Erklärung für:

Matthäusevangelium

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Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

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{"arr":[{"author-name":"Johannes Chrysostomus","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ea76859f9f8e2ffd3ee_John%20Chrysostom.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Ich, so spricht er, habe das Licht entzündet, und es liegt an euch, dieses Licht durch eure Bemühungen zu bewahren – nicht nur für euch selbst, sondern auch für andere, die von seinem Strahlen profitieren und zur Wahrheit geleitet werden müssen. Wenn ihr ein Leben in Einklang mit dem Willen Gottes führt, wird das Böse euer Licht nicht trüben, da ihr als Menschen leben sollt, die die gesamte Schöpfung zur Umkehr bewegen. Lebt ein Leben, das der Gnade einen würdigen Rahmen bietet, damit euer Evangelium überall durch eure guten Taten legitimiert wird. Neben dem Heil der Menschen weist Christus auf einen weiteren Vorteil hin, der seine Jünger anregen könnte, ihre Aufgaben mit mehr Fleiß und Eifer zu erfüllen. Wenn ihr gut lebt, sagt er, werdet ihr nicht nur das gesamte Universum zur Umkehr bewegen, sondern auch zur Ehre des Namens Gottes beitragen; im Gegensatz dazu wird unrechtmäßiges Leben zur Vernichtung der Menschen führen und Anstoß zur Verunreinigung des Namens Gottes bieten. Wie fragt ihr, kann Gott durch uns gepriesen werden, wenn die Leute Schlechtes über uns reden? Doch nicht alle tun dies; selbst die, die euch verleumden, handeln aus Neid, während sie tief im Herzen eure Tugend anerkennen und sich über euch wundern, so wie es solche gibt, die dem Unrecht huldigen, jedoch innerlich verurteilen. Was sollen wir tun? Sollen wir aus Eitelkeit und Ehrgeiz leben? Nein, das ist nicht meine Botschaft. Ich habe nicht gesagt, dass ihr eure guten Werke zur Schau stellen sollt, sondern vielmehr, dass euer Licht strahlen soll – euer tugendhaftes Leben soll auffallen, euer Feuer soll reichlich brennen, und euer Licht soll unermesslich sein. Ist die Tugend so beschaffen, lässt sie sich nicht verbergen, selbst wenn derjenige, der sie besitzt, es versucht. Tragt also ein Leben in vollkommener Tugend und es wird keinen Anlass für andere geben, schlecht über euch zu reden. Selbst wenn viele euch verleumden, wird niemand in der Lage sein, euren Ruhm zu schmälern. Der gut gesprochene Begriff: Licht. Tatsächlich gibt es kaum etwas, das den Ruhm eines Menschen so sehr verbreitet wie das Strahlen der Tugend, selbst wenn er versucht, es zu verbergen. Es ist, als wäre er von einem Sonnenstrahl umgeben, der weitaus heller leuchtet als der Strahl selbst und seinen Glanz nicht nur auf die Erde, sondern auch bis in den Himmel ausstrahlt. Hier spricht Christus seine Jünger noch mehr an: Es sei euch schmerzlich, sagt er, wenn ihr geschmäht werdet; doch viele werden durch euch zu wahrhaftigen Anbetern Gottes. Und für beide Situationen ist ein Lohn für euch bereit: sowohl wenn ihr Böses erleidet, während ihr für Gott sprecht, als auch wenn Gott durch euch verherrlicht wird. Damit wir jedoch nicht den Eindruck erwecken, einen schlechten Ruf über uns zu bringen, nur weil wir dafür Lohn erwarten, hat Christus nicht einfach vom bösen Reden gesprochen, sondern zwei Arten davon aufgezeigt: einmal, wenn sie falsch über uns sprechen, und einmal, wenn sie aus einem gerechten Anlass schlecht über uns reden. Gleichzeitig macht Christus deutlich, dass nicht nur solches böses Reden von Nutzen ist, sondern auch guter Ruf, wenn er die Herrlichkeit Gottes verbreitet. Hier stärkt Christus seine Jünger mit Hoffnungen. Diese verleumderischen Worte der Übeltäter, sagt er, sind nicht stark genug, um andere daran zu hindern, euer Licht zu sehen. Sie werden nur über euch herfallen, wenn ihr euch selbst verdunkelt habt, doch dies geschieht nicht, wenn ihr Gutes tut. Im Gegenteil, dann werden sich viele über euch wundern, und nicht nur über euch, sondern auch über euren Vater. Außerdem hat Christus nicht gesagt: „Sie werden Gott verherrlichen“, sondern „den Vater“, und somit stellt er die Grundzüge der Würde dar, die ihnen zuteilwerden soll. Um seine Gleichheit mit dem Vater zu verdeutlichen, sagte Christus zudem: „Seid nicht traurig, wenn ihr Böses über euch hört; denn es genügt euch, dass ihr das um meinetwillen hört“, und hier verweist er auf den Vater, wobei er durchweg die Gleichheit offenbart. Wenn wir also wissen, welchen Nutzen die Ausübung der Tugend hat und welche Gefahr die Nachlässigkeit birgt (denn die Schmach unseres Herrn um unseretwillen ist weitaus schlimmer als unser eigener Untergang), lasst uns weder Juden noch Heiden noch Gläubige in Versuchung führen, sondern ein Leben führen, das heller strahlt als die Sonne. Wenn jemand Böses über uns redet, lasst uns darüber nicht traurig sein, es sei denn, es ist gerechtfertigt. Wenn wir in Unrecht leben, obwohl niemand schlecht über uns redet, sind wir die Unglücklichsten von allen; leben wir jedoch tugendhaft, selbst wenn das gesamte Universum schlecht über uns redet, sind wir die Glücklichsten von allen, und wir werden alle, die gerettet werden möchten, zu uns ziehen, weil sie nicht auf die Verleumdungen der Übeltäter achten, sondern auf ein tugendhaftes Leben. Wahrhaftig, die Botschaft der Tugend ist lauter als jede Trompete, und ein reines Leben strahlt heller als die Sonne, selbst wenn die Übeltäter zahlreich sind. Wenn wir folglich all diese Tugenden in uns tragen: sanftmütig, demütig, barmherzig, rein und friedensstiftend, werden wir auf Beleidigungen nicht mit Beleidigungen reagieren, sondern sie sogar mit Freude annehmen; wir werden alle, die uns betrachten, mit Staunen anziehen, und alle kommen willig zu uns, unabhängig davon, ob jemand einst unzähmbar wie ein Tier oder böse wie ein böser Geist war – egal wie schlecht jemand ist. Wenn auch derjenige erscheint, der Böses redet, lasst uns davon nicht erschrecken, sondern das Gewissen derer prüfen, die Böses reden, und wir werden sehen, dass sie uns applaudieren, sich verwundern und uns innerlich mit unzähligen Lobpreisungen überschütten. Beachtet auch, mit welchem Lob Nebukadnezar von den jungen Männern sprach, die im Feuerofen waren, obwohl er ihr Feind und Verfolger war. Weil er ihren Mut sah, lobt er sie und verherrlicht sie, gerade weil sie sich ihm nicht unterwarfen und dem Gesetz Gottes treu blieben (Dan. 3). So zieht der Teufel schließlich von dannen, wenn er sieht, dass er keinen Erfolg hat, weil er fürchtet, dass er uns durch seine List größeren Ruhm verschaffen könnte. Wenn er fort ist und die Dunkelheit, die er gebracht hat, verscheucht ist, wird jeder, so verdorben und böse er auch sein mag, die Tugend erkennen. Selbst wenn die Menschen dich nicht verstehen, wirst du dennoch bei Gott Lob und größeren Ruhm erhalten."},{"author-name":"Hieronymus von Stridon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88dcd3432c6dd41375498_Jerome%20of%20Stridon.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Der Erlöser betont in seiner Botschaft die Bedeutung der Treue und fordert die Apostel auf, sich nicht aus Angst zurückzuziehen. Sie sollen nicht wie ein Licht verborgen unter einem Behälter sein, sondern die Freiheit nutzen, um auf den Dächern zu verkünden, was sie im Verborgenen und in den Schlafzimmern (in cubiculis) gehört haben."},{"author-name":"Anonymer Kommentar (Opus Imperfectum)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":4,"exegesis-text":"Lasst euer Licht vor den Menschen erstrahlen, damit sie eure guten Taten erkennen und euren Vater im Himmel preisen. Das bedeutet, dass ihr nicht nur redet, sondern auch durch euer Handeln ein Licht für andere seid und sie mit euren Taten ermutigt und inspiriert. Wer sagt, was er tun sollte, und auch in der Tat handelt, lehrt wahrhaftig. Doch wer lehrt, ohne zu handeln, bringt niemanden zur Einsicht, sondern belastet nur sich selbst. Es ist besser, Gutes zu tun, ohne darüber zu lehren, als zu lehren, ohne Gutes zu tun. Denn auch im Schweigen kann das Handeln als Mahnung für andere wirken; wer hingegen lehrt und nicht handelt, wird nicht nur niemanden erreichen, sondern auch andere in Versuchung führen. Denn wie können sie der Sünde entkommen, wenn sie sehen, dass die Lehrer selbst der Frömmigkeit nicht treu sind? So wird Gott geehrt durch Lehrer, die sowohl lehren als auch handeln; aber diejenigen, die lehren und nicht handeln, bringen Missachtung über sich.\\n\\nEin Lehrer sollte mit allen Tugenden ausgestattet sein. Er soll bescheiden sein, um das Verlangen nach weltlichen Dingen offen zu kritisieren. Er muss oft über seine eigenen Sünden sowie die der anderen betrübt sein, um jene zur Reue zu bewegen, die ohne Nachdenken sündigen, und um die zu ermahnen, die nach ihren Übertretungen nicht trauern. Deshalb ist es wichtig, Traurigkeit über die Gefahren und Schwierigkeiten dieser Welt zu zeigen, damit die Gläubigen sich dessen bewusst werden. Er sollte hungrig und durstig nach Gerechtigkeit sein, damit er den Trägen durch das Wort Gottes oder durch liebevolle Ermahnung den Ansporn gibt, Gutes zu tun oder die Heilige Schrift zu studieren, und dies vorzugsweise durch sein Beispiel. Er soll die Gemeinschaft mit Sanftmut führen und eher verzeihen als strafen, um nicht Angst, sondern Liebe zu wecken. Er muss barmherzig anderen gegenüber sein, jedoch streng mit sich selbst, damit er die schwere Bürde der Wahrheit auf sich und die leichtere Last auf die anderen legen kann. Sein Herz soll rein sein, nicht nur um sich nicht mit weltlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, sondern auch um die Gedanken an die Welt ganz zu meiden."},{"author-name":"Makarius der Ägypter","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c894b8dd64f2df5bcb2030_Macarius%20the%20Egyptian.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Könnte es jedoch sein, dass das Gute nicht von allen erkannt wird? Der Herr selbst ermutigt uns: „Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel verherrlichen.“ Um diese Frage zu klären: Wenn der Herr dies sagt, meint er, dass jede gute Tat zur Ehre Gottes und nicht aus dem Wunsch nach persönlichem Ruhm ausgeführt wird. Ihr sollt das Lob vergänglicher Menschen nicht anstreben oder darin Freude finden, sondern Lob und Anerkennung ausschließlich von Gott empfangen, wie es der gesegnete David ausdrückt: „Dein ist mein Lob“ (Psalm 21,26) und „Meine Seele rühmt den Herrn“ (Psalm 33,3). Auch der Apostel lehrt uns, alles zu Gottes Ehre zu tun, sei es beim Essen oder Trinken: „Darum, ob ihr esst oder trinkt oder was ihr auch tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1 Kor 10,31). Aber der Herr erklärt jene für unglaubig, die auf menschliche Ehre und Anerkennung setzen, und fragt: „Wie könnt ihr glauben, wenn ihr euch gegenseitig Ehre gebt, aber die Ehre nicht sucht, die vom einzigen Gott kommt?“ (Johannes 5,44). Dies ist eine bedeutsame Botschaft."},{"author-name":"Gregor von Nyssa","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88c197597540c9caa3754_Gregory%20of%20Nyssa.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":4,"exegesis-text":"Warum sagt der Herr: \\"Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel verherrlichen?\\" Weil er jedem, der den Geboten Gottes gehorcht, aufträgt, alles, was er tut, in Anbetracht Gottes zu tun und ihm allein zu gefallen, anstatt nach dem Lob der Menschen zu streben. Ein wahrer Christ sollte daher die Anerkennung der Menschen und das öffentliche Zurschaustellen seiner guten Taten vermeiden, damit er nicht den Herrn hören muss, der sagt: \\"Die Menschen wundern sich über den, der solche Taten zeigt,\\" sondern vielmehr hören kann: \\"Die Menschen preisen deinen Vater im Himmel.\\" Denn der Herr verlangt, dass alle Ehre dem Vater zuteilwird und jede Handlung mit seinem Willen verbunden ist, da der Vater einen Lohn für tugendhafte Werke bereithält. Der Herr fordert euch auf, vergänglicher Anerkennung zu entfliehen und euch von irdischem Lob abzuwenden. Wer danach strebt, verwirkt nicht nur die Herrlichkeit der Ewigkeit, sondern sieht sich auch hier mit einer gerechten Vergeltung konfrontiert. Der Herr erklärt: Wehe dir, wenn alle Menschen gut von dir reden (Lk 6,26). Daher meidet menschliche Ehre, die in Schande und ewiger Unehre endet. Strebt nach echtem Lob, das David beschreibt: \\"Dein ist mein Lob\\" (Psalm 21,26), und des Herrn soll sich meine Seele rühmen (Psalm 33,3). Auch der selige Apostel ermahnt den, der zum Essen kommt, nicht gleichgültig zu sein, sondern zuerst den zu preisen, der die Mittel zum Leben gibt (1 Kor 10,31). Damit werden wir ermahnt, in allem die Ehre der Menschen zu vernachlässigen und allein die Ehre Gottes zu suchen. Wer dies tut, wird vom Herrn treu genannt. Hingegen zählt er die, die nach irdischen Ehren streben, zu den Ungläubigen und sagt: \\"Wie könnt ihr glauben, wenn ihr voneinander Ehre empfangt, aber die Ehre, die allein Gott gebührt, nicht sucht?\\" (Johannes 5,44)."},{"author-name":"Augustinus von Hippo","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88950a5c988a4fc06c7ae_Augustine%20of%20Hippo.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Die Worte des Evangeliums sprechen für sich selbst und stillen den Durst der Suchenden, da sie die Herzen derjenigen sättigen, die klopfen. Es ist wichtig, sich zu fragen, welches Ziel das menschliche Herz verfolgt und was es erhofft. Wer seine guten Taten vor den Menschen zur Schau stellt, der legt Wert auf menschlichen Ruhm und Erfolg und sucht diese Anerkennung in der Sichtbarkeit der Menschen. Doch das, was der Herr darüber gelehrt hat, wird von einem solchen Menschen nicht verwirklicht, da er darauf abzielt, seine Gerechtigkeit vor den Menschen zu erweisen, damit sie sie wahrnehmen. Sein Licht strahlt nicht vor den Menschen, um seine guten Werke zu zeigen, damit sie den Vater im Himmel preisen. Denn sein Ziel ist die eigene Ehre anstelle der Ehre Gottes; er sucht sein eigenes Wohl und hat nicht die Liebe zum Willen des Herrn. Der Apostel spricht über solche Menschen: \\"Denn alle suchen das Ihre und nicht das, was Jesus Christus gefällt\\" (Philipper 2,21). Der Gedanke wird nicht abgeschlossen mit der Aufforderung, dass euer Licht vor den Menschen leuchten soll, so dass sie eure guten Werke sehen, sondern es wird ergänzt, warum das geschehen soll: damit sie euren Vater im Himmel verherrlichen. So soll der Mensch, wenn er vor den Menschen Gutes tut, streben, das Gute zu tun und nicht nach Bekanntheit zu streben, es sei denn, um Gott die Ehre zu geben und zum Nutzen derjenigen, denen er bekannt wird."},{"author-name":"Isidor von Pelusium","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88d94130e668938c9ae9d_Isidore%20of%20Pelusium.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":5,"exegesis-text":"Nichts, ehrwürdiger Freund, ist wertvoller als ein hervorragender Ruf, der weit verbreitet ist, über Land und Meer hinaus; und kein irdischer Schatz kann mit den Reichtümern des Kreuzes verglichen werden. Daher äußerte der weise Salomo: \\"Ein guter Name ist mehr wert als großer Reichtum, edler ist Ansehen als Silber und Gold\\" (Sprüche 22,1). Auch Christus ermahnte uns: \\"Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen,\\" jedoch nicht zum eigenen Ruhm; dies soll nicht geschehen! Christus erklärt dies, indem er uns aufträgt, dass unsere Gebete und Almosen nicht öffentlich dargebracht werden sollen. Wir sollten das Handeln anderer nicht verbergen, sondern vermeiden, dass wir jemandem Anstoß geben. In solchen Fällen wird das Licht unserer Taten, auch gegen unseren Willen, diejenigen erleuchten, die es sehen, und sie zum Lob Gottes anregen. Dies ist der Sinn der Worte Christi; es geht nicht darum, dass wir verherrlicht werden, sondern dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.\\n\\nFür diejenigen, die gute Werke verrichten, geschieht dies zu ihrem Vorteil, wenn diese Werke ans Licht kommen, weshalb der Heiland sagte: \\"Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel verherrlichen.\\" Doch weil einige nicht die Worte des Herrn, sondern ihre eigene Ehre suchen, riet uns der Heiland: \\"Hütet euch, eure Almosen vor den Menschen zu tun; wenn ihr es doch tut, werdet ihr keinen Lohn empfangen.\\" Die ersten Worte drücken die Güte und die Liebe zur Wohltat aus, die nicht verborgen bleiben kann, selbst wenn die Handelnden dies beabsichtigen. Die zweiten Worte zügeln das Streben nach Ehre. Mit dem ersten verwehrt der Herr das Laster, mit dem zweiten die Neigung, aus falscher Motivation zu handeln. Das zweite Wort steht nicht im Widerspruch zum ersten, sondern verbietet die Laster, als wären sie untrennbar mit den Tugenden verbunden. Eine Tugend, die im Verborgenen bleibt, kann wahrhaftig als Tugend betrachtet werden und ist in der Tat eine solche. Wenn sie jedoch zur Schau gestellt wird, verliert sie ihren wahren Charakter als Tugend. Denn ich möchte hinzufügen, dass jene, die Almosen zum Schein geben, dies nicht aus wahrer Tugend tun, sondern um das Elend anderer zu beschämen. Sie freuen sich, als barmherzig angesehen zu werden, und zögern nicht, das Unglück anderer zu übertreiben. Das Gebot \\"Lasst euer Licht leuchten,\\" wird nicht ausgesprochen, um uns zu verherrlichen, sondern um zu bedeuten, dass ein gutes Werk nicht im Verborgenen bleiben kann, selbst wenn die Taten der Ausführenden verborgen werden. Wie eine Lampe, die in einer mondlosen Nacht strahlt, zieht sie die Blicke aller auf sich; ebenso erhellt die Tugend oftmals ungewollt das Umfeld derer, die sie besitzen."},{"author-name":"Theophylakt von Bulgarien","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8989296bafed9104677d7_Theophylact%20of%20Bulgaria.png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":11,"exegesis-text":"Er hat nicht gesagt: \\"Beweist eure Rechtschaffenheit\\" (denn das ist nicht hilfreich), sondern \\"lasst euer Licht strahlen\\", damit auch eure Gegner erstaunt sind und nicht euch, sondern euren Vater im Himmel loben. Wenn wir also Gutes vollbringen, sollten wir dies zur Ehre Gottes tun und nicht um uns selbst zu erheben."},{"author-name":"Euthymios Zigabenos","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":11,"exegesis-text":"Er fordert nicht, dass die Tugend ausgezeigt wird, sondern dass sie im Alltag gelebt wird, und sie strahlt von selbst aus und verbreitet sich wie süßer Frieden. Lass deshalb die Reinheit deines Lebens und deiner Lehre vor den Menschen sichtbar werden, nicht aus Gründen der Anerkennung, sondern damit sie deine guten Taten erkennen, in Taten und Worten, und diese nachahmen. Darüber hinaus sollen sie euren Vater im Himmel rühmen, das heißt Gott, zu dem ihr durch den Glauben als Kinder gekommen seid; und seine Söhne sind meine Brüder. Sie werden ihn loben, weil er dieses Leben geschenkt hat. Natürlich hat Christus es selbst gebracht, doch oft weist er darauf hin, dass es vom Vater kommt, wie wir später sehen werden, natürlich mit dem Ziel, den Vater zu ehren und zu verdeutlichen, dass er in der Essenz und im Willen mit ihm eins ist. Wenn ihr gute Werke tut, sagt er, soll von ihnen Licht auf euch strahlen, und dieses Licht geht in der Regel von selbst von guten Taten aus, auch wenn niemand dafür wirbt."},{"author-name":"Nikephoros (Theotokis)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c8958407451968d9c204fb_Nicephoros%20(Theotokis).png","category":"Christliche Autoren","century":18,"exegesis-text":"Hat der Herr den Aposteln mit diesen Worten beigebracht, gute Taten zu vollbringen, um sich selbst zu preisen? Ganz und gar nicht. Er verlangte nicht: Zeigt den Menschen eure Tugenden; noch befahl er: Lasst eure guten Taten vor den Menschen sichtbar werden; vielmehr sagte er: Lasst euer Licht so vor den Menschen strahlen, was im Wesentlichen bedeutet: Lasst eure Tugend zahlreich, groß und reich sein. Eine solch herausragende Tugend kann nicht verborgen bleiben, selbst wenn der Handelnde versucht, sie heimlich zu halten, sondern sie wird offenbar und leuchtet wie ein reines Licht und erhellt die Umgebung. Er sprach von den Menschen, jedoch nicht von Gott; denn Gott macht auch die verborgensten tugendhaften Gedanken sichtbar. Der Sinn dieser Worte wird deutlich, wenn er sagt: und euer Vater im Himmel wird verherrlicht werden. Der eitle Mensch übt gute Werke ausschließlich zu seinem eigenen Ruhm und nicht zur Ehre Gottes. So hat der Gottmensch klar betont, dass das Ziel des Tun von guten Werken die Verherrlichung Gottes ist: damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel ehren, ohne jegliche Anzeichen von Eitelkeit und Selbstgefälligkeit in seiner Lehre vorauszusetzen. Die Menschen preisen Gott, indem sie die tugendhaften Taten sehen; einige, indem sie ihr Herz zerbrechen und sich zu Gott bekehren, andere, indem sie in der Tugend gestärkt werden und ihre edlen Werke übertreffen, und wieder andere, indem sie ihre Gedanken zu Gott, der Quelle aller Tugend, erheben und ihn besingen und ehren."},{"author-name":"Ignatij (Briantschaninow)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c88ce37597540c9caa5df5_Ignatij%20(Briantchaninow).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Lasst euer Licht vor den Menschen erstrahlen, sodass sie eure guten Werke erkennen und euren Vater im Himmel loben, sagte der Herr zu seinen Jüngern. Dabei wies er sie an, ihre guten Taten im Verborgenen zu verrichten und kündigte an, dass sie von den Menschen abgelehnt und verachtet werden würden (Matthäus 6,1-19; Lukas 21,17). Wie können wir diesem Gebot des Herrn nachkommen und unsere guten Taten verborgen halten? – Wir erfüllen es, wenn wir auf das Streben nach eigenem Ruhm verzichten, wenn wir uns von selbstgefällig erscheinenden Taten aus unserer gefallenen Natur abwenden und stattdessen aus dem Evangelium handeln, zur Ehre Gottes."},{"author-name":"Philaret von Moskau (Drosdow)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896ffb7a2ebaf99e46539_Philaret%20of%20Moscow%20(Drosdow).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Euer Licht soll vor den Menschen strahlen (Matthäus 5,16). Um herauszufinden, wer diese Menschen sind, die durch das Evangelium dazu aufgerufen werden, anderen Licht zu verleihen, ist es notwendig, die Kontextbedingungen zu betrachten, unter denen der Herr das Gebot erteilte: Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten. Der Evangelist Matthäus beschreibt die Umstände wie folgt: Als er die Menschenmengen sah, ging er auf den Berg, setzte sich und begann zu lehren (5,1-2). Die Lehre Christi richtete sich an die Jünger, und besonders diese höchste Gruppe von Jüngern, die zwölf Apostel, steht im Zentrum des Gebots, Licht in die Welt zu bringen. Dies wird durch die nachfolgende Aussage untermauert: Ihr seid das Licht der Welt. Ein Stadt auf dem Berg kann nicht verborgen bleiben (V. 14). Die Apostel standen also auf dem Gipfel der Lehre und wurden vom Licht des göttlichen Gesetzes erleuchtet; sie erlebten das Licht der transzendenten Betrachtung auf dem Berg Tabor; sie empfingen das Licht der Auferstehung auf dem Zion; sie blickten auf dem Ölberg auf das Licht der Vergöttlichung der Menschheit in Christus und wurden schließlich auf dem Zion mit dem Licht des Heiligen Geistes erfüllt. Dadurch waren sie nicht länger in ihrer natürlichen Unkenntnis verborgen. Von ihnen gingen Strahlen des lebendigen Lichts aus, die nicht nur das Land der Juden erfassten, sondern auch in die heidnische Welt drangen, die in der Dunkelheit der Unwissenheit und des Lasters lebte, und verwandelten sie in eine Welt des Lichts, der Wahrheit und der Tugend – eine christliche Welt. Vielleicht denken einige, dies sei nur das apostolische Werk. Ist das Lichtwerk nicht auch unser Werk? Lasst uns vermeiden, voreilige Schlüsse zu ziehen. Kehren wir zurück zum Bild des lehrenden Christus auf dem Berg. Als die Menschen ihn sahen, stieg er hinauf, setzte sich und seine Jünger kamen zu ihm. Und er öffnete seinen Mund und lehrte sie. Die Sprache der Apostel bezieht sich oft nicht nur auf die Apostel selbst, sondern auch auf alle, die die Lehre Christi empfangen und im Glauben annehmen. Dies zeigt sich in der Feststellung des Evangelisten, dass die Menschenmengen gesehen wurden. Wenn die Lehre des Herrn ausschließlich für die zwölf Apostel bestimmt gewesen wäre, warum begann diese dann, als er die Menschen sah? Es ist unwahrscheinlich, dass der menschenfreundliche Jesus die Menschen sah, sie ignorierte und nur für zwölf Männer sprach. Es war nicht sein Wesen, die Menge zu vernachlässigen: Er sah die Menge und hatte Mitleid mit ihnen und begann, sie intensiv zu lehren (Mk. 6,34). Es besteht also kein Zweifel, dass die Verkündigung des Herrn, als er die Menschen sah, sich auf alle erstreckte, die bereit waren zu hören und zu glauben. Auch wenn wir nicht Apostel sind, sondern zum Volk der Gläubigen gehören, haben wir Teil an der Bergpredigt Christi, und es wird uns gesagt: Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten. Wie? Der Herr fügt hinzu: \\"Damit sie eure guten Werke sehen.\\" Dies ist ein einfaches Geheimnis des Lichtes! Gute Taten sind das Licht, das jeder zum Strahlen bringen kann! Unser gutes Beispiel ist die Art und Weise, wie jeder sein Licht unter den Menschen verbreiten kann! Dabei zeigt die Göttlichkeit der Lehre Christi, dass sie zwar hoch erhaben ist, gleichzeitig aber auf einfachste Weise verständlich und umsetzbar bleibt. Um das hl. Licht, also Wahrheit und Gute unter den Menschen zu verbreiten, kennen wir keine klareren Wege als diese drei: Wort, Kraft und Beispiel. Das Wort überzeugt durch Überredung, die Kraft wirkt durch rechtmäßig eingerichtete Autorität, das Beispiel regt zur Nachahmung an. Nicht jeder ist befähigt, durch Rede und Weisheit zu wirken; zur höchsten und umfassenden Macht sind nur wenige berufen; aber alle können durch gutes Beispiel handeln und ihre eigene Macht durch Wort und Taten stärken. Daher ist ein gutes Beispiel von großer Bedeutung."},{"author-name":"Kochomski S.W.","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Das Licht ihrer guten Taten soll vor den Menschen leuchten, damit sie, wenn sie es wahrnehmen, den Vater im Himmel verherrlichen. Zu Beginn der Bergpredigt, in den Worten über die Seligpreisungen, hat der Herr die grundlegenden moralischen Eigenschaften sowie insbesondere die inneren Neigungen der Kinder des Himmelreiches beschrieben. Anschließend legt er die Verpflichtung der Apostel dar, im wahrsten Sinne des Wortes das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein. Er spricht von den guten Taten, durch die die in den Seligpreisungen aufgeführten Eigenschaften und Neigungen des Christen sichtbar werden sollen. Wenn der Herr nun eine spezifische Regel für das christliche moralische Handeln präsentiert, bekräftigt er, dass er in diesem Bereich keinerlei geringeren Anforderungen stellt als das, was das Gebot des Mose sowie seine Ausleger, die Propheten, gefordert haben."},{"author-name":"Dreifaltigkeitsblätter des Abtes Panteleimon","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c96d263b8c22d9c467bdab_no-pic-theosis.png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Der Herr sprach nicht: „Ihr sollt eure Tugend zur Schau stellen“, denn das ist nicht wünschenswert; solche Haltung war nur den eitlen Pharisäern eigen. Stattdessen forderte er: „Lasst euer Licht vor den Menschen leuchten“ – lasst es von selbst strahlen; Euro Glaube und euer geheiligtes Leben sollten so eindrucksvoll sein, dass es unmöglich wird, sie zu verbergen, selbst wenn ihr versucht, sie vor den Augen der Menschen zu verstecken. Jede gute Tat trägt in sich bereits Licht; übt sie im Verborgenen aus; euer Licht wird sich offenbaren, wenn es Gott, dem Lichtspender, angenehm ist. In Zeiten des Glücks und des Unglücks, im Reichtum und in der Armut, in jeder Lebenssituation und -phase, lasst euren wahren Glauben und euer heiliges Leben hell strahlen. Wenn ihr rechtschaffen lebt, ehrt ihr den Namen Gottes, sodass selbst eure Widersacher eure guten Taten sehen und darüber staunen und sich schämen – nicht über euch, sondern über euren himmlischen Vater – und ihn loben dafür, dass er den Menschen ein solch gutes Leben geboten hat. Wenn ihr jedoch ein Leben führt, das von Mängeln geprägt ist, schadet ihr anderen und gebt Anlass zur Lästerung des Namens Gottes. „Der Herr hat nicht gesagt: Ehrt Gott“, bemerkt der heilige Johannes Chrysostomus, sondern den Vater, wobei er auf den Nutzen verweist, der ihnen zuteilwurde. Wer selbst tugendhaft lebt, lehrt auch ohne Worte wirksamer als durch Worte. Doch die Lehren Christi gelten nicht nur für die Apostel: Der Heiland instruierte alle seine Nachfolger: Je höher du stehst, desto mehr solltest du dich hüten, andere durch dein schlechtes Beispiel zu verführend. Aber auch wenn du nicht hoch stehst, sondern in bescheidenen Verhältnissen lebst, tue, was du vermagst, und das Licht deiner Güte wird strahlen und die Menschen in deiner Nähe erreichen, sodass sie deinen himmlischen Vater durch dich verherrlichen. Die evangelische Witwe legte nur zwei Scherflein in den Kirchenschatz, doch selbst diese kleine gute Tat wurde der ganzen Welt bekannt und wird strahlend wie ein heller Stern am Himmel Gottes leuchten, wo selbst ein kleiner Funke heller ist als die größte Sonne. Danach erklärt der Herr im Detail, wie seine neuen Gebote zu verstehen sind; diese Gebote übersteigen das alte Gesetz des Mose, und das Volk, obwohl es es nicht erfüllte, liebte es und betrachtete es als heilig und von Gott gegeben."},{"author-name":"Michail (Lusin)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c89550c567e172d15b3055_Michail%20(Lusin).png","category":"Christliche Autoren","century":19,"exegesis-text":"Lasst euer Licht strahlen und andere, wichtige Aspekte eures Glaubens zur Geltung kommen. Euer Vertrauen in Gott, eure tugendhaften Taten und euer reines Bekenntnis sollen für alle und überall sichtbar sein: in jeder Lebenssituation, in sämtlichen Ämtern, sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit, in Zeiten des Glücks sowie in Zeiten der Not, in Wohlstand ebenso wie in Armut. Verherrlicht den Vater, und das aus wahrer Überzeugung. Der Sinn, warum Christen so in der Welt erscheinen sollen, besteht nicht darin, im Rampenlicht zu stehen (was als Selbstgefälligkeit angesehen werden könnte), sondern einzig und allein in der Ehre des Vaters im Himmel: \\"Er sagte nicht: 'Ihr zeigt eure Tugend – das ist nicht gut, sondern lasst sie von selbst leuchten, damit auch eure Feinde staunen und nicht euch, sondern euren Vater im Himmel verherrlichen'\\" (Theophylakt; vgl. Chrysostomus). Die Pharisäer präsentierten ihre Tugenden, um von Menschen anerkannt zu werden (vgl. Matthäus 6,2ff.); der Christ hingegen sollte sich nicht darum bemühen, im Mittelpunkt zu stehen, sondern vielmehr dafür sorgen, dass die Menschen durch sein Leben Gott die Ehre geben, indem sie seine wahrhaftige Lebensführung und die Reinheit seines Glaubens wahrnehmen. Es geht nicht um persönliche Eitelkeit, die der Heiland strikt verbietet (Matthäus 6,2ff.), sondern um die Ehre Gottes – dieses Ziel sollte das Handeln des Christen gegenüber anderen leiten."},{"author-name":"Philaret (Amphiteatrov)","author-image":"https://cdn.prod.website-files.com/6864003fdf3714da6ff0b33a/68c896e9b7a2ebaf99e4620a_Philaret%20(Amphiteatrov).png","category":"Heilige Väter und Lehrer","century":19,"exegesis-text":"Die tiefere Bedeutung des Aposteldienstes wird offenbar, wenn man ihn mit dem Licht der Welt vergleicht. Das wahre Licht, das die Welt erleuchtet, ist Jesus Christus, der durch sein Kommen das gesamte Menschengeschlecht erleuchtet hat, das in der Dunkelheit und im Schatten des Todes lebte (Mt 4,16). In seiner unermesslichen Güte hat er die Apostel zu Dienern seines Wortes und zu Baumeistern der Geheimnisse des Reiches Gottes erwählt und sein Licht in ihnen ausgegossen, sodass sie reine und würdige Gefäße sind, die es empfangen. Er bezeichnet sie als das Licht der Welt und weist ihnen auf, dieses Licht vor allem durch ein heiliges und vollkommen tugendhaftes Leben zu bewahren. Da sie in der höchsten Position des Apostelamtes stehen, sind sie wie eine Stadt auf einem Berg, die für alle sichtbar ist. Daher würde der kleinste Makel in ihrem Leben nicht nur ihnen, sondern vielen schaden. Indem er sie mit Lampen vergleicht, die er selbst mit seinem Licht entzündet hat, befiehlt er ihnen, durch die unaufhörliche Verkündigung seines Wortes allen zu leuchten, die im großen Tempel der Welt leben. Er verlangt, dass das Licht ihrer guten Werke leuchtet und von allen gesehen wird, nicht um ihren eigenen Ruhm zu suchen, sondern damit die Menschen, die ihre guten Werke sehen, durch ihr Vorbild zum Glauben und zur Tugend bekehrt werden und die Barmherzigkeit und Güte des himmlischen Vaters verherrlichen. Die Worte Jesu Christi, die er zu den Aposteln sprach, bieten uns, liebe Brüder, eine wichtige Lebensanweisung. Sie zeigen uns, wo wir nach Licht suchen sollen, um unsere Seelen zu erleuchten, und nach dem lebenspendenden Salz, um sie vor der Fäulnis der Sünde zu bewahren. Die Apostel, durch den Heiligen Geist inspiriert, haben der Welt das Wort Gottes überliefert, in dem wir beides zu unserem Heil finden können. Wer das Licht nicht im Wort Gottes sucht, bleibt in der Dunkelheit, selbst wenn er die Weisheit dieser Welt kennt. Wer Ruhm durch große Taten nach den Regeln und dem Geist dieser Zeit erlangen möchte, mag diesen vergänglichen Ruhm finden, doch wird er nie die himmlische Fähigkeit erlangen, seine Leidenschaften zu überwinden und seine Seele von Sünden zu reinigen. Die Herrlichkeit dieser Welt wird ihn nicht von der tödlichen Fäulnis der Sünde befreien. Daher ist es für die Gläubigen unerlässlich, ihre Seelen täglich zu erleuchten und sich durch die Lehre des Gesetzes des Herrn Tag und Nacht zu erneuern, um in einem Zustand des geistlichen, tugendhaften und heiligen Lebens zu verweilen und andere zu guten Taten zu ermutigen. Der Apostel Paulus ermutigt die Gläubigen mit den Worten: Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, und führt so, wie es sich gehört, einander zu antworten (Kolosser 4,6). Es gehe kein unheiliges Wort aus eurem Mund, sondern nur solche, die gut zur Stärkung des Glaubens sind und den Hörenden Gnade bringen (Eph 4,29). Durch die unendliche Barmherzigkeit des himmlischen Vaters, der uns aus der Dunkelheit in sein wunderbares Licht gerufen hat, lasst uns sämtliche Werke der Dunkelheit ablegen und die Waffen des Lichts anlegen, damit wir Söhne des Lichts sind und, nachdem wir das Verderben abgelegt haben, das ewige Leben erben. Amen."}]}

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