Erklärung für:

Matthäusevangelium

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noch sollst du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst nicht, ein Haar weiß oder schwarz zu machen.

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{"arr":[{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Die Juden sind dafür bekannt, dass sie oft bei den Elementen dieser Welt schwören, was durch zahlreiche prophetische Weissagungen angeprangert wird. Wer schwört, beweist seine Zuneigung oder Ehre gegenüber dem, dessen Namen er anruft. Im Gesetz ist festgelegt, dass wir nur im Namen des Herrn, unseres Gottes, schwören sollen. Die Juden jedoch, die bei Engeln, der Stadt Jerusalem, dem Tempel und den Elementen der Welt schwören, verehren Geschöpfe und irdische Dinge mit einer Ehrfurcht, die allein Gott zusteht. Es ist zu beachten, dass der Heiland nicht verbietet, bei Gottes Namen zu schwören; vielmehr untersagt er Schwüre bei Himmel und Erde, bei Jerusalem und bei seinem eigenen Haupt. Selbst das ist ein Zugeständnis des Gesetzes an sie, als ob sie Kinder wären, die, wie sie Gott Opfer darbringen, nicht vor Götzen opfern sollen. So dürfen sie im Namen Gottes schwören, nicht weil es erforderlich ist, sondern weil es besser ist, dies im Namen Gottes zu tun als im Namen von Dämonen. Die Wahrheit des Evangeliums hingegen gestattet kein Schwören, da an die Stelle des Schwörens jedes ungesegnete Wort tritt."},{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Christus verbietet auch hier das Schwören bei deinem Haupt, nicht aus Ehrfurcht vor dem Menschen, denn so würde der Mensch selbst Anbetung verdienen. Indem er Gott Ehre gibt, macht er deutlich, dass du keine Autorität über dein eigenes Leben hast, und deshalb auch nicht berechtigt bist, beim Haupt zu schwören. Wenn kein Mensch bereit ist, seinen Sohn einem anderen zu überlassen, umso weniger wird Gott seine Schöpfung dir anvertrauen. Obwohl das Haupt dir zusteht, gehört es letztlich einem anderen, und daher fehlt dir die Autorität, etwas dafür zu tun. Christus hat nicht gesagt, dass du die Menge der Haare nicht beeinflussen kannst, sondern dass du nicht einmal deren Beschaffenheit ändern kannst. Doch was ist, wenn jemand einen Eid fordert und diesen gar einfordert? Die Ehrfurcht vor Gott sollte alle Zwänge überwinden. Wenn du solche Ausreden anführst, bist du nicht in der Lage, ein Gebot zu halten. Du könntest von deiner Frau sagen: \\"Was geschieht, wenn sie gewalttätig und verschwenderisch ist?\\" Oder vom rechten Auge: \\"Was geschieht, wenn ich es liebe und es verlockend finde?\\" Du könntest auch von dem lüsternen Blick sagen: \\"Darf ich es nicht betrachten?\\" Und hinsichtlich deines Zornes gegenüber einem Bruder: \\"Was geschieht, wenn ich impulsiv bin und meine Zunge nicht bezähmen kann?\\" So wird es dir wenig Mühe kosten, gegen all diese Gebote zu verstoßen. Bei den menschlichen Gesetzen hingegen würdest du es niemals wagen, mit solchen Vorwänden zu argumentieren und zu fragen: \\"Was wäre, wenn dies oder jenes?\\" Unabhängig von deinem Willen bist du verpflichtet, das Gebot zu befolgen. In Bezug auf das erwähnte Gebot ist es vielleicht sogar nicht notwendig, jemals einen Eid abzulegen. Wer die Lehre der erwähnten Seligpreisungen ernstnimmt und sich so ausrichtet, wie es Christus gelehrt hat, wird von allen als ehrbar und respektabel angesehen und benötigt keinen Schwur."},{"author-name":"Chromatius von Aquileia","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88a3df6d7a747a33b4f4a_Chromatius%20of%20Aquileia.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"In den Worten des Herrn, die uns anweisen, auf nichts zu schwören, beinhaltet eine tiefere Bedeutung. Zunächst fordert er uns auf, sowohl den Gebrauch von Eiden als auch die Gewohnheit menschlichen Irrtums abzulehnen, damit keiner von uns die Schöpfung Gottes über den Schöpfer selbst stellt oder glaubt, bei den Dingen dieser Welt straffrei schwören zu können; denn es steht geschrieben: \\"Und schwöre nicht treulos bei deinem Nächsten\\" (Psalm 23,4). Damit verurteilt er die Untreue der Juden sowie die gesamte Menschheit, die, indem sie sich von ihrem Schöpfer abwendet, dem Geschöpf göttliche Ehre zollt, wie es der Apostel formuliert: \\"Und sie beteten an und dienten dem Geschöpf statt dem Schöpfer\\" (Röm 1,25). Man kann auch sagen: Wer beim Himmel und der Erde schwört, schwört gleichzeitig bei dem, der Himmel und Erde geschaffen hat. Der Herr betont an anderer Stelle, dass jemand, der beim Altar schwört, bei ihm und allem, was darauf ist, schwört; und wer beim Tempel schwört, schwört bei ihm und dem, der darin wohnt (Mt 23,20-21). Er erklärt: \\"Du sollst nicht bei Jerusalem schwören, denn es ist die Stadt des großen Königs\\", was das Bild des leiblichen Christus beschreibt, der die geistliche und himmlische Kirche darstellt. \\"Du sollst nicht bei deinem Haupt schwören, denn laut dem Apostel ist Christus das Haupt jedes Menschen\\" (1 Kor 11,3). Wer also bei all diesen Dingen schwört, schwört letztlich bei dem Schöpfer all dieser Dinge."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Gott schwört allein bei sich selbst, ohne in Abhängigkeit von anderen zu stehen. Doch wir verfügen nicht über Autorität über uns selbst – wie könnten wir also in unserem eigenen Namen schwören? Wir gehören einem anderen. Denn wenn dein Kopf dein Eigentum wäre, könntest du, wenn es dir möglich wäre, auch nur ein Haar ändern."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Lege keinen leichtfertigen Schwur auf deinen eigenen Kopf ab, um nicht den größeren Eid in Gefahr zu bringen. Zudem ist dein Haupt auch Gottes Eigentum und sein Werk, weshalb es in diesem Zusammenhang einen Eid bei Gott gibt, der seiner souveränen Herrschaft unterliegt. Obwohl es dir gehört, bist du nicht der Schöpfer, denn du kannst nicht einmal ein einziges Haar in seiner Farbe verändern."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Nicht mit dem Haupt. Ein Eid auf das Haupt war im alltäglichen Leben weit verbreitet, ähnlich wie in unserer Gesellschaft, in der verschiedene Arten von verachteten Götzen üblich sind. Einen Eid auf das Haupt abzulegen, bedeutete Gleiches wie auf das eigene Leben zu schwören, das heißt, ich binde mich in vollem Maße an die Wahrheit meiner Aussagen, womit ich bereit bin, mein Leben zu opfern, sollte das, was ich verkünde, nicht der Realität entsprechen. Gott ist der Schöpfer des Lebens und allein ihm obliegt es, das Leben zu gewähren oder zu entziehen; folglich liegt es in der Verantwortung desjenigen, der auf etwas schwört, was nicht ihm selbst gehört, sondern Gott, sodass letztendlich bei Gott selbst geschworen wird. Nicht einmal ein Haar. Ihre Macht, etwas an Ihrem Leben zu verändern, ist so begrenzt, dass Sie nicht einmal die Farbe eines Haares beeinflussen können; daher ist es unnötig, bei dem zu schwören, was nicht in Ihrem Besitz ist."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Man soll nicht beim eigenen Haupt schwören – gebrauche nicht die Worte, wie sie von den Juden oft geäußert wurden: \\"Möge ich sterben, falls ich unwahr rede.\\" Dein Leben gehört nicht dir, es ist in den Händen Gottes, denn du bist nicht in der Lage, auch nur ein einziges Haar weiß oder schwarz werden zu lassen. Warum also bei etwas schwören, das außerhalb deiner Kontrolle liegt? Zudem, wie trügerisch dein Gewissen auch sein mag, alle solchen Schwüre haben den gleichen Stellenwert wie ein Eid, der im Namen Gottes abgelegt wird. Ein Eid ist etwas Heiliges und Bedeutendes: Er sollte nicht leichtfertig ausgesprochen oder willkürlich verändert werden. Es ist besser, so fromm, aufrichtig und wahrhaftig zu leben, dass man keine Schwüre benötigt, sodass die Menschen dir auch ohne Eide Glauben schenken. Wer häufig schwört, dem wird weniger Vertrauen entgegengebracht. Daher schwöre in deinen alltäglichen Angelegenheiten gar nicht und sage stets die reine Wahrheit."},{"author-name":"Philaret (Amphiteatrov)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896e9b7a2ebaf99e4620a_Philaret%20(Amphiteatrov).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Der Heiland hat uns ein weiteres Gebot des Evangeliums gegeben, um uns vor der Täuschung zu bewahren, der das menschliche Herz besonders zugänglich ist, wenn es durch die Sünde verdorben ist. Im alten Gesetz war es strengstens untersagt, einen vor dem Herrn geleisteten Schwur zu brechen. Jesus Christus, der dieses Gesetz bekräftigt, untersagt jeden Schwur, der von uns ausgeht. Es ist wichtig zu bemerken, dass dieses Verbot nicht für den Schwur gilt, den wir im Rahmen bürgerlicher Gesetze ablegen, wenn wir einem Herrscher Treue schwören oder wenn wir gesetzlich verpflichtet sind, die Wahrheit durch einen Schwur zu bezeugen. Auch dies entspringt dem göttlichen Gebot, der herrschenden Autorität zu gehorchen. Willkürliche Schwüre hingegen sind weitgehend bedeutungslos und oft ohne jeglichen Anlass unzulässig. Sie sind untersagt, weil sie dem unbestreitbaren Gebot Gottes widersprechen: \\"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen\\" (Exodus 20,7). Solche Gelübde und Schwüre, die die Gottesfurcht im Herzen schwächen, fördern unmerklich die Neigung zur Täuschung und verleiten uns zur Missachtung der legitimen Schwüre, meist gefolgt von einem schrecklichen Bruch. Deshalb hat der Heiland, der die Wurzel dieses Übels aus unseren Herzen entfernen wollte, uns angewiesen, nicht zu schwören, weder bei dem heiligen und ehrfurchtgebietenden Namen Gottes, noch beim Himmel, der Gottes Thron ist, noch bei der Erde, die der Schemel seiner Füße ist, noch bei Jerusalem, das den Juden als die heiligste Stadt galt, noch bei unserem eigenen Haupt, das eine bewunderungswürdige Schöpfung Gottes darstellt; denn wir können nicht einmal ein einziges Haar erschaffen oder seine Farbe ändern. Zur Bekräftigung der Wahrheit in allen Belangen betrachtet Jesus Christus unsere Aussagen: \\"Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein\\"; alles, was darüber hinausgeht, stammt vom destruktiven Feind unseres Heils, dem Geist des Bösen – dem Teufel, der als Vater der Lüge in jeder erdenklichen Weise versucht, schädliche Gedanken in unsere Herzen zu säen und zu verwurzeln, um uns schrittweise zur grausamen Verletzung eines Schwurs zu führen. Die tückischste List des bösen Geistes liegt darin, dass er uns einredet, die Übertretung der Gebote Jesu Christi sei von geringer Bedeutung und droht den Übeltätern mit übermäßiger Strenge, um auf diese Weise die Furcht vor dem Gericht Gottes, das den Hüter unserer Seelen vor dem Herrn darstellt, aus unseren Herzen zu vertreiben. Sobald es ihm gelingt, diesen göttlichen Wächter von der Seele des Christen zu entfernen, dringt er ungehindert in sein Herz ein, plündert wie ein Räuber den Reichtum der Gnade, macht seine Seele zum Gefangenen und seinen Körper zum Instrument seiner Taten. Daher ist es wichtig, dass wir, geliebte Brüder, über unser Herz wachen, das dem Wohnort Gottes geweiht ist, damit alle Sinne unseres Leibes reine Werkzeuge zur Erfüllung seiner Gebote sind, gemäß den Worten des Weisen: \\"Hüte dein Herz mit aller Sorgfalt; denn daraus fließt das Leben\\" (Sprüche 4,23). Lasst uns stets zu unserem Herrn und Gott, unserem Erlöser Jesus Christus beten, dass er unsere Herzen mit einer rettenden Furcht vor seinem gerechten Gericht bewahre; dass er sie mit seiner Liebe erfülle; dass wir unseren Herrn und Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Verstand, von ganzer Kraft und mit all unseren Gedanken lieben (Matthäus 22,37); dass wir, untadelig in seinem Licht wandelnd, Erben des ewigen Lebens sein mögen. Amen."},{"author-name":"Kochomski S.W.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Das Gesetz des Alten Testaments untersagte den Gebrauch von Eiden im Namen Gottes für nichtige Angelegenheiten, insbesondere bei irreführenden Aussagen. Das dritte Gebot der Zehn Gebote verbietet, in der doppelten Bedeutung des hebräischen Begriffs „shaveh“ – der sowohl „nicht nötig“ als auch „falsch“ bedeutet – den missbräuchlichen Gebrauch des Namens Gottes (wie im wichtigen Vers \\"Du sollst den Namen deines Herrn nicht vergeblich nehmen\\", Exodus 20,7) sowie dessen Verwendung für Unwahrheiten. Jesus Christus deutet dieses Gebot als Verbot, den Namen Gottes für Lügen einzusetzen, was sich in dem griechischen Ausdruck οὐκ ἐπιορκήσεις widerspiegelt. Zur Zeit Christi vermieden die Juden, aufgrund dieses Gebots, den Namen Gottes in falschen oder eitlen Schwüren zu verwenden und schworen stattdessen beim Himmel, bei der Erde, bei Jerusalem und bei ihrem Haupt – somit schworen sie fälschlicherweise, ohne den Namen Gottes zu nennen. Genau das untersagt der göttliche Gesetzgeber des Neuen Testaments, indem er sagt: \\"Ich sage euch, dass ihr bei keinem Eid schwören sollt, weder beim Himmel noch bei der Erde noch bei Jerusalem... Die griechische Teilung des Wortes „irgendetwas“ sollte nicht mit der folgenden Aneinanderreihung getrennt werden, noch sollte es im Sinne von „überhaupt“ oder „allgemein“ interpretiert werden (in wichtigen Fällen wurde der Eid auf den Namen Gottes sowohl im Alten als auch im Neuen Testament genutzt, siehe Römer 1,9; 2. Korinther 1,23; Philipper 1,8; 1. Thessalonicher 2,5.10; Offenbarung 10,6). Wir sollten diese Aussage mit Beispielen von Eiden in Verbindung bringen und die Worte des Herrn so verstehen, dass es heißt: beim Himmel, bei der Erde, bei Jerusalem, schwört auf keinen Fall. Diejenigen, die diese Stelle als Grund nehmen, um den Eid abzulehnen, missverstehen das griechische Wort σ῞λως in einem zu allgemeinen Sinne. Dies wird auch nicht von der russischen Übersetzung des Evangeliums entfernt. ό᾿λως tritt im Neuen Testament dreimal auf: 1) in 1 Korinther 5,1, wo es gleichsam bedeutet: nicht von dem abhängig, was die Korinther wollen, und damit der Apostel zu ihnen kommen kann, vgl. Matthäus 4,21. (2) In demselben Brief, in Matthäus 6,7, kann es entweder denselben Sinn haben oder jedenfalls ohne; schließlich (3) in Matthäus 15,20, wo steht: εὶ ὅλως vεκροἱ οὐχ ἐγείρονται, τί και βαπτίζονται, was bedeutet: was gibt es zu taufen, wenn die Toten auf keinen Fall auferstehen, also weder die Getauften noch die Ungetauften? An keiner dieser Stellen bedeutet ὅλως in irgendeiner Weise oder als „überhaupt nicht“. Sozusagen bedeutet es, gleichgültig. Der Sprecher lässt damit eine Frage offen und wechselt das Thema, oder lässt die Gültigkeit eines Satzes ohne zusätzliche Erklärung und begründet stattdessen einen anderen Satz. So ist es hier, in Matthäus 5:33: „Was im Alten verboten ist, das sei verboten; aber schwöre dennoch weder bei Himmel noch bei Erde“ oder: „auf keinen Fall bei Himmel oder Erde.“ So ist der Sinn vom Herrn über das Schwören zu verstehen. Christus hält das dritte Gebot der Zehn Gebote aufrecht, welches zwar das Brechen oder den unnötigen Gebrauch von Schwüren verbietet, jedoch nicht den Eid an sich, d.h. die Anrufung Gottes als Zeugen unserer Versprechen und als Helfer bei deren Erfüllung. Er untersagt jedoch das Schwören bei Himmel, Erde, Jerusalem und dem Haupt. Und warum? \\"Die Menschen schwören bei den höchsten Dingen\\", erklärt der Apostel (Hebräer 6,16); deshalb schworen auch die Juden bei diesen Dingen, da sie die Gottheit widerspiegeln und für den Menschen von besonderem Wert sind. Der Herr bestätigt diese Sichtweise, indem er sagt, dass der Himmel der Thron Gottes ist, die Erde sein Schemel, Jerusalem die Stadt des großen Königs, d.h. dass im Himmel, auf der Erde und in Jerusalem die besondere Gegenwart Gottes offenbar wird und seine Vollkommenheit und Herrschaft zum Ausdruck kommt (34-35). Selbst unser Haupt, auch wenn es uns zu gehören scheint, ist ganz in der Macht Gottes und Gegenstand seiner besonderen Sorge. Diese Dinge sind für den gläubigen Menschen kostbare Bilder göttlicher Majestät und Güte. Indes wurden Eide bei diesen Objekten nur für Fälle erfunden und gebraucht, in denen man, aus Furcht, auf den Namen Gottes zu schwören, vermied, und nur für falsche oder eitle Beteuerungen genutzt wurden. In diesem Fall versuchte die pharisäische Heuchelei, das dritte Gebot der Zehn Gebote zu umgehen: der Name Gottes wurde nicht in vergeblicher und falscher Weise verwendet; statt dessen wurden Himmel, Erde und Jerusalem für nichtige und falsche Eide angerufen. Diese pharisäische Umgehung wird von Christus in seiner Anklage gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer, in Matthäus 23,20-22, entlarvt und verurteilt; in der Bergpredigt wird das Schwören bei Himmel und Erde als Ausdruck pharisäischen Betrugs (Matthäus 23,37) eindeutig verboten. Art. 37: Lass dein Wort sein: ja, ja; nein, nein. Anstelle dieser zuvor genannten Eide fordert der Herr zur Verwendung einer verstärkten Bejahung oder Verneinung auf und fügt hinzu, dass alle darüber hinaus verwendeten leeren Eide vom Bösen, d.h. vom Teufel, inspiriert sind."},{"author-name":"Paul Matwejewski","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8969f5be0d592d5a10576_Paul%20Matwejewski.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Ich sage euch, ihr sollt auf keinen Fall schwören, weder beim Himmel, der der Thron Gottes ist, noch bei der Erde, die seine Füße trägt. Auch nicht bei Jerusalem, der Stadt des großen Königs. Vielmehr schwört bei eurem Haupt, denn ihr könnt nicht einmal ein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Der Herr kannte die Gebote des mosaischen Gesetzes und wollte mit seinen Worten keinen Eidschwur abschaffen, sondern vor dessen Missbrauch schützen. Als die Strenge und der gegenseitige Respekt unter den Juden schwand, suchten sie in banalen Angelegenheiten oft unrechtmäßige Eide, die zur Lüge und zum Betrug führten. Um das dritte Gebot, das es verbietet, den Namen Gottes vergeblich zu beschwören, nicht zu brechen, erfanden sie Eide, bei denen sie sich auf verschiedene Gegenstände bezogen: so schworen sie beim Himmel, bei der Erde, bei Jerusalem oder sogar bei ihrem eigenen Haupt. Gegen dieses Missverständnis von Schwüren richtete der Herr sein Gebot: „Du sollst bei keinem Eid schwören.\\" Dieses Gebot weist darauf hin, dass im alltäglichen Umgang untereinander, bei gewöhnlichen Angelegenheiten kein Schwur notwendig ist, sondern dass ein einfaches „ja“ oder „nein“ ausreicht; alles, was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen. Der Heiland verurteilte auch jene Eide, bei denen der Name Gottes nicht genannt wird, denn sie sind ebenfalls auf den Namen Gottes gegründet und dürfen nicht leichtfertig behandelt werden. Wer bei der Bekräftigung von Himmel, Erde oder Jerusalem die allgegenwärtige Gegenwart Gottes ignoriert, beleidigt den heiligen Namen Gottes. Und wenn man bei seinem Haupt oder Leben schwört, sollte man nicht vergessen, dass ohne Ihn kein Haar vom Haupt des Menschen fällt (Lk 21,18). Der Herr forderte dazu auf, den Eid als heilig zu betrachten, und verbot es, ihn leichtfertig zu behandeln oder seine Bedeutung durch unvernünftige, abergläubische Interpretationen zu schmälern, wo der Name Gottes, des Allgegenwärtigen, Allwissenden und Gerechten, im Mittelpunkt steht (Deuteronomium 6,13). Das Missbrauch von Eiden durch die Juden wird auch in dem Brief des Apostels Jakobus an die vom Judentum bekehrten Christen deutlich. Der heilige Apostel forderte sie auf, ihre Zunge zu zügeln, und wiederholte fast wörtlich die Worte des Herrn: \\"Vor allem, meine Brüder, schwört weder beim Himmel noch bei der Erde noch bei irgendwelchen anderen Eiden, sondern lasst euer Ja ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht in Heuchelei verfallt\\" (Jak 5,12). Die Vorstellung, dass darin ein absolutes Verbot von Eiden und Schwüren liegt, wäre jedoch unhaltbar. Der Herr hob das alte Gesetz über den Eid nicht auf (Deuteronomium 6,13; 10,20), sondern erneuerte seinen Geist, indem er uns daran erinnerte, dass Gott Zeuge jedes Eides ist und dass derjenige, der schwört, ohne den Namen Gottes zu nennen, nicht der Strafe entkommt. Jesus Christus bewies durch sein eigenes Verhalten, dass ein rechtmäßiger und notwendiger Eid im öffentlichen und privaten Leben nicht sündhaft ist, als er später auf die Eidfrage des Hohenpriesters antwortete: \\"Du hast gesprochen\\" (Matthäus 26,63.64). In den alttestamentlichen Schriften gibt es zahlreiche Hinweise auf die Schwurversprechen Gottes selbst (Gen 22,16; 26,3; Ps 88,4, 5, 36; 131,11) sowie auf die Eide der Patriarchen, die oft mit bedeutenden Handlungen verbunden sind (1. Mose 14,22, 23; 21,23; 26,28, 31; 47,29, 31; Dtn 4,26; Num 14,9; 1. Sam 24,23; 26,10; Ps 118,106). Im Allgemeinen steht ein ehrlicher und wahrhaftiger Eid, der wohlüberlegt, respektvoll und mit der Entschlossenheit abgelegt wird, das Gewünschte zu erfüllen, nicht im Widerspruch zu den Worten des Herrn. Daher „ist es nicht nur erlaubt, sondern wir sind in wichtigen und notwendigen Fällen verpflichtet, auf Verlangen der rechtmäßigen Autorität Eide und Schwüre als Gelübde zu verwenden“ (Orthodoxer Katechismus)."},{"author-name":"Bogolepow D.P.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Ein Eid stellt eine innere und lebendige Bekundung meiner selbst im Geist gegenüber dem allgegenwärtigen und allwissenden Gott dar, der alle Gedanken, Absichten und die tiefsten Regungen meines Herzens kennt. Dieser Gott ist mein Zeuge gegenüber den Menschen, die keinen Zugang zu den inneren Zuständen meines Geistes haben. Aus diesem Grund hat jeder Eid nur insofern Wert, als er sich auf Gott bezieht, der seine Wahrheit bejaht. Zudem empfindet derjenige, der sich in ein so lebendiges Bewusstsein von Gottes Allgegenwart und Allwissenheit begibt und zugleich seine Gerechtigkeit stark verspürt, dass eine einfache, ruhige Bejahung oder Verneinung ausreichend ist. Anders verhält es sich mit dem, der nicht in einer solchen Gesinnung schwört; für ihn hat der Eid keinen Sinn und keine Bedeutung. Er beruft sich vergeblich auf den heiligen Namen Gottes, ohne die gebotene Ehrfurcht, was Heuchelei ist. Das Fehlen einer solchen Gesinnung zeigt sich in dem Bestreben, die eigene Frömmigkeit zu erhöhen, wie es die Pharisäer taten. \\n\\nAus der vorstehenden Erklärung des Wesens des Eides folgt ebenfalls, dass die vom Herrn festgelegte Form des Eides — ja, nein — nicht bedeutet, dass der Mensch entweder gar nicht oder nur in einer bestimmten Weise schwört. Der Herr vermittelt damit den inneren Inhalt des Eides. So schwört zum Beispiel Paulus, indem er seinen Eid in einer anderen Weise formuliert. Das eigentliche Gesetz der Eide wird von Christus nicht wörtlich wiedergegeben, sondern verbindet in einem Eid die Bestätigung einer vergangenen Tatsache mit einer von Gott besiegelten Verheißung für die Zukunft. Zu Zeiten Christi schworen die Juden beim Himmel, bei der Erde und bei ihrem Haupt, um den Namen Gottes nicht leichtfertig zu verwenden. Doch der Herr erklärt, dass der Mensch in all diesen Formen in englischer Weise bei Gottes Namen schwört. Über die bloße ruhige Bekundung oder Ablehnung hinaus ist alles, was darüber hinausgeht, von dem Bösen. Dies kann entweder im mittleren Geschlecht verstanden werden — vom Bösen, das in der Welt wirkt — oder im männlichen Geschlecht — vom Teufel. Denn jeder, der Sünde tut, steht unter dem Einfluss des Teufels; oder besser kommt es in beiden Bedeutungen zusammen, da das Böse in der Welt die Folge und das Werk der ersten Sünde oder der Welt des Teufels ist."},{"author-name":"Alexander Gorsky","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8884037c1e1c51e1332e2_Alexander%20Gorsky.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Der Herr hat bei der Erklärung dieses Anfangs bewusst verschiedene Irrtümer offenbart und korrigiert, die von den Lehrern des Gesetzes in die moralische Lehre der damaligen Zeit eingeflossen sind. Diese Lehrer haben, geleitet von ihren eigenen Leidenschaften, die Bedeutung der Gebote entweder eingeengt oder ausgeweitet. Er erläuterte die wahre Bedeutung der Gebote: des sechsten, siebten und dritten Gebots. Zudem wies er die fehlerhafte Auslegung des Gesetzes in Bezug auf die Erlaubnis zur Ehescheidung und das Recht auf Vergeltung zurück. Ebenso verwarf er die irreführende Ableitung aus einigen mosaischen Gesetzen – den Hass gegenüber Feinden. Der Herr machte deutlich, wie das Gesetz zu verstehen ist und welche Einstellung ein Nachfolger Christi in seinem Herzen bewahren sollte. Es geht nicht nur um tödliche Taten, sondern auch um jeden Mangel an Liebe; es geht nicht nur um den physischen Verstoß gegen Reinheit und Keuschheit, sondern auch um unreine Begierden. Ebenso ist es nicht nur ein Bruch von Eiden, sondern jede Form von Ungerechtigkeit, die durch einen Eid abgewendet werden soll; und es ist nicht nur ein offenkundiger Verstoß gegen die Gerechtigkeit anderen gegenüber, sondern auch das unrechtmäßige Streben nach eigenen Rechten – all dies steht im Widerspruch zu dem Gesetz, das der Messias für sein Reich aufstellt. Die entscheidende und defining Eigenschaft der Mitglieder seines Reiches ist die Liebe zu allen Menschen, ohne Ausnahme, auch zu den Feinden. In dieser Hinsicht sowie in jeder anderen Hinsicht strebt der Nachfolger Christi nach der Gleichheit in der Vollkommenheit mit dem himmlischen Vater."}]}

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