Absicht, die sie hegen – dass das Volk sie anerkennt. Das Los solcher Heuchler, die vermeintlich barmherzig sind, ist nicht beneidenswert: Wahrlich, ich sage euch, sie empfangen bereits ihren Lohn, den sie hier und jetzt suchen: Sie genießen den Lob des Menschen und deren Verehrung; weiteren Lohn von Gott werden sie nicht erhalten, denn sie haben es nicht verdient. Gott belohnt nur das wahre, reine Gute, und das besitzen sie nicht. Ihr habt Gutes getan – das ist lobenswert; sie haben es getan. Doch wenn ihr euch für dieses Gute rühmt, so verschwindet es; es zeigt sich, dass es nicht aus eurem Herzen kam: dort ist Eitelkeit, und alles, was aus der Eitelkeit hervorgeht, ist kein reines Gut; auch die Menschen erkennen es nicht als Gut an, denn während sie euch mit den Augen loben, verurteilen sie gleichzeitig eure Eitelkeit und Heuchelei. „Der Herr nannte solche Heuchler wohl zurecht“, merkt der heilige Johannes Chrysostomus an, „denn ihr Almosen hatte nur den Anschein, wohltätig zu sein, während ihr Herz voller Grausamkeit und Unmenschlichkeit war. Es ist extrem grausam, nach Ehre und Lob für sich selbst zu streben und nicht das Elend eines anderen zu lindern, der vor Hunger zugrunde geht.“ Wie sollte man also Almosen geben?"},{"author-name":"Theophan der Einsiedler","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8983a6e0f4c3aecaae3fc_Theophan%20the%20Recluse.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"„Du sollst nicht mit der Posaune vor dir selbst blasen“, hat der Herr befohlen, und dennoch tut es fast jeder, oder besser gesagt, fast jeder lässt die Posaune ertönen. Jemand gelangt ins Herz, steckt seinen Mund hinein und bläst in die Posaune, und der Mensch vernimmt es und bewundert es. Könnte uns nicht der Gedanke beruhigen, dass der Klang dieser Posaune, selbst wenn er von uns stammt, von einer höheren Macht erzeugt wird? Doch dieser Gedanke kommt uns nicht in den Sinn; im Gegenteil, der Lobpreis erscheint uns so gerechtfertigt, dass es uns unrecht scheint, ihm zu widersprechen. Bei genauer Überlegung wird deutlich, dass wir nicht des Lobes würdig sind, wenn wir die Posaune vor uns blasen. Genau das Erklingen der Posaune offenbart unsere Armut und Unwürdigkeit.\\n\\nWenn ihr den Klang dieser verführerischen Stimme vernehmt, zieht euch ein wenig von euch selbst zurück und beginnt, euch ehrlicherweise zu prüfen. Jemand lobt euch für dies oder jenes, oder meint, dass dies oder jenes von euch gut gemacht wurde. Überlegt, warum euch dies in den Sinn kommt und eure Aufmerksamkeit beansprucht? Denn ich sage euch, dies geschieht nur, weil Gutes in euch ist. Hättet ihr viele gute Taten, würden diese in der Vielzahl untergehen und nicht auffallen. Wie der Reiche, der viele Münzen besitzt und nicht achtet, wenn ihm einige zehn oder sogar hunderte gegeben werden, oder wie der Mann mit vielen Kleidern, der eine Minute nicht auf die genähten Stücke schaut, weil er so viele hat, dass das Neue ihm keine besondere Bedeutung mehr zukommt, so wird auch derjenige, der reich an guten Taten ist, nicht seine Aufmerksamkeit auf eine einzelne von ihnen richten.\\n\\nJede gute Tat, die er vollbringt, verschwindet für ihn wie ein Tropfen im Ozean angesichts der Fülle seiner Taten. Wenn also jemand seine eine gute Tat bewundert, geschieht dies nur, weil sie in der Erinnerung bleibt. Eine gute Tat, selbst wenn sie unvollkommen ist, zieht immer den Blick an, doch wären es viele, würden sich die Blicke zerstreuen, da sie nicht wüssten, welche sie betrachten sollen. Betrachte dich selbst von dieser Perspektive, wenn du die Posaune in dir hörst, und erkenne, dass deine Aufmerksamkeit auf diesem Punkt nicht Selbstverherrlichung ist, sondern ein Hinweis auf deinen Mangel an Tugenden. Es ist wahr, dass in der Summe deiner Werke nichts anderes zu sehen ist als diese eine Sache. Und wenn das der Fall ist, ist dein Zustand bedauernswert.\\n\\nEs sollte nicht nur eine einzelne gute Tat von dir existieren, vielmehr sollte dein ganzes Leben eine ununterbrochene Kette von guten Taten sein. Schwenke nicht zu der Schmeichelei des Gedankens der Selbstverherrlichung, sondern erkenne die Macht dieses Gedankens und überzeuge dich schnell davon, dass du arm an dem Guten bist, das Gott wohlgefällt, wenn du dich in dieser oder jener lobenswerten Tat sonnst. Erhebe dich nicht in eine hohe Meinung von dir selbst, sondern neige dich zur Demut und fühle die Reue. Sobald du dies tust, wird die Posaune verstummen."}]}

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